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KUNST-HEROLD
No 23.
turbilder, Carl Hessmert-Berlin 25 Landschaften, Prof. Max
Liebermann-Berlin 5 Werke, Bruno May-Stuttgart 12 Bilder,
Valerie May-Stuttgart 9 Werke, J. G. Mohr-Frankfurt a. M.
Landschaften, Franz Multerer-München 20 Interieurs, Carl
Piepho-München 25 Bilder, Prof. Leo Samberger-München 5
Bildnisse, Prof. Rud. Schramm-Zittau 25 Werke. — Einzelwerke
kamen außerdem von Max E. Giese, Erich Hake, Georg Jauss,
Walter Illner, Herrn. Junker, Hugo Kreyssig, Franz von Len-
bach f, Alfred Marxer, J. Mogk, H. Rettig, Curt Rüger, Prof.
Max Thedy, Prof. Fritz von Uhde t etc.
Stuttgart. In Stuttgart hat eine von dem Kultusminister
Fleischhauer einberufene Versammlung die vorbereiten-
den Schritte für die Veransttltung einer württembergischen
Kunstausstellung beschlossen, mit der im Frühjahr 1913
das an Stelle des abgebrannten Hoftheaters gegenwärtig ent-
stehende Kumtsausstellungsgebäude eröffnet werden soll. Zu
der Ausstellung sind Werke der bildenden Künste, Malerei
und Bildhauerei, nicht aber der Architektur und des Kunst-
gewerbes zugelassen. Sie wird im wesentlichen deutschen
Charakter tragen mit internationalem Einschlag. Die Mittel
werden so reichlich bemessen sein, daß für den Ankauf
von Werken etwa 200 000 Mark zur Verfügung
stehen werden.
Rüstringen. Die jüngste Stadt Deutschlands, Rüstringen,
hat eine Architektur- und Gartenbauausstellung organisiert, die
durch ihren Erfolg den Beweis erbracht hat, daß ein starkes
Bedürfnis für solche Ausstellungen vorhanden ist. Wollen wir
den Profanbau von Grund auf kultivieren, so müssen wir eine
Ausstellungsform schaffen, deren zwingender Uebcrzeugungs-
kraft auch ganz hartsinnige Unternehmer nicht ausweichen
können. Die Aussteller müssen, so schreibt die Bauwelt, mit
den Ortsverhältnissen vertraute Architekten sein. Das aus-
gestellte Objekt muß fielt dem örtlichen Baumarkt genau an-
passen. In klarer Darstellung muß es wirtschaftliche und
ästhetische Vorteile zum Ausdruck bringen. Die Ausstellung
muß dem Bedürfnis entsprechen und abgeschlossene Gebiete
umfassen. Die (Architektur- und. Gartenbau-Ausstellung in
Rüstringen hat den Beweis erbracht, daß ein stark einseitig
entwickeltes Baubedürfnis durch Architekturmuseen nicht zu
befriedigen ist. Das größte Verständnis wurde den Arbeiten
der ortsansässigen Architekten entgegengebracht.
Stuttgart. Württembergischer Kunstverein. Neu ausge-
stellt: Ein Simplizissimusprozeß. Varieteszene. Fackelzug im
Schloßhof. Vor der Menagerie. Zirkus. Americain Box.
Theaterszene. Am Sattelplatz. Zwei Artisten. Nach Schluß
der Vorstellung, Empfang in Andalusien von Amadus>
Faure. Pferdetränke in der Puszta, Ungarisches Ochsen-
gespann. Hortobagybrücke. Ungar. Fuhrwerk in der Puszta.
Dragonerpatrouille. Schwalben im Nest. Dompfaffen von G.
Leberecht. Gracht, Restaurant, Aussicht, Fischerhude sowie
Radierungen vom Baum des Lebens, Von der Liebe etc. von
Reinhold Nägele usw. Im Sommer. Der Wolkenschatten.
Sommermorgen in der Heide- Der Rainfarn. Weg durch die
Heide. Der Heidjer. Alte Mergelkuhle. Das Duett. An der
Elbmündung von Wilh. Laage. Im Profil, In der Sommer-
frische. Eingeschlafen. Schuppen im Walde von P. Huber.
Familienporträt. Knabenporträts von J- Kaufmann, sowie die
Sammlungen von Amandus Faure und G. Lebrecht: Plastik,
Moderne Malerei, Löwe, Löwin, Drei Freunde, Märchen, Hoch-
jagd von Norbert Pfretzschner usw.
