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Belvedere: Monatsschrift für Sammler und Kunstfreunde — 6.1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.55195#0334
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DIE TECHNIK DES JAGDTEPPICHS

die Riegl der Ausstellung widmet1, kommt dieser auf die beiden beim Jagdteppich an-
gewendeten Techniken dei' Knüpfung (in Seide) und Wirkerei (in Gold und Silber)
zurück, die er bereits in seinem Buche über orientalische Teppiche erwähnt hatte und
stellt fest, daß die Art der »Wirkerei« am Jagdteppich sich wesentlich unterscheide
von der an den sogenannten Polenteppichen. In der sehr eingehenden Abhandlung
über den Jagdteppich im Jahrbuch des Allerhöchsten Kaiserhauses XIII, Band 1892,
gibt Riegl betreffs der Technik nichts Neues.
Die erste fachtechnische Dekomposition unseres Teppichs erfolgte anläßlich der großen
Publikation auf Grund der Teppichausstellurig im Jahre 18922. C. Costamagna, der Leiter
des Dessinierungsateliers der Firma Philipp Haas & Söhne, der schon bei den Vorarbeiten
zur obenerwähnten Ausstellung als Fachmann für Bestimmung der Technik einzelner
Teppiche herangezogen war, hat sie durchgeführt. Sie lautet3:
Kette: Seidenzwirn, zweifach, 400 Fäden auf 10 cm.
Eintrag; Seide, einfach. Nach jeder Knotenreihe zwei Grundschüsse.
Knüpfung: Seide, zweifach; 200 Knoten auf 10 cm Breite, 180—200 Knoten auf
10 cm Höhe.

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time der ehemals hofärarischen musealen Teppiche in
>eums ergab Gelegenheit zu einer Nachprüfung der
eibaren Anlaß hiezu bot uns eine Bemerkung im
ünchener Werkes. Es heißt daselbst bei der Be-
de (der Jagddarstellungen) waren ursprünglich meist
: Knüpfung verschwunden und dafür die helle Kette
ang ist nur zum Teil richtig. Bei einer näheren Be-
rch den Umstand, daß der Teppich Museumsbesitz
dlte es sich nämlich heraus, daß außer bei einzelnen
1 das Grundgewebe sichtbar ist, zugleich aber auch,

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Broschierung in Silber und Gold, auf weißer und gelber Seide umwunden. Rips-
bindung 3 leer, der 4- bindet.
Für die Knüpfungsweise wurde ein Schema gezeichnet4. An Stelle der Bezeichnung
»Wirkerei« erscheint der richtigere Ausdruck »Broschierung« für die Art der Ein-
fplimno- rlpr Silhpr- nnd Goldfäden gewählt.
Dekomposition ist dann auch in das Werk »Die Aus-
uedanischer Kunst in München 1910« aufgenommen

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)i. S. 383 f. 2 Orientalische Teppiche, herausgegehen vom k. k. Öster-
tris 1892. 3 Orientalische Teppiche, Textband S. 19. 4 Orientalische
42.

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