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Rave, Wilhelm [Editor]; Ludorff, Albert [Oth.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen (Band 6): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Beckum — Münster i.W., 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.24359#0136
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62

eine Gründung des h. Lndgerus anzusehen. Zu Gelde lag ein bischöflicher chos, auf dem die Airche
gegründet wurde, und von dem der jlcharrhof und der Bauernhof Ahlendorf, Bchulte to Gldendorf,
2lbsplisse sind.

s380 ließ Bischof cheidenreich von 2Nünster, gegen die Grafen von Tecklenburg, Gelde be-
festigen und die sogenannte j?aulsburg anlegenB s^OO bekennt Graf Alawes von Tecklenborg, daß
er an Gelde kein Recht habe, und die Btraße Gelde-Aheda bis an die chohenhegge Bkünfter zugehöreck

^n fürstbifchöflicher Zeit hatte Gelde den Namen eines IVigboldes und erhielt nach der
Besitzergreifung durch sdreußen den Gharakter einer Stadt, ohne die Btädteordnung von f808/s83f
anzunehmen; als 5iegel führt dieselbe einen liegenden chalbmond init einenr 5tern darüber. am

Bchlusse der Stiftsfehde, rückten ^unker Berendt von der Lippe und Graf Aord von Rietberg in das
Btift Nkünster ein und verwüsteten die Airchspiele Btromberg und Gelde; zu Gelde verbrannten sie
die Airche mit den GlockenB

^622 fielen die ^chaaren Ghriftians von Braunfchweig über Gelde her, unter Aapitän chille-
feld und Gberst chleckenstein. s625 machten holländische Truppen Ghristians einen Ueberfall, während
die zum Schutze in Gelde weilenden kaiserlichen Aompagnien flüchteten, und nahmen mehrere Bürger
als Geiseln mit nach §ippstadt. Durch diesen Borfall sah sich der kaiserliche cheldherr, Graf von Anholt,
veranlaßt, die Gegend von Gelde ftärker zu befetzenB wurde das Airchfpiel Gelde von dem Grafen

von Trautmannsdorf und von Btyrum geplündert. s605 wurde die „lange Btraße" mit dem Rathhaus
fannnt Archiv durch cheuersbrunst eingeäfchert. s8l2 wurde die Alofterkirche >zu Geist ein Raub der
chlammen. sZsO wurden ein neuer Thurm und Thor der flcharrkirche angebaut. s6öf wurde das
Canghaus derselben erneuert und s?2ö—s736 wiederum umgebaut; tch6fl der Thurnn abgebrochen,
das Tchiff verlängert und ein neuer Thurm vorgebaut. Das Takrainentshäuschen von hat die

Wappen von Ger und von Bock (?). f608 wurde das Aathhaus neu gebaut, s65fl das Armenhaus

gegründet.

Tin Nirrercleschlecht de Ulethe, von Gelde, finden wir noch im f6. ))ahrhundert. Der
Ttamnisitz desselben ist in dem Bereich der Bauerschaft, dem jetzigen Btadtgebiete, Gelde zu suchen;
vielleicht auf dem chause AxthausenB

Das aülige Daufl Arthguseu, östlich an der Grenze des Ttadtgebietes, an dem chlüßchen
Axe. R. IDilmans meint, daß das Gut, welches im fo. ))ahrhundert Gsthues hieß, das jetzige
Axthausen sei. Die inr sst..—s6. Iahrhundert zu Gelde ansässige Familie von chaxthausen dürfte hier
gewohnt haben. (Ietziger Besitzer Geßnerch

Das udltgr Hau^ Vocfrenforde lag in der Nähe des jetzigen Bchulzenhofes Bockenforde
in der Bauerschaft Bergeler; im vorigen /Zahrhundert waren noch Reste von dem chause vorhanden. Tr
ist Btammsitz des Geschlechts der von Bockenevorde; Gerwin war um G00 Burgmann zu Btromberg.

1 A. Tibus, Gründungsgeschichte, Seite 528 f., 5-^2 f., ;2^-l ßi Or. I. Ficker, Geschichtsquellen des Bis-
thums Münster, I. Band, Seite 14;.

2 Niesert, Beiträge II. Seite 58.

2 Or. I. Ficker, Geschichtsquellen des Bisthums Münster, I. Band, Seite z;7,

^ A. Weskamp, Münsterische Beiträge zur Geschichtsforschung, VI. !feft, Seite 99 f., derselbe, das lqeer der
Liga, Seite ;?5.

b R. Milmans, Iiräex zu !f. A. Erhards Z.s§ssta: cis täletüe. — E. 21. !seyden, jdersonenregister zu Wil-
mans' Urkunden-Buch: Melde. — Or. Darxe, Locl. öiplomaticus III. Seite ;02. — Ureiskarte von Stierlin und Schmeltzer.

6 R. wilmans, Urkunden-Buch, Nr. 962, 96Z Anmerkung.
 
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