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Rave, Wilhelm [Editor]; Ludorff, Albert [Oth.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen (Band 6): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Beckum — Münster i.W., 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.24359#0042
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z8

Süd- und IVersemühlen) in den Besitz der Stadt; dazu hatte sie noch auf der t5tadtmauer eine
lVindnrühle. ^

Datz bei dieser bsauptrichtung bürgerlicher Thätigkeit aber auch das Gewerbe und der bsandel
nicht vernachlässigt wurden, zeigen uns die alten, zum Tcheil noch vorhandenen Zünste-Rollen und der
Anschluß der 2tadt an den Bund der bsansa. Sie gehörte zu den sogenannten kleinen chxmsastädten
und wurde auf den Tagfahrten von dem Bororte kVarendors vertretenB

))n der Stistssehde ss^50—sch57) stand Beckum zuerst mit Akünster und anderen Städten gegen
den jOrätendenten bValrani von Bkoers und appellirte ssi5s an s?apst Nikolaus V., die Wahl des
Genannten nicht bestätigen zu wollen; später trat es zu IValrams j?artei über, und ssi55 hielten sich
die, aus Nkünster vor den Gewaltthätigkeiten der bsoyanischen ch>artei gesiohenen, Bürgermeister Tonrad
v. kViek und Temme Tchenking zu Beckum aus, hatten dorthin auch die wichtigsten Nrkunden und
Akten gerettet. ssi57 stellte Fürstbischof ssiohann II. der Ttadt einen Revers aus, ihre si)rivilegien und
Rechte achten zu wollenN

;ö32 schloß sich Beckum, nach dem Borgange IVarendorss, der resormatorischen si^artei zu
Alünster an; im solgenden ssiahre wurde von dem si)öbel die Airche verwüstet. Die revolutionäre
s?artei kam wieder zur Besinnung, als der Näagistrat jeden Anhänger der Resormation mit Ttrafe
belegte. s542 bestätigte Beckum mit den anderen Ttädten den Restitutionsrezetz und gelobte, treu zu
dem Landessürsten zu haltenB

;ö98 wurde Beckum von den Tpaniern eingenonnnen. 2Ils s622 Thristian von Braunschweig
in das Alünsterland einfiel, zwang der ^sldmarschall Gras von Anholt Beckum, eine Besatzung aus-
zunehmen, eine Tontribution zu zahlen und alle Vertheidigungsgegenstände abzugeben; seine städtischen
I?rivilegien wurden ihm nur zum Theil später zurückgegeben.

;6ZZ eroberten die bsessen und Lüneburger die Ttadt; zwar versuchte münsterische Reiterei die-
selbe zurückzuerobern, aber der Liandgras von bsessen vertrieb die Reiter nach Ahlen und Nntrup.
s63si gelang es den kaiserlichen Truppen unter dem ^eldherrn v. Belen, die Ttadt zurückzuerobern,
bis bserzog Georg von Braunschweig-Lüneburg sich bei Beckum mit dem General Melander vereinigte
und die Ttadt in seine Gewalt bekam, in der setzt bis zum Tnde des 30jährigen Arieges js6si8) die
Braunschweiger und bsessen die b)erren bliebenB

Beckum wurde von Z grotzen Brandunglücken heimgesucht: s655, s677 und s75siB

s)n der Ttadt lagen ehemals solgende „Ihöse":

s. Der sion Oglcn''sche Dof; derselbe wurde von den von Aettler um ;570 an Blöge

^ wilmans, Urkunden-Bnch, ^z?, ^52, sop 550, 809; dazu verschiedene Stadt Beckumer Urkunden im Staats-
archiv zu Münster.

^ NUttheilung des kserrn Samson zu Beckum; Niesert, Urkunden-Sammlung III. Barid, Seite ss.; L. v. Lede-
bur, Allgeineines Archiv zur Geschichtskunde des xreußischeu Staates, Band III, Seite zoi.

^ Or. I. Lsansen, westsalen und Rheinland, im q.2. Bande der Publikationen der Uöniglich P>reußischen Archioe;
Zeitschrist snr Geschichte und Alterthumskunde westsalens, 1877, Seite ;2q.; Geschichtsquellen des Bisthnms Ulünster,
Ficker, Band I, Seite 22-p 276.

^ Uampschulte, Geschichte der Einsühruug des P>rotestantismus, Seite ^56, ;58, ;60; Sökeland, Geschichte
der Stadt Loesseld, Seite 9-^.

b Geschichtsquellen des Bisthums Ulünster, I. Zanssen, III. Band, Seite ;z; und 25qg Or. Uleskamp, Uas
6eer der Liga, Seite ;oZ, 1-^7, ;67 s.; Erhard, Geschichte Ulünsters, Seite

0 Zeitschrift sür Geschichte und Alterthumskunde westsalens, ^867, Seite ;2p
 
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