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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 10.1908-1909(1909)

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Nr. 4-5
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Hoefer, Frederic Adolph: Einzelne Notizen über Nimwegen
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https://doi.org/10.11588/diglit.31826#0086

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Einzelne Notizen über Nimweyen.

Von F. A. Hocfcr.

Gesct)lct)re.

iinwegen gehörr ;u den älresten Grädcen der tAiederlande. Schon der
tAame „tuumagcn", laceiniscl) „tDoviomagum", deucec in Vcrbindung
inic dein alcen Megcn, Nfagen, auf kclcischcn tlrsprung. DLe Encstckung
Niinwegens ist mindestens bis lOS v. Lhr. zurückzuführen. Als die Römer
unccr Iulius Lacsar Gallien crobcrcen und bis zu dcn äuscrslcn Grenzcn
des durch die Relcen bewohncen -Eandes vordrangen, besetzten sie auch Nuinagen. Auf
dem jetzigen Valkhof errichtecen sie später einen Wachcrurm. Die Bacaver, die an dem
anderen tlfcr der waal wohncen, wurdcn Frcundc und Vundesgenosien dcs römiscken
volkes. VLele Bacaver ließen sich in lFlimwegen nieder. Hierdurch wurde das Bacaver-
Elemenr so vorherrschend, daß Tacicus Vlimwegen das Mppidum Bacavorum nannre.

Fünf Iahrhunderce ist diescs Mppidum dcr Gcbauplatz römischcn Ecbcns und Wirkens
gewesen. DLe römischen Gcgenstände, in und um tDimwcgen gcfunden, lcgcn kicrvon
oeugnis ab. Die zahlreiche Besatzung lockce HLer vermuclich erst Raufleute und späcer
cinc ganze römische Bcvölkerclng. tuach dcm tlnccrgange des weströinischen Reiches,
Z76 n. Thr., kam Vlimwegen und das uinliegende Eand uncer die Franken. Drei Iahr-
hunderce hindurch licgc dann ein Gchleier über tuimwegens Gcschickce und crst bei der
Thronbesteigung Aarls des Großen cricc es wieder hervor. Er baure sich auf dem vor-
springcnden ^ügel an der Waal, an dcr Stclle des römischen Wackrcurmes, eine prächcige
pfalz, die mir den Burgen ;u Ingelheim und Aachen zu seinen beliebcesten Aufenrhalts-
orccn gehörcc. t?on 777 bis I2ik7 stand tuimwegcn, als zu der Burg gehörend, unmiccelbar
uncer dcm Deucschen 7<aiscr. t?on I2Z7 ab erhielc cs allc t?orrechcc und F'reiheicen, die
der Reichsstadc Aachen verliehen waren. Im Besitze dieser Vorrechce Lst tAimwegen
Iahrhundcrtc gebliebcn lind fast allc folgenden Fürsten bcstäcigcen sie, zulctzc f?kilipp II.,
im Iahre 155?. Als tuimwcgcn sich der tlcrcekcer tlnion anschloß, blicbcn seinc t?or-
rcchce unverletzt.

tAach der t?crcinigung tuimwcgens mic Gclderland wurde die Gcadr die Haupcstadc
dcs ersten, nack ihr gcnannccn Guarciers und also dic -Zaupcstadc Gcldcrlands.

Das alre Gelderland war in vier Guarciere eingeceilt: tTIimwegen, Zücphen, Arn-
heim und Rocrmond.

Die städtische Xegierung sckricb inncrkalb ihrcr tNaucrn die t?crsammlungen der
Guarcierc aus und fercigcc unter ikrein städrischcn Giegcl durcl) ihren Gekrecär aufgestellce
Bricfc und Bcschlüssc aus. Im Iahrc 1Z64 crac tuiinwcgen dem -Zansabund bei und
vercrac in den t?ersaininlcmgen diescs Bundcs ofc die klcincrcn Grädrc wic Zalk Bommel,
Tiel, Harderwrck crsw. Iin Iahre I tö7 wurde die Gcadc ausgcdchnc und erhielc
den tlinfang, den sie bis 187? behielc. Rriegsstürme sind der Gcadc nichc ersparc geblieben.
Im Iahre 8Z8, 875, 88O und ?25 licc Vlimwcgcn unccr dcn Raubzügcn der tDormannen.
Goccfried von Eorhringen steckie IS47 die Burg in Brand und belagerre die Gradc,
worin Raiser ^einrich III. weilce, mußre aber dem Grafen von Tleve und anderen
Fürslcn weichcn. Der hcldcnmütigc Gcrcic dcr tuimwcger I47Z wider Rarl dcn Rühnen
von Burgund endece mic tlebergabe der Burg und Gcadc. Mapimilian von Gesterreich
(14?4) und Rarl von Egmond (1525) konncen sie nichc bewälcigen. Im Iakre 152?
wurde sie abcr vom letztccnannccn zur tlebergabe gczwungen.
 
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