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Berliner Kunst-Herold: wirtschaftl. Zentralorgan für bildende Künstler ; offizielles Publikations-Organ des Verbandes Deutscher Illustratoren, der Bildhauer-Vereinigung von Mitgliedern des V.B.K. und der Ortsvereine der A.D.K., sowie der Freien Vereinigung der Graphiker — 11.1911

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No. 23
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https://doi.org/10.11588/diglit.69726#0217
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No. 23.

KUNST-HEROLD

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Vorbehalten bleibt eine Ausstellung aller oder eines Teiles
der Entwürfe nach der Preisverteilung im Schlesischen Museum
für Kunstgewerbe und Altertümer.
Das Preisgericht besteht aus den Herren: Bürgermeister
Dr. Trentin, Vorsitzender; Professor Dr. Masner, Direktor des
Schlesischen Museums für Kunstgewerbe und Altertümer, stell-
vertretender Vorsitzender; Stadtbaurat Berg; Dr. Buchwald,
Direktorialassistent am Schlesischen Museum für Kunstgewerbe
und Altertümer; Professor v. Qosen, Lehrer an der Kgl. Aka-
demie für Kunst und Kunstgewerbe; Dr. Janitsch, Direktor des
Museums der bildenden Künste; Professor Kaempffer, Lehrer
an der Kgl. Akademie für Kunst und Kunstgewerbe; Dr. Paul
Oppler; Professor Poelzig, Direktor der Kgl. Akademie für
Kunst und Kunstgewerbe; Professor Dr. Wendt, Direktor des
Stadtarchivs, sämtlich in Breslau.
Das Preisgericht ist beschlußfähig bei Anwesenheit von
mindestens 7 Mitgliedern. Bei Stimmengleichheit entscheidet
die Stimme des Vorsitzenden.
Anfragen beantwortet die Geschäftsstelle der Ausstellung
(Breslau I. Graupenstraße 14, Kunstgewerbemuseum), die auf
Wunsch auch das ausführliche Programm der Ausstellung 1913
versendet.
Breslau, im November 1911.
Der Ausstellungs-Ausschuß.
Chemnitz. Wettbewerb für einen Zierbrunnen auf dem
Chemnitzer Marktplatz, an dem 18 erste deutsche Künstler be-
teiligt waren, hatte folgendes Ergebnis: Den ersten Preis erhielt
Arthur Lange-Dresden, den zweiten Alexander Hoefer-Dresden,
den dritten Prof. Theodor v. Gosen-Breslau. Der Brunnen
wurde von der Chemnitzer Industrie und einzelnen Handels-
firmen gestiftet und kostet 60 000 M.
Freising. Für die Herstellung eines Altargemäldes am
Hochaltar der katholischen Pfarrkirche in Freising und eines
Deckengewölbes in der neuen katholischen Pfarrkirche zu Mil-
bertshofen sind unter den in Bayern lebenden Künstlern Kon-
kurrenzen eröffnet worden- Die beiden Gemälde werden aus
Mitteln der staatlichen Kunstfonds ausgeführt. Das Preisge-
richt, bestehend aus den Akademieprofessoren Hugo Freiherrn
v. Habermann, Gabriel v. Hackl und Martin Feuerstein, dem
Professor der Technischen Hochschule Heinrich Freiherrn
v. Schmidt und einem Vertreter der treffenden Kirchenverwal-
tungen — für Freising-Neustift Pfarrer Joseph Kauth, für Mil-
bertshofen Architekt Otto Orlando Kurz — hat am 30. Novem-
ber dieses Jahres über die eingereichten Konkurrenzarbeiten
Beschluß gefaßt und ist zu folgendem Allerhöchst genehmigten
Ergebnis gekommen: Die Ausführung des Altargemäldes Frei-
sing-Neustift soll dem Maler Xaver Dietrich in München
(Motto: „Regina codi“), die Herstellung des Deckengemäldes
in der Kirche zu Milbertshofen dem Maler Franz R e i te r in
München (Motto: „Sturm“) übertragen werden. Beim Wett-
bewerb für Freising werden mit Geldpreisen zu je 200 Mk. prä-
miert die Entwürfe der Maler Professor Gebhard F u g e 1 in
Solln (Motto: „Assunta“), Martin Wiegand in München
(Motto: „Hell“), Otto Hämmerlein in München (Motto:
„Salve Regina“ IV), Felix Baumhauer in München (Motto:
„Skizze“). Bildhauer und Maler Professor Jakob Bradl in
München erhält für den Entwurf mit dem Motto „Ibis“ eine Be-
lohnung. Beim Wettbewerb für Milbertshofen erhält einen I

