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Berliner Kunst-Herold: wirtschaftl. Zentralorgan für bildende Künstler ; offizielles Publikations-Organ des Verbandes Deutscher Illustratoren, der Bildhauer-Vereinigung von Mitgliedern des V.B.K. und der Ortsvereine der A.D.K., sowie der Freien Vereinigung der Graphiker — 11.1911

DOI issue:
No. 11
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https://doi.org/10.11588/diglit.69726#0109
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No. U KUNST-HEROLD 105

Empfehlenswerte Ausstellungs-Gelegenheiten
Berlin. Künstlerhaus W. 9, Bellevuestr. 3. Anmel-
dungen an die Ausstellungskommission des Vereins Berliner
Künstler.
Amsler & Ruthardt, Königliche Hofkunsthändler. Berlin
W. 8, Behrenstr. 29a, veranstalten monatlich wechselnde
Ausstellungen von graphischen Originalarbeiten. Anmel-
dungen vierteljährlich vorher erbeten.
Breslau. Gemälde - Ausstellung Lichtenberg - Kunst-
verein. Breslau. Museum. Einsendungen nach vorheriger
Anmeldung jederzeit.
Darmstadt. Einladung zur Beschickung der fort-
dauernden Kunstausstellungen des Kunstvereins für das
Grossherzogtum Hessen. Der Kunstverein für das Gross-
Ulm, Würzburg, veranstalteten auch im Jahre 1910/1911 ge-
permanente Ausstellungen in Darmstadt. An dem Turnus
nimmt der Kunstverein in Giessen und zeitweise der
Kunstverein in Hanau teil. Vom 15. Mai bis 30. Sep-
tember finden auch Ausstellungen in Bad Nauheim statt.
Die verehrlichen Künstler und Künstlerinnen werden hier-
mit freundlichst eingeladen. Die Bedingungen, sowie An-
meldeformulare, ohne welche keine Aufnahme von Werken
stattfindet, sind zu beziehen durch die Geschäftsführung des
Kuratoriums in Darmstadt.
Stuttgart. Württemberglcher Kunstverein, ScheJling-
strasse 6.
Stuttgart. Einladung zur Beschickung der fort-
dauernden Kunst-Austeilungen der vereinigten süddeutschen
Kunsiverelne. Die vereinigten Kunstvereine des süddeut-
schen Turnus: Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Erlangen,
Fürth, Heilbronn, Hof, Nürnberg, Regensburg, Stuttgart,
herzogtum Hessen veranstaltet auch im Jahre 1910/1911
meinschaftliche permanente Ausstellungen, zu deren recht
zahlreicher Beschickung die verehrlichen Künstler hiermit
freundlichst eingeladen werden. (Jahresumsatz über
100 000 Mark.) Die Bedingungen, sowie Anmeldeformulare,
ohne welche keine Aufnahme von Werken stattfindet, sind
zu beziehen von dem mit der Hauptgeschäftsführung be-
trauten Württembergischen Knnstvsrein in Stuttgart

München. Die zweite juryfreie Kunstausstellung in Mün-
chen. Am 3. Juni wurde die zweite juryfreie Kunstausstellung
in den Ausstellungshallen Theresienhöhe eröffnet. Paul K ä m -
m e r er hielt eine klug argumentierte Ansprache an die Fest-
versammlung über Zweck und Ziele der Juryfreiheit. Viele gut
belichtete Säle sind neu und farbig hergerichtet und machen
durchaus einen freundlichen Eindruck. Von den wenigstens
1300 eingelieferten Objekten sind nur wenige künstlerisch dis-
kutierbar. Trotzdem ist Entwicklungsmöglichkeit für das neue
Unternehmen vorhanden. Der Arbeitsausschuß setzt sich zum
Teil aus recht bewährten Kräften zusammen.

Wettbewerbe.
Ein bedenkliches Preisausschreiben.
Herr Rechtsanwalt Dr. von Pannwitz in München, erläßt
durch Inserat im „Berliner Tageblatt“ vom 2. Juni 1911 ein
Preisausschreiben zur Erlangung eines Zigarren-Plakates. Es
sind 5 Preise von 100 bis 1000 Mk. — in Gesamthöhe von
2000 Mk. — (in Worten: Zweitausend Mark) ausgesetzt. Die
Jury wird von der ausschreibenden Firma, die nicht genannt
ist, selbst besorgt. Jeder Bewerber hat das Rechit soviel
Entwürfe einzusenden, als er will. Sämtliche Entwürfe, auch
die ni cht preisgekrönten, werden Eigentum der das
Preisausschreiben veranstaltenden Firma. Schlußtermin ist der
20. Juil 1911. Die ausschreibende Firma behält sich aber das
Recht vor, diesen Termin nach Belieben hinauszuschieben.
Sie verpflichtet sich, nur 4 Monate nach Ablauf des, letzten
Bewerbungstermins, die ausgesetzten Preise zu bezahlen und