München. Münchner Sezession. Die diesjährige Winter-
ausstellung im k. Kunstausstellungsgebäude am Königsplatz,
welche in sämtlichen unteren Sälen eine Kollektiv-Ausstellung
der Wiener Sezession und in den oberen Räumen eine Gedächt-
nis-Ausstellung des verstorbenen Münchner Sezessionsmit-
gliedes Professor Hubert v. Heyden enthält, wird am Freitag,
den 15. Dezember, um 11 Uhr eröffnet werden, von 12 Uhr ab
, ist die Ausstellung dem allgemeinen Besuche zugnäglich.
Wilmersdorf b. Berlin. Die Kuusthalle Wilmersdorf (Kunst-
verein für die westlichen Vororte Berlins) hat durch die An-
kaufskommission als ersten Hauptgewinn Oskar F r e n z e 1
„Wiesenbach", als zweiten Ernst W e n c k „Der Herbst“
(Bronze), ferner Landschaftsstudien, Zeichnungen, graphische
Originalarbeiten sowie Plastiken von einer Reihe von Künstlern
ausgewählt. Verkauft wurden von den ausgestellten Werken
noch: Fr. Kall morgen, Stromschnellen bei Laufenburg;
Karl K a p p s t ei n , Birkhahnbalz; Martin Brandenburg,
Waldwiese; Viktor Freudemann, Wintersonne; Paul
Kutscha, Partie an der Spree; Pastor - N o r m a n n , Nor-
wegisches Bauernmädchen; J. R. Korn, Sitzender Hirsch
(Bronze) sowie eine Anzahl graphischer Originalarbeiten von
Edel, H i r z e 1 und M i c k e 1 a i t.
Wettbewerbe.
Berlin. Die Königliche Haupt- und Residenzstadt Breslau,
die Stadt des „Aufrufs an mein Volk“, der Ausgangs- und
Mittelpunkt der Freiheitsbewegung von 1813, veranstaltet im
Jahre 1913 (Mai bis Oktober) unter dem Protektorate Seiner
Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen des Deut-
schen Reiches und von Preußen eine große Ausstellung, die die
Freiheitskriege im Rahmen der Kultur und Kunst ihrer Zeit vor-
führen wird. Nicht nur aus ganz Deutschland, auch aus deir
damals mit Preußen verbündeten Staaten, namentlich Oester-
reich, England, Rußland, sollen die Ausstellungsstücke zusam-
mengetragen werden. Mit diesem Unternehmen wird die Stadt
das ständige Ausstellungsgcbäude eröffnen, das sie im Scheit-
niger Parke erbaut.
Zur Erlangung eines Plakates für diese Ausstellung wird
unter allen Künstlern deutscher Reichsangehörigkeit ein Wett-
bewerb mit folgenden Bedingungen ausgeschrieben:
Das Plakat, in der ungefähren Größe von 90:60 cm, soll
den Gedanken der Ausstellung in packender Weise zum Aus-
druck bringen, und in einer oder mehreren (3—5) Farben ge-
halten sein. Innerhalb des Bildraumes soll als Schrift nur die
Bezeichnung: „Ausstellung zur Jahrhundertfeier der Freiheits-
kriege, Breslau 1913“ angebracht werden. Als Vervielfälti-
gungsverfahren ist Steindruck oder Buchdruck ins Auge zu
fassen.
Die eingereichten Entwürfe müssen in der Größe und den
Farben des Plakates gehalten und ausführungsreif durchgebil-
det sein. Erwünscht ist eine genaue Angabe der für den Druck
zu verwendendem Farbentöne. Der Einsender des zur Aus-
führung bestimmten Entwurfes übernimmt die Verpflichtung,
den Druck des Plakates zu überwachen, der einer anerkannten
Firma übertragen wird.
Ausgesetzt sind
. drei Preise zu 2000, 1000 und 750 Mk.
Ankäufe bleiben vorbehalten. Das Preisgericht ist verpflichtet,
die Gesamtsumme von 3750 Mk. zu verteilen. Eine Verschie-
bung der Zahl und Höhe der Preise innerhalb der Gesamt-
summe ist ausgeschlossen.
Die preisgekrönten oder angekauften Entwürfe gehen mit
allen Rechten in das Eigentum der Stadt Breslau über. Das
IJreisgericht bestimmt den zur Ausführung kommenden Entwurf.
Die Entwürfe müssen bis 29. Februar 1912 abends
im Schlesischen Museum für Kunstgewerbe und Altertümer
in Breslau I, Graupenstraße 14, abgeliefert sein,
auch als Postsendungen. Sie müssen ein Kennwort haben und
von einem dasselbe Kennwort tragenden, verschlossenen Brief-
umschläge begleitet sein, der Name und Adresse des Einsen-
ders enthält.
