DOI Artikel:
Behrendt, Walter Curt: Bauten von Martin Elsässer
DOI Artikel:Schoenfelder, Lothar Bruno Karl: Die Architektur Italiens, ein Ergebnis klimat.Verhältnisse, [2]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.53857#0130
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DER BAUMEISTER . 1910, JULI.
Aber in die Fugen
zwischen zwei Platten
dringt eben Wasser.
Der Boden unter den
Fliesen bewegt und
verändert sich eine
Spur. Aus einer an-
fangs horizontalen
Fläche wird durch
Erdbewegung eine
schwachgewölbte. Die
Fugen öffnen sich
um mm. Wasserdringt
in sie ein, gelangt all-
mählich unter die Flie-
sen und zerstört den
ganzen Belag. Einer
der wundervollsten
Fussbodenbeläge aus
letzter Zeit, die grosse
Bodenfläche zwischen
den Arkaden des Na-
tionaldenkmals Kaiser
Wilhelms in Berlin, die
mit Mosaik in den
edelsten Farben und
nach den herrlichsten
Entwürfen belegt war,
*Arch. Heinrich Metzendorf, Bensheim a. B.
Häusergruppe Euler, Bensheim.
*Häusergruppe Euler, Bensheim
so gutem Steinmaterial sein, noch-
mals mit Zink oder Kupfer in ihrer
ganzen Breite abzudecken. Eine
Mauerbrüstung stellt man aus dem
dichtesten bekannten Material her,
aus Granit oder Porphyr. Die Her-
stellung einer grossen Freitreppe
vor einem Museumsbau, einer Ka-
thedrale gehört zu den schwierig-
sten technischen Problemen. Mit
Blei hat man schon die Fugen ver-
gossen, weil das Blei in seiner
eigentümlichen Fettigkeit das Was-
ser nicht gern in die Fugen zu
seinen Seiten eindringen lässt, weil
man es aufs neue in die Fugen
hineinkeilen kann, falls sie sich noch
erweitert haben. Man sollte es kaum
glauben, welche Schwierigkeiten
der kleinste nach oben geöffnete
Spalt in einer Mauerfläche dem nor-
dischen Architekten bietet.
musste nach wenigen Jahren wieder
beseitigt werden. Eswarnichtzu halten.
Liegt nun eine solche Fussboden-
fläche im Freien auf gewachsenem
Boden oder gar Felsen, so wird der
Schaden, der durch den Frost an-
gerichtet wird, immer noch Grenzen
haben. Bildet der Fussboden eines
Balkones aber gleichzeitig die Decke
eines darunter liegenden Raumes, so
hat die Frostzerstörung noch die wei-
tere Wirkung, dass sie mit jedem fol-
genden Winter das Steinmaterial mehr
auseinanderwirft und die ganze Decke
des Raumes soweit zerstört, dass auch
der Regen im Sommer eindringt und
die Decke durchfeuchtet. Altane und
Terrassen unserer nordischen Monu-
mentalbauten und Villen bilden die
wundesten Punkte der ganzen Gebäude.
Man ist bereits gewöhnt, die Fenster-
bänke, mögen sie auch aus noch
(Schluss folgt)
RISSE DES NÖRDLICHEN HRUSES,
IN SPIEQE-1-BIL.de RISSE DES SÜDLICHEN HRUSE.S .
ER.DG.E&0-1055 OBERGESCHOSS
*Häusergruppe Euler, Bensheim a. B.
Verlag: Georg D. W. Callwey in München. Verantwortlich: Hermann Jansen in Berlin W. 35. Druck: Kastner £ Callwey in München.
DER BAUMEISTER . 1910, JULI.
Aber in die Fugen
zwischen zwei Platten
dringt eben Wasser.
Der Boden unter den
Fliesen bewegt und
verändert sich eine
Spur. Aus einer an-
fangs horizontalen
Fläche wird durch
Erdbewegung eine
schwachgewölbte. Die
Fugen öffnen sich
um mm. Wasserdringt
in sie ein, gelangt all-
mählich unter die Flie-
sen und zerstört den
ganzen Belag. Einer
der wundervollsten
Fussbodenbeläge aus
letzter Zeit, die grosse
Bodenfläche zwischen
den Arkaden des Na-
tionaldenkmals Kaiser
Wilhelms in Berlin, die
mit Mosaik in den
edelsten Farben und
nach den herrlichsten
Entwürfen belegt war,
*Arch. Heinrich Metzendorf, Bensheim a. B.
Häusergruppe Euler, Bensheim.
*Häusergruppe Euler, Bensheim
so gutem Steinmaterial sein, noch-
mals mit Zink oder Kupfer in ihrer
ganzen Breite abzudecken. Eine
Mauerbrüstung stellt man aus dem
dichtesten bekannten Material her,
aus Granit oder Porphyr. Die Her-
stellung einer grossen Freitreppe
vor einem Museumsbau, einer Ka-
thedrale gehört zu den schwierig-
sten technischen Problemen. Mit
Blei hat man schon die Fugen ver-
gossen, weil das Blei in seiner
eigentümlichen Fettigkeit das Was-
ser nicht gern in die Fugen zu
seinen Seiten eindringen lässt, weil
man es aufs neue in die Fugen
hineinkeilen kann, falls sie sich noch
erweitert haben. Man sollte es kaum
glauben, welche Schwierigkeiten
der kleinste nach oben geöffnete
Spalt in einer Mauerfläche dem nor-
dischen Architekten bietet.
musste nach wenigen Jahren wieder
beseitigt werden. Eswarnichtzu halten.
Liegt nun eine solche Fussboden-
fläche im Freien auf gewachsenem
Boden oder gar Felsen, so wird der
Schaden, der durch den Frost an-
gerichtet wird, immer noch Grenzen
haben. Bildet der Fussboden eines
Balkones aber gleichzeitig die Decke
eines darunter liegenden Raumes, so
hat die Frostzerstörung noch die wei-
tere Wirkung, dass sie mit jedem fol-
genden Winter das Steinmaterial mehr
auseinanderwirft und die ganze Decke
des Raumes soweit zerstört, dass auch
der Regen im Sommer eindringt und
die Decke durchfeuchtet. Altane und
Terrassen unserer nordischen Monu-
mentalbauten und Villen bilden die
wundesten Punkte der ganzen Gebäude.
Man ist bereits gewöhnt, die Fenster-
bänke, mögen sie auch aus noch
(Schluss folgt)
RISSE DES NÖRDLICHEN HRUSES,
IN SPIEQE-1-BIL.de RISSE DES SÜDLICHEN HRUSE.S .
ER.DG.E&0-1055 OBERGESCHOSS
*Häusergruppe Euler, Bensheim a. B.
Verlag: Georg D. W. Callwey in München. Verantwortlich: Hermann Jansen in Berlin W. 35. Druck: Kastner £ Callwey in München.