DOI Heft:
Nr. 3
DOI Artikel:Ebhardt, Bodo: Eine neue "alte Abbildung" der Hohkönigsburg
DOI Artikel:Burgenschau
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.31826#0065
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Vveiin also irgend eine kartenarcige Abbildung einen Wert für die Entscheidung der
Frage bar, ob dcr Turin dcr Hohkonigsburg rund odcr vicrcckig rvar, so ist cs diese
Zeichnung, dic seit dcin l6. Iahrhundert in dcn Mriginal-Akrcn ;u Ilnnsbruck auf-
bewakrt rvird, inir also nichc (rviedcruin abrvcichend von bcrübintcin llkustcr) auf dunkle
und geheiinnisvolle Arc in dic Hande kain. Die Inschrift „Hohenkungsperg" inüßre dic
Frage cin für allc inal entschciden, dcnn dicse Zeichnung aus dcin Anfang dcs
16. Iahrhundcrcs zcigt dcn Äcrgfried dcr ^ohkönigsburg, hoch einporragcnd
über die Daugruppe, als einen zrveifelsohne viereckigen Turnr, init aus-
gckragcenr vicreckigen ZLttncnunrgang, ohnc den Aufbau einer dünneren
Earernc, rvic er auf denr Rayen- und Mause-Holzschnitt dargestellt rvird, ohne Ver-
jüngung nach obcn, ohnc irgcnd eine Gpur von Aundung.
^icr stehc also cinc authencische Darftcllung der Hohkönigsburg den
nanrcnlosen Darstcllungcn gegcnübcr, durch dcren „vergroßcrte"(!) bviedergabe
iininer rvieder dic offcnrliche lNcinung irrc gcführc rvird, und — nach ihr rvar dcr Turin
dcr «Zohkönigsburg viereckig. Es steht also nicht „fcster als je, daß die ^>ohkönigsburg
uin das Iahr 1525 heruin einen runden, nach oben sich verjüngenden Bcrgfried auf
guadracischer Basis besaß". Das rvar frcilich nach denr Zustand dcr Auine und für jeden,
der dic Planc des altcn Zustandcs vorurceilsfrci prüftc, von vornherein ganz ausgcschlojsen.
Es rvare aber rvohl an der Zeic, encweder die lacherliche Behaupcung von dein
rundcn Bergfricd und seincr falsclrcn bviederherstcllung aufzugcben, odcr endlich authcnrische
Beweise dafür beizubringen, d. h. alce Abbildungen, deren Alrer ebensowenig zweifelhaft
scin kann, rvie die Tatsache, daß sie Bczug auf die ^ohkonigsburg habcn. Dann aber
auch Zeichnungen, die nicht nur oberflachliche Gedachtnisskizzen sind, sondern genaue
bvicdergabcn der wirklichkcit, dic wir ja an Hand der Aufnahinen dcs Zustandes vor der
wicdcrherstcllung auf das gcnaucste nachprüfcn können.
Bishcr Lst aber von keiner der gegen den viereckigen Bergfried vorgebrachcen altcn
Abbildungcn, inic Ausnahnrc der Eandkartc bei Scbastian lNünstcr, auch nur iin ent-
fernteftcn nachgerviesen rvordcn, daß sie übcrhaupt die ^ohkönigsburg darstellcn sollcn.
Dics gilt auch von cincr ncucn „altcstcn 2lbbildung dcr Hohkönigsburg aus dein
Iahre 1514", der der oben erwahnte ^err Oi-. Major in der Gcraßburger Post vonr
Z. und 4. lliarz cinc Anzahl Spalten rvidinct. Die ncucntdccktc Lst wiedcrunr so vollftandig
abweichend von allen anderen alten 2lbbildungen der ^erren »ZeLtz und Major, daß es
unnröglich ist, den Ausführungen gcgcnüber crnst ;u blcibcn. ^
Burgenschau.
Gefahrder.
Düsselclonf (Lcblossfunm).
Von den Düsseldorfec Stadtverordncten wurden
in ciner der lcyten Siyungen die Mittel zur bau-
lichen Untersuchung des Schloß- bezw. Burgturmes
gefordert. Dcr Zustand des Durmes soll namcntlich
in seinem obcren Deilc recht bedcnklich scin und es
ist zu hojfen, daß die Väter der Stadt entsprechende
lNittcl zu cincr gründlickcn Ausbefferung bcwilligen
werden. Dcr Durm stammt aus dem 13. Iahrbundert
und l>at manchen schwercn Schicksalsschlagen stand-
gchalten. Dcn großen Schloßbrand von 1LI0, dic
Exploston dcs nahebei gelegenen pulverturmcs im
Iahre 1334, dic Bombardements von 17LS und 17S4,
den großen Brand von 1S72 hat dec Turm über-
daucrt, nur scine Bcdachung ift cinigcmalc geandcrt
worden. Gegenwartig besteht ste aus einer Platt-
form über der Laternc, angeblich nach eincr Skizzc
Rönig Friedrich wilhclms IV. im Iahrc 1S44 aus-
geführt und nach dem Brande von 1S72 wiedcr-
hcrgcstcllt.
