Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste (3.1758)

Z2I

VIII.
Lieder, Fabeln undRomanzen,von F. W. G.
Leipzig bey David Jversen, 16 Bogen in
Octav.


ir ergreiffen die Gelegenheit, um bey einer
neuen Auflage dieser Gedichte Nachricht von

denselben zu geben. Ihr Verfasser, der schon längst
die Ehre des deutschen Parnasses gewesen ist, hat
sich zwar nicht genennet, ist aber dennoch bekannt
genug, blnd wie könnte man einen Gleim verken-

nen? — —

Wir fangen von den Fabeln an, welche den
größten Theil dieser Sammlung einnehmcn:
Das erste Buch enthält fünf und zwanzig neu-
erfundene Fabeln. Hingegen gehören von den fünf
und zwanzigen des ZtveytenBuchS nur die drey ersten
dem Verfasser; die übrigen hat er nach dem beyge-
fügten Verzeichnisse aus alten und neuen Dichtern
genommen. Vor einem jeden Theile stehet eine poe-
tische Zueignungsschrift an des Prinzen Friedrichs
von Preussen König!. Hoheit, in welchen viel
schönes enthalten ist. Von dem großen preußischen
Monarchen heißt es in der Zueignungsschrift des er-
sten Buchs:
. . . Oft erholt Er sich ein wenig
Vom Ungemach der Monarchie;
Denn hat das stille Sans-Souci
Den Philosophen, nicht den König.
* * *
Da denkt Er denn in seiner großen Seele
Gedanken, wie die Marc Aurele,
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