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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 10.1908-1909(1909)

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Nr. 2
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Christ, Hans: Schönburg a.d. Saale
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https://doi.org/10.11588/diglit.31826#0032

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26

abcr, rrorz vorkandener
Gcilforinen aus spacroina-
nischcr Zeit, auf Gckrvierig-
keicen stößc. Aus dein Bc-
fund der Xuinen gcivinnc
inan vielinehr ecrva fol-
gcnden baugcfchichrlichen
llcberblick: Als alcefler

Äurgtcil ist vcrinuclich dcr
Bergfricd anzufprechen inic
unbestiininccr Erbauungs-
zeic, die vielleichc schon
ins I >. Iahrkunderc fallcn
kann. Gegcn Endc dcs 12.
und 2lnfang dcs IZ. Iahr-
hundertö eine außcrst rcgc
Bautacigkeic Palas und
rvohl auch Rcnrenace cnc-
stainincn jcncrZeic gleich-
zeitig durchgreifcnde Unr-
gcstalrung, bedingc durch
Einführung verbcsiertcr Angriffs- und 1?erceidigungsinittel, fchließlich in dcr erftcn »halfre des
16. Iahrhundercs vielfache Uin- und Neubaucen (palas und Gebaude der Vorburg).

Der Grundriß der Anlage, rvelchcr, durch die Gestaltung des ^elfens bcftinrinr, an
nahcrnd die Forin cincs Trapczes bcfinc, zerfallr in zrvei fcharf gefonderte Tcile, die
Hauptburg und, brcic daranfchlicßend, die etrvas ricfer gelcgenc Vorburg. Zrvifchcn bcide
fchicbr fick rrcnncnd einc schnrale Zrvingcranlagc cin. Auf der Südrvestscite dcr Vorburg,
rvo dicse schon in frühercr Zcic durch Hinzukonrinen von Gebauden vicl von ihrcnr rvehr-
hafcen Lharakter eingebüßt hacrc, darf auf Grund vorhandener Gpnrcn cin zrvcitcr Zrvinger
angcnoinincn rverdcn. Den östlichcn Dcil dcs Bcringcs ninrint die Hauptburg cin, rvclche
Bergfried, Palas, Rcinenare und andere kleinere Baulichkeiten enchielt.

Der inr Grundriß krcisrundc Bergfried, cin nrachtigcs Baudenkinal aus ronranifcher
Zeic, stehc fcitlich in bchcrrfchender Lagc nebcn denr Zugang zur »Zaupcburg. Geinc
Gesainthöhe bcrragt nicht rvenigcr als Z6 m, dcr Durchincjfcr 6 m bci eincr größtcn Mauer-
starke von 2,86 nr iin Erdgeschoß. Diese Maaße inachen ihn zunr stattlichsten uncer allen
Befestigungstürinen des Gaaletals. Das stnstere, nur durch rvenige Eicbcfchlirzc erhellre
Inncre rvird durch ^olzböden in vier Gcfchosse gcccilt, rvclche, rvie es auch rvohl vordenr
der Lall rvar, durch »Zolztreppen nrit einander verbunden frnd. Zu ebener Erde befand fich das
1?crlics, ein ungervöhnlich hohcr, notdürfcig crhcllccr Raunr, dcr in früheren Zeiten nur durch
cin Eoch Ln dcr Dccke zuganglich rvar, fpäter abcr infolge Durchbrechung ciner Türöffnung
nric dcr Außenrvclt in uninitrelbare Vcrbindung gcfctzt rvurdc. Erst übcr dicfcnr Verlies,
in geficherter -Lage über dein Erdboden, liegc das eigentliche Turmeingangsgefchoß, rvelches
aufs befcheidenste rvohnlich ausgcstaccer rvar. Großcs Intcrcssc bcansprucht dic ronranifche
Ranrinanlagc. Feucrstatte foivohl rvic Rauchinantcl trctcn nur rvcnig aus dcr wand-
fiachc vor. Eetzccrer nründet in cincr cngen, unrrahintcn Meffnung ins .frcie und rvird
inncn in feinenr fichcbaren Teile von vicr paarrvcise angcordnctcn Ronsolcn gestützt. Diefc,
 
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