Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]: Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten (10.1908-1909(1909))

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welchem -Bc>do Ebhardt die Rume in den 96 er Iakren des verfiossenen Iahrhunderrs
gesehen har.

Geitdem ist, wie schon eingangs angedeucet wurde, durch dcn Geheiinen Regierungs-
und Eandrar Berg die Ratz zu neuem -Leben erweckr worden. Ein Verehrer deutscher
Burgen hat er in den Iahren 1897/5898 aus den Trümmern ein Haus im Burgcharakcer
erstehen lassen, das ihm und seiner Familie zu standiger Wohnung dient. Eine Ansicht
aus dem vornehm und geschmackvoll eingcrichteten Innern gibt Abb. 29.

In harmonischer bveise klingen k?ergangenheit und Gegenwart zusammen, denn der
neue bvohnbau wird überragc von einem machrigen alccn Bergfricdstumpst der in seinem
alcen Zustande belassen wurde und der wesenrlich dazu beirragt, die Gesamterscheinung
der Burg so anziehend zu machen und sie Iedem Lns Gedachrnis einzupragen. MLc seinen
zahlreichen 'Rugelspurcn crinncrt cr an die Rampfe vcrgangencr Iahrhunderce.

Go hat sich die Burg im Laufe der Zeiten gewandelt. Aus der rrutzigen Warte,
in der einst Aicccr mic ihrcn Mannen, Haupclcute mic Göldnern und Landskncchten nach
dem ,5'einde ausspahend lagcn, Lst nach einem fast hundert Iahre dauernden Derfalh das
fricdliche Hciin eincs Altcrtums- und Vlacurfreundes gcworden, dcm nur wenig ahnliche
an die Geite gcstellc werden können.

Des Majors von Schmiclinski Traum ist in Erfüllung gcgangcn. Das die Burg
umgebcndc, gegen frühcr erhcblich vcrgröstcrce Terrain Lst überall urbar gemacht, die
Weinbergsmauern sind wicder aufgcführt, werrvollc kveinberge mic Moselriesling licfern
einen angcnchmen Tischwein. In dcn Gangcn und auf der Höhe (Ratzcnfeld), die durch
cinen Fahrwcg in wenigcn Minuren zu crrcichcn ist, befinden sich in grostem Umfang
Mbstanlagen, und auch der Wald, dcn sciner Zcit Hcrr von Lützow anzukaufen suchce und
der vor den Toren der Burg beginnt, gehört jetzt mit schatcigen Gpaziergangen zu der
Besitzung. von den einstigen Mbstanlagen des Majors von Gchmielinski geben nur noch
alte starke IIußbaume seugnis, die im Burggarcen stehen und von vergangenen seiren
erzahlen.

Eine neue „alte Abbildung" der Hohkönigsburg.

(Vtachdeuck von Text und Abbildungen bei G.uellenangabe gcstattet.) -

n der Tagesprefse will die Erörcerung der §rage nichr zur Ruhe kommen,
ob durch die sogenannccn Hcitz'schcn Abbildungcn nachgewicsen sei, welchc
Grundristform — ob eine runde oder viercckigc — dcr Hauptturm,
d. h. dcr Bcrgfried dcr Hohkönigsburg von Ist79- 1557 gehabt habe.
Rürzlich noch hac ein Ov. Major aus Basel in der Gtrastburger Post
eine Reihe von Aufsatzen erscheinen lafsen, in denen er unter Aufwand einer „erstaunlichen
Gelehrsamkeit" versuchc den Beweis zu liefern, „daß die Tatsache heuce fester als je
stehe, dast die Hohkönigsburg um das Iahr 1525 herum einen runden, nach oben sich
verjüngenden Bergfried auf quadrarischer Basis besast".

Um diese Bchauptung zu belcgen, müssen ihm als Beweismittel herhalccn: eine
Zeichnung auf einer alten Glasscheibe, eine Gcadt-Darstellung auf dem Sebastian-Relief in der
Pfarrkirche zu Mber-Bergheim, der alte, biedere Sebastian Münster mit seiner Eandkarce
dcs Weilercales, ein Barzen und Mausekrieg-Holzschnicc usw. usw.