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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 4) — Leipzig, Darmstadt, 1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.5570#0252

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238

Wir halten uns bei dem Letzten nicht auf, da
Wir längst wissen, dafs Proserpina in einem
andern Sinn ursprünglich das Mädchen (K6^-,;)
hiefs; bemerken aber diese Erklärung, weil
sie einen alten Lehrsatz von dem Verhaltnifs
der Sonne zum Monde berührt. Grammatisch
haben die Sprachforscher auch diese Bedeu-
tung nicht unbemerkt gelassen (s. Lennep
Etymolog. 1. gr. p. S24 ibiq. laudd.).

Also Proserpina ist im Monde und so-
mit in der himmlischen Erde. Sie ist der
Mond, wie wir schon mehr hörten, selber.
Nun aber verlautet in derselben Schrift (pag.
797 ) der Mond ist und heilst Athene (Mi-
nerva), und an einem anderen Ort ebenda-
selbst (p. 731.) werden Leute genannt, die
den Mond eben sowohl Artemis (Diana'}
als Athene (Minerva) nannten. Dieser letz-
tem Meinung war auchPorphyrius, undProc-
lus (ad Piatonis Tim. p. 5l seq.), der sie
anfuhrt, erklart sich dabei ausführlicher über
das Verhaltnifs der Minerva zur Proserpina.
Ich theile seine Gedanken in der- Übersicht
mit, und hoffe, dafs meine Leser nach Allem
Bisherigen auch durch das Gewand der Plato-
nischen Schule sehen werden , dafs das We-
sentlicheaus den Ägyptischen Religionen selbst
entlehnt ist: „Athene, sagt der Philosoph,
erscheint in der Kord als die unbefleckte Sie-
ben/.ahl Q'iixä^. — (Erinnern wir uns doch
gleich des in sieberi Theile zerstückelten Dio-
ny>us in der Fabel von seinem Tod, die Apol-
lon wieder vereinigte und wobei Minerva
 
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