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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 10.1908-1909(1909)

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Nr. 4-5
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Engels, W.; Ellermann, Karl [Ill.]: Ravensberg und sein Sparenberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.31826#0073

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Ravensberg und sein Gparenberg.

(Mit eincr Zeichnung von Rarl Ellermann.)

n>er Ravensbergcr Land hac keine großc Geschichce. Zcvar war es scic
Txvinerceicen vfcers Zenge groszcr Ereignissc, aber ineist nur als leidender
Znschauer; scine Beivohner smd inehr cuedcige Goldacen als scll'sl
kricgcrisch. ^ichc vicl anders blicb ihr Land, das uniniccclbar an dein
ivichcLgsreii Verkebrszugc bVcsrfalens und vielleicbc gan; lissordrvest-
deucschlands licgc, von diescin Hcrein und ^inaus innerlich die langste Zeic fast unbcrührc.
Es ivar zrvar rvoblbegucerc, abcr zu Icbhafcenr Anccil ain gröszercn ^andclsleben doch ;u
klein. Das gibr der ganzen Vergangenheir denn ihr Geprage. GLe erfuhr von der Eage
dieses Durchgangslandes nrannigfache kriegerische Erlebnisse und dcn Zrvang, den A'leiß
seincr Bervohncr durch Verccidigungsanlagen zu schüizen. Abcr dcni Ehrgei; seiner 'hcrrcn,
die bevorzugcc straccgische Lagc des Landes auszunuyen, nrusicc iinnrer die Äeschrankchcic
ihrcs Vkachrgcbicces rvidcrsprccken. So dientrn unsere landeskcrrlicben Äurgen, dcr Xavcns-
berg cind Gparcnberg, Vlocho und Liinbcrg, iin lNiccclalccr und auch noch unccr den
Rlever Lürsten nur der uniniccelbaren Deckung dcs für sich liegenden Landchens. Erst
die Errverbung durch den Grosien 'Rurfürstcn iin Iakrc 1647 rückce dic Grafscl>afc und
jhre Hauptfcste, dcn Gparenberg übcr Bielcfcld, auf dein IVcgc zu den rheinischen
ssöcsitzungcn dcs frauscs, in cincn grösicrcn Niachtzusaniincnhang.

Von dein Bau dieses Gparcnberges rveisi nran, kurz gesagr, soviel. Die )7lachrichc,
dasi Bernhard von der Eippe als parceigänger ^einrichs des Eörven hier seine Burg auf
dein ssörvenberg gcbauc habe, führc den Sparcnbcrg noch nichc in die überzcugende
Gcschichce hincin. Die bcginnc erst nric den cinsilbigen Anführungen in Urkunden voin
Iahre 1256 und 1257. Dic altcsle crkcnnbare Burganlage gab dcn gervöhnlichcn, auch
bei unsercn Gachsenburgcn schon encrvickelcen Grundrisi nric frcibleibender Uiicce und
randstandigen Wehr- und VOohnbaucen rvieder. Daran scheinc das Miccelalcer nichcs ge-
andcrc zu haben, sclbst als die Zcic nack> dcnr 2lnfaII an Iülich - (8erg allnrahlick)
grösiere Anjprüche an bVohnrauin und Fcstigkeic stellce. Ersc dic nrilicarisch ebenso forc-

geschricccncn rvic policisckr
unruhigenZeicennachl 540
veranlasicen die scic I5II
hicr rvalcenden Aürslcn
klcvisch-inarkischcn Grani
ines zur Unrgebung dcr
altcn Burgnraucr inic vier
neuzciclichcn ^ondellen
und rvcicerhin zu deren
Vcrbindung durch lange
Wehrinauern. 2ln den
ssangsciccn bincerfücrerc,
deckcen diesc nun den eincn
der alcen Burgrvege völlig
zu, an dcn Gchinalscicen
aber schirinccn sie 75asc-
inaccen und feuersichcrc

I:2L00

Abb. Z4. Geundeiß dcs Sparenberges.
(2luS: Ludorff, Dau- und 'Runftdenkmäler weftfalenS.)
 
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