KUNST-HEROLD
No 23.
turbilder, Carl Hessmert-Berlin 25 Landschaften, Prof. Max
Liebermann-Berlin 5 Werke, Bruno May-Stuttgart 12 Bilder,
Valerie May-Stuttgart 9 Werke, J. G. Mohr-Frankfurt a. M.
Landschaften, Franz Multerer-München 20 Interieurs, Carl
Piepho-München 25 Bilder, Prof. Leo Samberger-München 5
Bildnisse, Prof. Rud. Schramm-Zittau 25 Werke. — Einzelwerke
kamen außerdem von Max E. Giese, Erich Hake, Georg Jauss,
Walter Illner, Herrn. Junker, Hugo Kreyssig, Franz von Len-
bach f, Alfred Marxer, J. Mogk, H. Rettig, Curt Rüger, Prof.
Max Thedy, Prof. Fritz von Uhde t etc.
Stuttgart. In Stuttgart hat eine von dem Kultusminister
Fleischhauer einberufene Versammlung die vorbereiten-
den Schritte für die Veransttltung einer württembergischen
Kunstausstellung beschlossen, mit der im Frühjahr 1913
das an Stelle des abgebrannten Hoftheaters gegenwärtig ent-
stehende Kumtsausstellungsgebäude eröffnet werden soll. Zu
der Ausstellung sind Werke der bildenden Künste, Malerei
und Bildhauerei, nicht aber der Architektur und des Kunst-
gewerbes zugelassen. Sie wird im wesentlichen deutschen
Charakter tragen mit internationalem Einschlag. Die Mittel
werden so reichlich bemessen sein, daß für den Ankauf
von Werken etwa 200 000 Mark zur Verfügung
stehen werden.
Rüstringen. Die jüngste Stadt Deutschlands, Rüstringen,
hat eine Architektur- und Gartenbauausstellung organisiert, die
durch ihren Erfolg den Beweis erbracht hat, daß ein starkes
Bedürfnis für solche Ausstellungen vorhanden ist. Wollen wir
den Profanbau von Grund auf kultivieren, so müssen wir eine
Ausstellungsform schaffen, deren zwingender Uebcrzeugungs-
kraft auch ganz hartsinnige Unternehmer nicht ausweichen
können. Die Aussteller müssen, so schreibt die Bauwelt, mit
den Ortsverhältnissen vertraute Architekten sein. Das aus-
gestellte Objekt muß fielt dem örtlichen Baumarkt genau an-
passen. In klarer Darstellung muß es wirtschaftliche und
ästhetische Vorteile zum Ausdruck bringen. Die Ausstellung
muß dem Bedürfnis entsprechen und abgeschlossene Gebiete
umfassen. Die (Architektur- und. Gartenbau-Ausstellung in
Rüstringen hat den Beweis erbracht, daß ein stark einseitig
entwickeltes Baubedürfnis durch Architekturmuseen nicht zu
befriedigen ist. Das größte Verständnis wurde den Arbeiten
der ortsansässigen Architekten entgegengebracht.
Stuttgart. Württembergischer Kunstverein. Neu ausge-
stellt: Ein Simplizissimusprozeß. Varieteszene. Fackelzug im
Schloßhof. Vor der Menagerie. Zirkus. Americain Box.
Theaterszene. Am Sattelplatz. Zwei Artisten. Nach Schluß
der Vorstellung, Empfang in Andalusien von Amadus>
Faure. Pferdetränke in der Puszta, Ungarisches Ochsen-
gespann. Hortobagybrücke. Ungar. Fuhrwerk in der Puszta.
Dragonerpatrouille. Schwalben im Nest. Dompfaffen von G.
Leberecht. Gracht, Restaurant, Aussicht, Fischerhude sowie
Radierungen vom Baum des Lebens, Von der Liebe etc. von
Reinhold Nägele usw. Im Sommer. Der Wolkenschatten.
Sommermorgen in der Heide- Der Rainfarn. Weg durch die
Heide. Der Heidjer. Alte Mergelkuhle. Das Duett. An der
Elbmündung von Wilh. Laage. Im Profil, In der Sommer-
frische. Eingeschlafen. Schuppen im Walde von P. Huber.
Familienporträt. Knabenporträts von J- Kaufmann, sowie die
Sammlungen von Amandus Faure und G. Lebrecht: Plastik,
Moderne Malerei, Löwe, Löwin, Drei Freunde, Märchen, Hoch-
jagd von Norbert Pfretzschner usw.
