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Kreis Wernigerode.

Gemeindekirche.

Wie in Drübeck bot man für den gewöhnlichen Gottesdienst der Gemeinde
.Ilsenbürg sehr frühzeitig eine besondere Gemeindekirche, worin gepredigt wurde.
Anfänglich versahen die Mönche den Gottesdienst, dann aber besondere Pfarrer.

Es ist bekannt, dass urkdl. bereits 1131 eine solche eingeweiht und welche
bezeichnet wurde als „ecclesia hospitalis in honorem sanctae dei. genitricis conse-
crata. Als Pfarrei (parrochia) finden wir Ilsenburg erst seit 1480 mit seinem Pfarrer
(parrochus oder plebanus) bekundet. Der Baustvl der nach einer vor wenigen Jahren
erfolgten gründlichen Renovation verbliebenen Reste deutet auf diese frühe Zeit,
zurück. Aus den stark verwitterten, beim Umbau beibehaltenen lothrechten

Fig. 42.

Eigenen des Schiffes ist nichts zu entnehmen, nur die nördl. Eingangsthüre in
das Schiff ist noch in frühromanischer Form vorhanden, äusserlich mit zavei
Säulen zur Seite der Oeffhung, innerlich unter Wieder-Anwendung eines schönen
Tympanons (siehe Fig. 42).

Dieses Tympanon weicht in zweierlei Weise von den üblichen Formen ab,
einmal durch einen Doppelbogen, der fast auf eine zweiflügeliche Thür schliessen
lässt, wenn nicht die Oeffhung der Thüre hierzu zu klein gewesen sein würde, —
und dann durch das ganz frei, ohne Symmetrie behandelte Ornament darüber.
Von den bisherigen Darstellern ist diese fehlende Symmetrie nicht beachtet, z. B.
bei Puttrieh und Hase, ebenso ist die Verbindung des Doppelbogens bald so- bald
anders gezeichnet, was auf eine grosse Leichtfertigkeit der früheren Zeichner
schliessen lässt.
 
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