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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Editor]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 4) — Leipzig, Darmstadt, 1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.5570#0048

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Boeotien gebracht wurde. Hier hatte die Ka-
birische Ceres einen sehr geheimnifsvolleri
Dienst und einen den Ungeweihten sorgfaltig
verschlossenen Tempel (s. oben II , 319 f.
52f] f.). —■ Ino also, Kadmos Trrehter, ist
als Leukothea die gröfseste Retterin der Men-
schen. So heilst sie bestimmt in dem ihr ge-
widmeten Orphischen Hymnus (74 [73], 4.).
Sie ist auch die hülfreiche Amme des Bacchus-
kindes (Ibid. vs. a ). Es ist nicht zu über-
sehen, dafs Ino gerade zur Amme gewählt
wird. Auch hierin ist sie der Ceres verwandt,
die als RovgoT^ö^o^ bestimmt vorkommen wird,
und als Kindeswäiterin in das Haus des Eleu-
sinischen Königs Keleos eintritt. Auch Pro-
serpina werden wir weiterhin als Amme und
Mutter ((nara) gepriesen finden. Weil Ino
zugleich Seegöttin war, so vermittelte der
Bacchische Mythus dieses durch die Geschich-
te der JRaserey ihres Gemahls Athamas, die
sie nöthigt, mit ihrem Sohn Melicertes (dein
Stadtkönig) in den Meeres wellen Schutz

zu suchen. - Aber vor ihrer eigenen Wuth

müssen sich Phrixos und Helle über das Meer
flüchten, die Kinder ihres Mannes Athamas
rillt der Nephele (der Wolke.). — Auch
hier gebieten uns solche bedeutende Namen
in dem Kreise alter Physik zubleiben. Da
wird Ino-Leukothea zur bösen Stiefmutter,
die den Phrixos und die Helle ("K/:/.-?,) mor-
den will (Apollodor. I, 9, 1.). Dafs hier-
bei atmosphärische Erscheinungen angedeutet
sind, zeigt schon der Name Helle, der, wie
unten sich ergeben wird, unter die Monds-
 
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