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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 10.1908-1909(1909)

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Die Burgenfahrt der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen im Jahre 1908
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https://doi.org/10.11588/diglit.31826#0008

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Abb. 2. Seine Hobcit Hcrzog Ernst Güntbcr zu Schleswig Holstcin gclcitct dic Burgenfabtcr

zum Hüttenwcrk.

„Der Zrveck der Burgenvereinigung geht dahin, die Bedeurung der Burgen inic Gründlich
„kcic den verschiedcnsten Rreisen vor Augen ?u führen. Wir rvollen das geschichrlich
„Inceresso.nce halcen. Wir rvollen dasjenige, rvas uns an Gchönenr geblieben ish nach
„Möglichkeic vor dein Verfall recten. Die fchlesischen Burgen haben, da Gchlesicn ein
„Grcncland rvar, in vielen Rainpfen dcr Vcrccidigung gedicnc. kvir, die rvir hcuce hicr
„versainnrelc sind, »vollen in friedlicher Absichc zu ihnen hinaufblicken und uns an ihrer
„Gchönheit erfreuen. Aber nichc nur kriegerische kArwickelungen haben jene Burgen ge
„schcn, auck glanzendc ö'cstc und scböne anrcgcnde Vcranstalrungen sind in ihren kNaucrn
„abgehalcen rvorden. Dieses schöne kunslsinnige Eebcn, rvelches sich einsl dorc oben ab
„spielce, rvollen rvir unserer Vlacion inöglichst nahe bringen." Zuin Gchluß sprach der hohe
Herr der Gcadr Glogau den Dank der Vereinigung aus für den liebensrvürdigen Einpfang
und die Beceiligung an unseren Beftrebungen. Der Herzog erhob dann sein Glas auf
Gchlesiens Runft, auf Gchlcsicnö Wisscnschafc und auf dic Gcadc Glogau.

^err Gberbügermeister Oe. Goetbeer, der sich uin die Veranstalcungen Ln Glogau
hochverdicnc genrachc haccc, crrvidcrce:

Vtamcns der städtischcn Beböedcn bcißc ich die Vcrcinigung zue Erbaltung dcutscher Burgen in
unscrcn Maucrn bcrzlich willkommcn. Zwar sind wir uns bewußt, daß wir die 2luszeichnung, als 2lus-
gangspunkt für die dicsjahrige Burgcnfahrt zu dicncn, wcnigcr der Füllc und Schönhcit unscrcr Burgen
als viclmehr dem freundlichcn Intcresse zu danken haben, welches Ihr hohcr protektor Sc. Hoheit der
Heezog Ernst Günthcr zu Schleswig-Holstein unscrcr Stadt zu schcnkcn die große Gütc hat. Indcffen
wollen wir uns gern der Hoffnung hingebcn, daß Sie cinige frohe Stunden bci uns verlebcn und gern an
uns zurückdenken mögcn. wenn die IVurzcl ^hrer Tatigkeit im wesentlichen auf historischem Boden ruhl,
insofern, als Sie die herrlichen Baudenkmaler vergangcncr Zeiten nicht nur der Icytzeit erhaltcn, sondern
auch der Vtachwelt überlicfcrn und verständlich machcn wollen, so wollcn Sic versichcrt scin, daß Sie auch
hier auf altgeschichtlichem Bodcn sich bcfindcn. Auch hier haben cinst stolzc Burgcn und Schlössee gcftanden.
Doch die Rricgsfurien, dic so oft über die Stadt hinweggebraust sind, habcn sic zcrstört. Ein einzigcr
Uberrest ist geblieben, das Rönigliche Schloß mit dem alten sogcnanntcn Hungcrturm, in dcm der grausamc
Heezog Iohann von Sagan im Zlahrc 1488 siebcn Glogaucr Aatsherrn dcm chungertode preisgab. Aedncr
gab dann cincn klarcn und fesselnden Ubcrblick über die Gcschichtc der Stadt vom lö. Iahrbundert bis
zur ksteuzeit, indem ee ihre alte Bcdeutung als Handelsplay an dcr großcn Heerstraße von Deutschland
und polen hervorhob und ihre Geschichtc im Zöjahrigen, im 7jahrigcn und im Franzosenkriege bclcuchtete
und schloß seine mit größtcm Intercsse aufgenommencn Ausführungcn mit dcn worten: „Dcr Gnadc dcs
jcyigcn Raisers und Rönigs verdanken wir, daß am l. April ISöZ die Festungswerke aufgelaffen wurdcn
und damit dee Stadt die Möglichkeit der Weiteeentwicklung gcgcbcn wurde. Ob wir dic Zeit genützt
haben, das muß ich ihrer freundlichen und nachsichtigen Beurteilung übcrlassen.

Mcin Glas gilt dcr Vereinigung zur Erhaltung deutschcr Burgen und ihrem hshcn protcktor und
ich bitte Sie mit mir cinzustimmen in den Auf: Se. Hohcit, der Herzog Ernst Günther zu Schlcswig
Holstein lebe hoch! hoch! und nochmals hoch!"

^ierauf gak ^err Bodo Ebhardc einen Ueberblick über den ssverdegang der h)er
 
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