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Belvedere: Monatsschrift für Sammler und Kunstfreunde — 6.1924

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Pollhammer, Karl: Jaques Callot als Illustrator
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https://doi.org/10.11588/diglit.55195#0193
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I. Callot, Aus den Capricci, Plan 407

JACQUES CALLOT ALS ILLUSTRATOR
VON KARL POLLHAMMER
Wenn wir Callot als Illustrator bezeichnen, so haben wir damit, vorwegnehmend, zu-
gleich unsere Absicht, hauptsächlich den sachlichen Inhalt seines Werkes zum Gegen-
stand zu nehmen, und die Begrenzung unserer Aufgabe angedeutet.
Es handelt sich nicht darum, auf Grund einer ausführlichen, hauptsächlich auf das Gegen-
ständliche und Technische sich erstreckenden Betrachtungweise über alle Teile des
künstlerischen Werkes im einzelnen zu orientieren und bei der bloßen Aneinander-
reihung von Einzelbetrachtungen stehen zu bleiben, Einflüssen, die der Künstler erfahren
oder ausgeübt hat, nachzuspüren oder Fragen der Chronologie zu lösen u. dgl.
An die Stelle der beschreibenden stilistischen und gegenständlichen Zergliederung soll
vielmehr der Versuch eines Systems treten, das, auf einer beschränkten Auswahl von
Hauptwerken beruhend, das ganze Schaffen des Künstlers von einem einheitlichen
Grundgedanken aus zusammenzufassen und seinen inneren künstlerischen Gesetzen und
Bedingungen nach zu begreifen trachtet.
Dieser Grundgedanke ergibt sich aus der Betrachtung der formalen und inhaltlichen
Elemente und ihrer Wechselbeziehung, im besonderen aus der Betrachtung des Ver-
hältnisses zwischen Bildform und Darstellungsinhalt.
Wir gewinnen daraus das Ergebnis, daß das Formale — sei es nun der Organismus der
einzelnen Figur oder die Art ihrer Gruppierung, sei es die Konstruktion des Bildes im

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