Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste (3.1758)

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XVl.
Vermischte Nachrichten.
Berlin. Die Grynaus und Deckerische
Buchdruckerey hat auf z 5 Seiten in Quart gelie-
fert: Lobrede auf den König, welche den^des
Jenners 1758 an Sr. Maj. Geburtstage auf
dem Königl. Joachimsthali schen Gymnasio ge-
halten worden von I. G. Sulzer, Mitglieds
der König!. Akademie und Professor der Mathe-
matik. Die Beredsamkeit ist in Deutschland st)
verfallen, daß ieder wshlgerakhener Versuch, der
sich über die mittelmäßige Menge erhebet, alle
Aufmerksamkeit verdienet. So groß Friederich
ist, und so willig Ihn selbst Seine Feinde preisen,
so schlecht wissen mehrentheils Seine iobredncr, un-
sere Empfindungen zu verdolmetschen; anstatt einer
wahren Lobrede bekommen wir eine affektirte Pre-
digt, eine frostige Chrie voll Lobeserhebungen ohne
Lob, und Schmeicheleyen ohne Salz zu hören. Die
gegenwärtige Rede des Hrn. Prof. Sulzers ist
einem solchen Tadel nicht unterworfen. Er zeiget
darinnen dasjenige, was so vielen deutschen weltli-
chen Rednern fehlet, nämlich ein gerührtes Herz
und Einsicht in die Welthändel, welche beyderseits
mit einem würdigen Ausdrucke vergesellschaftet sind.
Der Hr. Verfasser betrachtet den König als einen
Beschützer seiner Staaten, und beweiset dieses
besonders bey den Begebenheiten des gegenwärti-
gen Krieges. Er mag Charaktere schildern oder
Begebenheiten erzählen, so bleibt er sich allezeit
gleich. Die Wendung deren sich der Hr. V. S. rz
bedienet, die Bedrängnisse, welche die Preußische
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