Vveiin also irgend eine kartenarcige Abbildung einen Wert für die Entscheidung der
Frage bar, ob dcr Turin dcr Hohkonigsburg rund odcr vicrcckig rvar, so ist cs diese
Zeichnung, dic seit dcin l6. Iahrhundert in dcn Mriginal-Akrcn ;u Ilnnsbruck auf-
bewakrt rvird, inir also nichc (rviedcruin abrvcichend von bcrübintcin llkustcr) auf dunkle
und geheiinnisvolle Arc in dic Hande kain. Die Inschrift „Hohenkungsperg" inüßre dic
Frage cin für allc inal entschciden, dcnn dicse Zeichnung aus dcin Anfang dcs
16. Iahrhundcrcs zcigt dcn Äcrgfried dcr ^ohkönigsburg, hoch einporragcnd
über die Daugruppe, als einen zrveifelsohne viereckigen Turnr, init aus-
gckragcenr vicreckigen ZLttncnunrgang, ohnc den Aufbau einer dünneren
Earernc, rvic er auf denr Rayen- und Mause-Holzschnitt dargestellt rvird, ohne Ver-
jüngung nach obcn, ohnc irgcnd eine Gpur von Aundung.
^icr stehc also cinc authencische Darftcllung der Hohkönigsburg den
nanrcnlosen Darstcllungcn gegcnübcr, durch dcren „vergroßcrte"(!) bviedergabe
iininer rvieder dic offcnrliche lNcinung irrc gcführc rvird, und — nach ihr rvar dcr Turin
dcr «Zohkönigsburg viereckig. Es steht also nicht „fcster als je, daß die ^>ohkönigsburg
uin das Iahr 1525 heruin einen runden, nach oben sich verjüngenden Bcrgfried auf
guadracischer Basis besaß". Das rvar frcilich nach denr Zustand dcr Auine und für jeden,
der dic Planc des altcn Zustandcs vorurceilsfrci prüftc, von vornherein ganz ausgcschlojsen.
Es rvare aber rvohl an der Zeic, encweder die lacherliche Behaupcung von dein
rundcn Bergfricd und seincr falsclrcn bviederherstcllung aufzugcben, odcr endlich authcnrische
Beweise dafür beizubringen, d. h. alce Abbildungen, deren Alrer ebensowenig zweifelhaft
scin kann, rvie die Tatsache, daß sie Bczug auf die ^ohkonigsburg habcn. Dann aber
auch Zeichnungen, die nicht nur oberflachliche Gedachtnisskizzen sind, sondern genaue
bvicdergabcn der wirklichkcit, dic wir ja an Hand der Aufnahinen dcs Zustandes vor der
wicdcrherstcllung auf das gcnaucste nachprüfcn können.
Bishcr Lst aber von keiner der gegen den viereckigen Bergfried vorgebrachcen altcn
Abbildungcn, inic Ausnahnrc der Eandkartc bei Scbastian lNünstcr, auch nur iin ent-
fernteftcn nachgerviesen rvordcn, daß sie übcrhaupt die ^ohkönigsburg darstellcn sollcn.
Dics gilt auch von cincr ncucn „altcstcn 2lbbildung dcr Hohkönigsburg aus dein
Iahre 1514", der der oben erwahnte ^err Oi-. Major in der Gcraßburger Post vonr
Z. und 4. lliarz cinc Anzahl Spalten rvidinct. Die ncucntdccktc Lst wiedcrunr so vollftandig
abweichend von allen anderen alten 2lbbildungen der ^erren »ZeLtz und Major, daß es
unnröglich ist, den Ausführungen gcgcnüber crnst ;u blcibcn. ^
Burgenschau.
Gefahrder.
Düsselclonf (Lcblossfunm).
Von den Düsseldorfec Stadtverordncten wurden
in ciner der lcyten Siyungen die Mittel zur bau-
lichen Untersuchung des Schloß- bezw. Burgturmes
gefordert. Dcr Zustand des Durmes soll namcntlich
in seinem obcren Deilc recht bedcnklich scin und es
ist zu hojfen, daß die Väter der Stadt entsprechende
lNittcl zu cincr gründlickcn Ausbefferung bcwilligen
werden. Dcr Durm stammt aus dem 13. Iahrbundert
und l>at manchen schwercn Schicksalsschlagen stand-
gchalten. Dcn großen Schloßbrand von 1LI0, dic
Exploston dcs nahebei gelegenen pulverturmcs im
Iahre 1334, dic Bombardements von 17LS und 17S4,
den großen Brand von 1S72 hat dec Turm über-
daucrt, nur scine Bcdachung ift cinigcmalc geandcrt
worden. Gegenwartig besteht ste aus einer Platt-
form über der Laternc, angeblich nach eincr Skizzc
Rönig Friedrich wilhclms IV. im Iahrc 1S44 aus-
geführt und nach dem Brande von 1S72 wiedcr-
hcrgcstcllt.