die Namen der Preisträger in 3 größeren deutschen Zeitungen
zu veröffentlichen.
Vor der Beteiligung an diesem Preisausschreiben ist drin-
gend zu warnen, da einerseits die Firma das Eigentumsrecht
an sämtlichen, auch den nicht preisgekrönten, Plakaten aus-
üben will, unter Umständen also über 1000 Entwürfe in ihren
Besitz gelangen, während es andererseits nicht einmal fest-
steht, wann die dafür ausgesetzten 2000 Mk, zur Verteilung
gelangen, da sie erst 4 Monate nach dem „letzten“ Be-
teiligungstermin zu zahlen sind.

Neue Denkmäler und Bauten.
Frankfurt a. M. Zur Errichtung eines Denkmals für Hein-
rich Heine, hat sich ein Komitee gebildet. Bis jetzt sind
hierzu Mk. 18 000 gesammelt.
Homburg v. d. H. Im Auftrage des Kaisers hat Prof. Götz,
Berlin, eine Büste des jüngst verstorbenen Geh. Baurats Louis
Jacobi, des Wiederherstellers der Saalburg, geschaffen. Die
Aufstellung des W'erkes erfolgte am 11. Mai auf der Saalburg.
Der Umgebung entsprechend ist die Darstellung der Büste in
antikem Sinne gehalten, ebenso wie der Sockel, für den Prof.
Hirschfeld, Berlin, eine lateinische Inschrift verfaßt hat.
Köln. Streit um den Ort des Bismarck-Nationaldenkmals.
Angesichts der am 24. Juni stattfindenden Tagung des Aus-
schusses, dem die Entscheidung über das zu errichtende Bis-
marck-Nationaldenkmal zufällt, macht sich in Rheinland eine
heftig einsetzende Bewegung geltend, um die Aufstellung des
Bismarck-Denkmals unweit des Bades Honnef auf der Insel
Grafenwert zu erwirken. Es wird betont, daß die Entstehungs-
geschichte und künstlerische Qualität des Elisenhöheprojektes
dessen Ausführung als des Gefeierten durchaus unwürdig er-
scheinen lasse. Es sollen entsprechende Eingaben gemacht und
auch höchste Stellen für die Errichtung des Nationaldenkmals
auf einer Rheininsel erwärmt werden.
Neukirchen bei Miesbach. Zum Oberländer-Denkmal in Neu-
kirchen bei Miesbach, das Anfang August enthüllt werden soll,
haben die städtischen Kollegien dem Vernehmen nach einen Zu-
schuß von 500 Mk. bewilligt.
Stavenhagen. Das von Professor Wandschneider geschaf-
fene Reuter-Denkmal wird am 12. Juli enthüllt werden. Das
Festkomitee ist, wie uns von dort geschrieben wird, bemüht,
die Feier, an der auch der Großherzog und die Großherzogin von
Mecklenburg-Schwerin sowie Herzog lohann Albrecht, Regent
von Braunschweig, und Gemahlin teilnehmen werden, in jedter
Beziehung zu einer würdigen zu gestalten. Unter andern findet
auch ein historischer Festzug statt mit Darstellungen aus Fritz
Reuters Werken: Ut de Franzosentid, Einzug Franz v. Rainu-
bows und seiner jungen Frau Luise, geb. Havermann in Pimpel-
hagen mit Bräsig, Havermann, Mamsell Westphalen (Ut mine
Stromtid) usw. An dem Festzug sind einige hundert Personen,
alle im Kostüme der damiligen Zeit, beteiligt. Anmeldungen zum
Festessen und Vorbestellungen auf Wohnung werden bis zum
15. Juni erbeten; auch ist der Geschäftsführende Ausschuß für
das Fritz Reuter-Denkmal in Stavenhagen (Meckl.) zu jeder
weiteren Auskunft bereit.
Wien. Während ein Komitee, zu dem die angesehensten
Schriftsteller und Künstler Wiens gehören, sich bemüht, Spenden
für ein Kainz-Denkmal zusammenzubringen, hat die Witwe des
Künstlers in aller Stille kürzlich am Grabe ihres Gatten auf
dem Grinzinger Friedhof ein Denkmal für ihren Gatten aufstellen
 
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