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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 4) — Leipzig, Darmstadt, 1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.5570#0126

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alle Gestirne kommen und hinübergestürmt
über' den Gipfel der Sonnenbahn, nun all-
mählig von selber mit dem Ablauf der Monate
heruntersteigen und sich in Liebe hinwenden
zu dem dunklen Reich der Pros er pi-
na. Auch jetzt ist sie noch Venus, diese
Proserpina-Pasiphae, aber Venus Libitin a
(a lib'ifu vergl. Gerhard Vossius Etymol.
lirig', lat. s. v.) — das heilst Göttin der Lust
und des Todes — Lebens £>öttin und Leichen-
göttin zugleich, wie sie in alt-italischer Re-
ligion und zu Rom gedacht worden seyn
mag (Dionys. Halic. IV, 2. Plutarch. Quaest,
Rom. cap. 22.).

The s eus' und Ariadne oder das Öp Je i<
de s Pßu g s t i er s zu ylbhen.

So hätten wir also an der Kretischen
Pasiphae eine zweite Persephassa, eine zweb
te Proserpina oder Venus - Libilina. Nun
fallt zunächst noch ein Blick auf ihren Mann
und ihre Kinder. Der Gemahl Minos war
auch im Zeichen des Stiers vom Jupiter und
von der Europa gezeugt. Minos auch in
mehreren anderen Zügen stellt das Bild al-
ter Naturgölter in sich dar. Wie jene Son-
nenhelden Hercules, Perseus, Dschemschid, ist
er bald ein guter , bald ein böser König in
demselben Sinne. Auch er will mit der Sü-
lsen Britomartis buhlen, d. i. mit der Juns-
frau des Mondes, der Diana-Lima, die sich
 
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