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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 10.1908-1909(1909)

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Nr. 6
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Die Burgenfahrt der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen im Jahre 1909
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https://doi.org/10.11588/diglit.31826#0126

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Laiides ;u srellen, das seiner Freude uber dcn Bau und seine 2incrkcnnung für dic große
Mpferfreudigkcir der Scifcer dadurch Ausdruck gegeben hac, daß sich im letzren Iahre die
Zahl der Besucher auf mehr als 100 00S gesteigert hat!

Glcichfalls bis in die nclkcste Zeic bcnutzt ist dann ein weirercr burglicher Sitz, den
die Dcreinigung dieses Iahr bcsuchte, dic Gchwancnburg in Lleve.^) Ihre Geschichce
freilich ist nichc eine sehr erfreuliche. Erst der stolze Wohnsitz eines glanzenden Gcschlcchcs,
sank sie nach denr Aussterbcn dcssclben voir ihrer stolzcn Höhe herab, an Gcelle des
regierenden Herrn wohnren nur Beamce im Gchlofse, an Grelle von Erweiterungsbaucen
und Vcrschöircrungcrr traten ?lbbrückc bcdcuccndcr alrestcr Tcilc der Äurg und l?er-
stümmelungen im Inncrn und ?lcußcren — und nur dcr überwiegenden N iachtigkeic dcs noch
stehcnden kleinen Tcils des alten Ganzcn ist cs zuzuschreibcn, daß noch heute diese alte
veste im weitesten Umkreise das Eand durch ihre Baumasse beherrschr und noch ;u den
stolzen Baudcnkmalcn dcs Uriedcrrheins gezahlt werden darf.

l?on den Besuchcrn der Gchwancnburg wrrd cs freilich schmcrzlich empfundcn, daß ein
Gefangnisbau mic seinen öden Höfen und Zelleneinbaucen einen großen Teil der alcen
Burg verunstaltct. An diesem Zustand habcn auch die leider mit gan; unzulanglichen
Ulicceln l92Y ausgeführccn Ausbefferungsarbeicen nichrs verbesserc. Eine würdigere Zukunfr
wagcn wir aber rrotzdem für die ragende Vcstc ;u hoffen, nachdcm am ö. August d. I.,
wenige Wochen nach den Burgenfahrern, der Raiser selbst den alten Gitz der ^erzöge von
Aleve und seincr Vacer besucht hat. Gein Urccil über die neueren Arbcicen wird hoffenclich
;ur Enrfernung dcs Gefängnisies und ;u Aendercrngen am Gchwurgerichtssaal und andercn
Tcilcn führcn.

Günstiger war das Gchicksal dcr alten Burg, die jetzt Bcsitz der Vcreinigung ist,
der Urarksburg am Rhein, die eigenclich seic dem 17. Iahrhunderr, seit dem letzren
größeren Um-
bau, ein halbcs
Traumlcbcn ge-
führc hat und
untcrTünchc und
enrstcllenden Ein-
baucen doch glück-
lich ihre alre
Gesamtform und
eine A'üIIe von
schöncn Ein;cl-
heiren noch be-
halten har. Ihre

Burgen wettcifern. Iahraus, jahrcin führt uns unserc Burgenfahrc wreder in Lhre U rauern.
Daß die k?ercinigung jcdes Iahr in der Erhalcung des Bestehcnden und in der bviederher-
stcllung der ;um Tcil noch hcucc zcrstörccn Ei»;elceilc der Urarksburg weiccr fortschreiten
möge, da;u möge das Beispiel anregen, das in Bückeburg, Vischering, Moyland, Burg
a. d. Wupper und an andercn Gccllen den Burgenfahrern gegeben worden ist.

Abb. SZ.

Medaille zue Erinneeung an die Burgenfahrt.
(Giehe auch Seite 124).

glanzende -Lage
kann sich mic allen
Burgen, die die
Burgcnfahrer in
diesem Iahre
gcsehen habcn,
messen, und mit
dem malerischen
Nmriß der Bau-
massc kann kaum
wohl eine andere
der rheinischen
oder westfalischen

Giehe auch den Aufsatz in Nr. 3 des III. Iahrgangs.
 
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