Geldpreis von 500 Mark für den Entwurf mit dem Motto „Sieg
des Glaubens“ Maler Xaver Dietrich in München, einen
Geldpreis von 200 Mark für den Entwurf mit dem Motto „Pro
Deo et Religione“ Maler Waldemar Kolmsberger junior
in München und einen Geldpreis von 100 Mark für den Entwurf
mit dem Motto „Vision" Maler Martin Wiegand in München.
Das Jubiläum im Künstlerhause.
Am 8. Dezember beging der Verein ein dreifaches Fest:
d'as 70jährige Bestehen des Vereins,
die Ehrung seiner 70 Jahre alten Mitglieder
und
das alljährliche Gedenkfest an seine! Ehrenmitglieder
Menzel und Knaus.
Der große Festsaal des Künstlerhauses, in dem die schöne
Feier in Anwesenheit von ca. 250 Mitgliedern und hervorragen-
den Gästen stattfand, war mit den Porträts und Büsten früherer
Vorsitzender geschmückt. In der Mitte eines mächtigen Lor-
beerkranzes, der mit rot-weißem Bande durchflochten, die
Namen aller Vorsitzenden seit der Begründung aufwies, prangte
das Porträt des Malers Rosenfelder, des Begründers des
Vereins, der am 22. November 1841 ins Leben trat. Ein Konzert
eröffnete den Abend, das viele auserlesene Genüsse bot.
Männerchöre der Kießlich sehen Konzert-Verein i-
g u n g, der Königliche Hofschauspieler Stägemann, Pro-
fessor Dr. Heinrich Grünfeld, der gefeierte Cellist und
Kammersänger Francesco d’ Au dr a de boten Meister-
leistungen, die stürmischem Beifall errangen. Dann wurde ge-
tafelt. Unser Oekonom, Herr Luthardt, hatte ebenfalls alles
aufgeboten, und zeigte Glanzleistungen seiner Küche und seines
vorzüglichen Weinlagers.
Während der Tafel erhob sich der erste Vorsitzende des
Vereins Prof. Schulte im Hofe, und hielt die folgende An-
sprache: Wir haben uns hier versammelt, um ein für den Verein
und die Berliner Künstlerschaft bedeutungsvolles Fest zu feiern.
Ich heiße Sie alle, die Vertreetr der Regierung und der Aka-
demie, den Vertreter Düsseldorfs und des Ortsvereins der All-
gemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, den Rektor der tech-
nischen Hochschule, die Vertreter der Presse, Sie, liebe Kol-
legen, und vor allem Sie, hochverehrte Jubilare, herzlich will-
kommen.
Gleich wie im Vorjahre auf unsere Menzelfeier ein tiefer
Schatten fiel durch den Heimgang unseres, von uns allen so
hochverehrten Knaus, so haben auch in diesem Jahre Trauer-
glocken unser frohes Fest eingeläutet. Vor wenigen Tagen
haben wir den Geh. Baurat Goedeking in die Gruft gesenkt,
und unser altes, treues Ehrenmitglied Ludwig Pietsch, der
Nestor unseres Vereins, hat seine ewig jungen Augen geschlos-
sen und uns für immer verlassen. In seiner Jugend selbst ein
feiner Zeichner und Lithograph, hat er, wie wenige, die Künst-
ler geliebt und die Zeit seines Lebens gefördert, wo er nur
konnte. Einen besseren Freund wie ihn haben sie nicht ge-
habt. — Wie hatten wir uns gefreut, ihn heute Abend hier
unter uns zu sehen und ihm den Dank abzustatten für das, was

■ di> Berliner Maillen-Iliinze Otto Derlei, Berlin 00.43, Gollnowstr. 13 h ■'
beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Schneiden von Medaillenstempeln nach Modellen, Prägen von Kunst-Medaillen und Plaketten und ist Egg
■ besonders leistungsfähig in der Ausführung feiner 9Ie<laiIlenHArbefiten und Medaillen-lPorträts, bei welchen alle
..... T ..... Feinheiten des Modells gewahrt bleiben. Anerkennenswert ist die edle Behandlung des Aletalls durch Patina. —•- t =
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