von
Sensal v. lkennenkampf.
Vie vedienungsmannschnst der schweren österreichischen Artillerie in Köln
Vie von den vrnnrosen beim klückrug gesprengte Lisendahnbrücke bei conslans,
Nach einer Photographie von ss. Nensemann, hosateiier in Nleh.
'»kmrrcMi
va; klathgu; in Löwen.
Nach einer Photographie der berliner Illuslrassons-öesellschast m. b. ls. in Nerlin^
einem kleinen.
77ichts hat in Deutschland größere Genugtuung hervor-
" gerufen als der schnelle und gründliche Zusammen-
bruch des ersten englischen Expevitionskorps auf den
belgischen und nordsranzösischen Schlachtfeldern, nichts
mehr Enttäuschung als das Bekanntwerden der Tatsache,
daß von den 40000 Kriegsgefangenen in Maubeuge,
entgegen der allgemeinen Hoffnung, nur ein verschwin-
sprengt. Alles vergebens.
So vermochte beispiels-
weise die Sprengung
der Eis enbahnbrücke
über die Orne bei Con-
fl ans.
als Eisenbahnknotenpunkt
dender Bruchteil — kaum ein paar hundert Mann —
Engländer waren. Gleichwohl ist die Zahl der bereits
in Deutschland in verschiedenen Gefangenlagern unterge-
brachten englischen Soldaten, relativ genommen, das heißt
im Hinblick aus die geringe Truppenmacht, die England
bislang auf den Kampfplatz gebracht hat, recht beträcht-
lich. Auch das große Gefangenlager auf dem Döbe-
l'itzerTruppen üb ungsplatzbei Berlin birgt englis che
Kriegsgefangene in größerer Anzahl. Diese machen
wenigstens äußerlich in ihren grünlichbraunen Wollan-
zügen einen vorteilhafteren Eindruck als die gefangenen
Belgier und Franzosen. Freilich sind auch Angehörige
britischer Elitetruppen, zum Beispiel schottische Hoch-
länder, die man übrigens sofort an ihrem Kilt und ihren
„Schottenmützen" erkennt, darunter. —
Vor der musterhaften Führung unserer Armeeleiter
und der unvergleichlichen Tapferkeit unserer Truppen
war die französische Offensive in den gewaltigen Schlachten
in Lothringen jäh zusammengebrochen, und unwidersteh-
lich wurden daraus die französischen Hceresmassen auf
der ganzen, Hunderte von Kilometern langen Schlachllinie
zurückgedrängt. Bei diesem an vielen Stellen zu wilder
Flucht ausartendcn Rückzüge ließen die Franzosen nichts
unversucht, die Deutschen aufzuhalten; das eigene Land
wurde verwüstet, Bahnen wurden zerstört, Brücken ge-
wichtigen
französi-
schen Orte
westlich
Metz, den
deutschen
Vormarsch
kaum merk-
lich zu be-
hindern,
da die
deutschen
Pioniere
mit der
ihnen eige-
nen Rasch-
heit die
Verbin-
dung wie-
derher-
stellten. —
Das Rathaus in Löwen, das bei dem über
die Stadt verhängten schweren Strafgericht glück-
lich dem Verderben entgangen ist, dank dem ener-
gischen Eingreifen unserer Soldaten, ist eines der
schönsten und heitersten Bauwerke, die die Spät-
gotik geschaffen hat. Ähnlich den Rathäusern in
Brüssel, Gent und Brügge, übertrifft es diese
noch an Harmonie des Ganzen wie an Zierlich-
keit des Einzelnen. In drei Geschossen sich er-
hebend und von einem hohen Steildach überdeckt,
das seinerseits von einer Maßwerkbrüstung um-
geben ist, wird es an den Ecken sowie auf der
Mitte der Giebelseiten von sechs schlanken, in durch-
brochenen Spitzen endigenden Türmchen über-
ragt. Der Skulpturenschmuck an den Fassaden
ist reich und dabei sehr geschmackvoll. Erbaut
wurde das Rathaus in den Jahren 1447—1463
von Matthäus de Layens. —
General Paulv Rennenkampf, der Ober-
befehlshaber der von unserem General Hinden-
burg so gründlich geschlagenen russischen Armeen,
gilt als einer der tüchiigslen russischen Heerführer.
Diesen Ruf hat er sich im Boxerkriege und vor
allem im russisch-japanischen Kriege erworben,
Der jetzt im 61. Lebensjahre Stehende ist seit
1870 Soldat, seit 1873 Offi-
zier, nachdem er seine Aus-
bildung auf der Junkerschule
in Helsingfors erhalten hatte.
1895 wurde er Oberst und
Chef des 36. Dragonerregi-
ments, 1899 Chef des Sta-
bes der Truppen des Trans-
baikalgebietes. Nach dem
russisch - japanischen Kriege
wurde Rennenkampf kom-
mandierender General des
3. russischen Armeekorps in
Wilna. 1913 ernannle ihn
der Zar zum Oberbefehls-
haber des ganzen Wilnaer
Militärbezirks —
Ausgezeichnete Dienste
haben uns namentlich bei
der Einnahme des hoch in
Felsen gelegenen Sperrforts
Givet und in den Kämpfen
um Namur die uns
unserem Bundesgenossen zur
Verfügung gestellten schweren
Motorbatterien geleistet, die der an der vstgrenre geschlagene russische sseersüssrer-
Lngilsche Kriegsgefangene im Iruppeniager bei vöberitz.
Nach einer Photographie der Leipeiger Presse - Nüros in leipeig.