München. Münchner Sezession. Die diesjährige Winter-
ausstellung im k. Kunstausstellungsgebäude am Königsplatz,
welche in sämtlichen unteren Sälen eine Kollektiv-Ausstellung
der Wiener Sezession und in den oberen Räumen eine Gedächt-
nis-Ausstellung des verstorbenen Münchner Sezessionsmit-
gliedes Professor Hubert v. Heyden enthält, wird am Freitag,
den 15. Dezember, um 11 Uhr eröffnet werden, von 12 Uhr ab
, ist die Ausstellung dem allgemeinen Besuche zugnäglich.
Wilmersdorf b. Berlin. Die Kuusthalle Wilmersdorf (Kunst-
verein für die westlichen Vororte Berlins) hat durch die An-
kaufskommission als ersten Hauptgewinn Oskar F r e n z e 1
„Wiesenbach", als zweiten Ernst W e n c k „Der Herbst“
(Bronze), ferner Landschaftsstudien, Zeichnungen, graphische
Originalarbeiten sowie Plastiken von einer Reihe von Künstlern
ausgewählt. Verkauft wurden von den ausgestellten Werken
noch: Fr. Kall morgen, Stromschnellen bei Laufenburg;
Karl K a p p s t ei n , Birkhahnbalz; Martin Brandenburg,
Waldwiese; Viktor Freudemann, Wintersonne; Paul
Kutscha, Partie an der Spree; Pastor - N o r m a n n , Nor-
wegisches Bauernmädchen; J. R. Korn, Sitzender Hirsch
(Bronze) sowie eine Anzahl graphischer Originalarbeiten von
Edel, H i r z e 1 und M i c k e 1 a i t.
Wettbewerbe.
Berlin. Die Königliche Haupt- und Residenzstadt Breslau,
die Stadt des „Aufrufs an mein Volk“, der Ausgangs- und
Mittelpunkt der Freiheitsbewegung von 1813, veranstaltet im
Jahre 1913 (Mai bis Oktober) unter dem Protektorate Seiner
Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen des Deut-
schen Reiches und von Preußen eine große Ausstellung, die die
Freiheitskriege im Rahmen der Kultur und Kunst ihrer Zeit vor-
führen wird. Nicht nur aus ganz Deutschland, auch aus deir
damals mit Preußen verbündeten Staaten, namentlich Oester-
reich, England, Rußland, sollen die Ausstellungsstücke zusam-
mengetragen werden. Mit diesem Unternehmen wird die Stadt
das ständige Ausstellungsgcbäude eröffnen, das sie im Scheit-
niger Parke erbaut.
Zur Erlangung eines Plakates für diese Ausstellung wird
unter allen Künstlern deutscher Reichsangehörigkeit ein Wett-
bewerb mit folgenden Bedingungen ausgeschrieben:
Das Plakat, in der ungefähren Größe von 90:60 cm, soll
den Gedanken der Ausstellung in packender Weise zum Aus-
druck bringen, und in einer oder mehreren (3—5) Farben ge-
halten sein. Innerhalb des Bildraumes soll als Schrift nur die
Bezeichnung: „Ausstellung zur Jahrhundertfeier der Freiheits-
kriege, Breslau 1913“ angebracht werden. Als Vervielfälti-
gungsverfahren ist Steindruck oder Buchdruck ins Auge zu
fassen.
Die eingereichten Entwürfe müssen in der Größe und den
Farben des Plakates gehalten und ausführungsreif durchgebil-
det sein. Erwünscht ist eine genaue Angabe der für den Druck
zu verwendendem Farbentöne. Der Einsender des zur Aus-
führung bestimmten Entwurfes übernimmt die Verpflichtung,
den Druck des Plakates zu überwachen, der einer anerkannten
Firma übertragen wird.
Ausgesetzt sind
. drei Preise zu 2000, 1000 und 750 Mk.
Ankäufe bleiben vorbehalten. Das Preisgericht ist verpflichtet,
die Gesamtsumme von 3750 Mk. zu verteilen. Eine Verschie-
bung der Zahl und Höhe der Preise innerhalb der Gesamt-
summe ist ausgeschlossen.
Die preisgekrönten oder angekauften Entwürfe gehen mit
allen Rechten in das Eigentum der Stadt Breslau über. Das
IJreisgericht bestimmt den zur Ausführung kommenden Entwurf.
Die Entwürfe müssen bis 29. Februar 1912 abends
im Schlesischen Museum für Kunstgewerbe und Altertümer
in Breslau I, Graupenstraße 14, abgeliefert sein,
auch als Postsendungen. Sie müssen ein Kennwort haben und
von einem dasselbe Kennwort tragenden, verschlossenen Brief-
umschläge begleitet sein, der Name und Adresse des Einsen-
ders enthält.