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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 15.1897

DOI Artikel:
Schön, Theodor: Die Klosterhöfe in der Reichsstadt Reutlingen, [5]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.18487#0119

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Ersollte dem Kloster jährlich ein balbeö Pfund
Wachs, Rudolfn»d Math ldiS 5 Solidi Heller
oder 2 Pfund Wachs dem Kloster geben.')
Wie sich ans der später» Urkunde vom
16. März 1295 crgiebt, war dieser Priester
Rudolf später Kirchherr in Gentingcn und
heiratete seine Schwester Heinrich Schund
von Pfullingen. Letztere war auch eine
Wohlthäterin deS Zwiefaltcr Klosterhofes
in Reutlingen.
Unter Probst Heinrich III. (1292 bis
1299) schenkten Albert Kletle, Burger
zu Reutlingen und Bcrchtold Blank-
hneth, Bürger von da, dein Kloster teils
liegende Güter, teils Zehnten oder andere
Rechte. Unter Probst Werner II. (1308
bis 1311) erhielt die Kapelle zu Reut-
lingen in der Stadt einen Weinberg als
Lehen und 1313 oder 1316 wurde ein
ewiger ZinS von 1 Pfund Heller zum
Sicchenhans in Marchthal gestiftet?)
Die Urkunden über diese Schenkungen
und Bcrgabnngen befinden sich alle im
königlichen Geh. Hans- und Staatsarchiv.
Es versprach nämlich Albert genannt
Clette, Bürger in Reutlingen, dem Propst
Heinrich von Marchthal und dessen Nach-
folger znn, Heil seiner und seiner Vor-
der» Seelen und zur Ehre der Erlöserin,
der heiligen Jungfrau am 4. Febr. 1293
von seiner Wiese „Brethwiese" beim Wald
HnndSlchen ein halbes Pfund Wachs
jährlich an St. Michaelis an die Kapelle
des Klosters zu Reutlingen und deren
Diener zu geben, welche sein Sohn Albert
»ach seines Vaters Tod durch jährliche
5 soliclos IrnUenses ersetzen würde, während
er zu dessen Lebzeiten ein halbes Pfund
Wachs den »reckoriUrm« der Kapelle
schenken würde. Am 22. Ang. 1293
räumte Berthold, genannt Pfanchnch,
Bürger zu Reutlingen, dem Kloster March-
lhal eine Gült von 1 Pfund Heller von
seiner Wiese in „Slatwiese" ein und ver-
pfändete hicfür demselben einen Acker am
„Ophanstein". Am 16. März 1295 ver-
glichen Pfaff Balmar von Reutlingen und
Heinrich von Hansen einen Streit zwi-
schen Probst Heinrich von Marchthal,
seinem Konvent und Bruder Nikolaus von
Urach, St. Johannis Ordens über Ver-

') Württ. Urk.-Buch 6, 471.
2) Km'M'faßte Geschichte S. 33, 33, 37.

tcilnng der als Erblehen verliehene» Wiese
am Stainiberg.
Diese Wiese Halle Albreth der Eramcr
zum Erblichen bestanden um 1 Pfund
2 Schilling Heller Münz alljährlich; von
diesen sollte man dem Propst und Convent
zu Marchthal 4 Sebilling zum allerersten
geben. Diese 4 Schilling ans dieser
Wiese schenkte Heinrich der Sclle (der
obige Gesell») selig zu einem Scel-
gcrätc. Weitere 4 Schilling ans der Wiese
sollte man geben Mähtild, Heinricho
Smidcs von Pfullingen selig Wirtin.
Wenn sic aber nicht mehr am Leben wäre,
sollten diese 4 Schilling auch dem Kloster
von Marchthal werden. Ferner hatte
Rudolf der Kirchherr von Gen langen, Fra»
Mähtilds Bruder auch 4 Schilling aus
dieser Wiese. Diese sollte einnehmen
Schwester Mähtild, Herrn Nikolaus (Bru-
ders Nikolaus von Urach, Sk. Johannis-
vrden) Freundin (d. h. Verwandte) und
2 ihrer Kinder, so lange Rudolf lebt.
Wenn letzter aber von dieser Welt scheidet,
fallen die 4 Schilling an das Kloster
Marchthal. Die übrige» 10 Schilling soll
man geben Schwester Mähtilr seiner
(Nikolaus) Freundin und 2 ihrer Kinder,
Nikolaus und seinem Bruder, so lange sie
leben. Stirbt aber eines unter den dreien,
so fallen die 10 Schilling an die ander».
Sterben aber 2, so fallen die 10 Schilling
an den dritten. Wenn aber Schwester
Mähtilt und ihre Kinder nicht mehr am
Leben sind, so fallen die 10 Schilling ans
Kloster zu Marchthal. Am 28. Sept. 1295
vermachte Pfaff Albrecht der Schierm
dem Kloster Marchthal 1 Pfund 6 Schilling
ewiger Gült ans einem Hanse im March-
thaler Hof, das er dem Propst Heinrich
um 8 Pfund Heller abgekauft hatte, „-zu
einer Widerlegung, daß sie des Kaufs deS
Hauses etwenne an Schaden mohten uzgan
und ir Monster damit gcbeszered werde."
Im Jahre 1299 stiftete Adelheid die
Mesnairin ans verschiedenen Gütern
1 Pfund jährlich (zu St. Joh. Bapt.
10 Schilling ans 1 Wiese zn Eningen,
10 Schilling aus 2 Wiesen und I Garten)
zn einem ewigen Licht in der Marchthaler
Kapelle zn Reutlingen. Mit dem Pfund
sollten die Herren von Marchthal Oel
jährlich für ein Licht kaufen und das
„statechlich" vor dem Altar im Chor der
 
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