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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 15.1897

DOI Artikel:
Bach, Max: Grabdenkmale im Kloster Hirsau
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https://doi.org/10.11588/diglit.18487#0129

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121

im Jahre des Herrn 1200 -st (100—9)
-j- 9 am 25. Februar?)
Non den folgenden zwölf Aebten, welche
während des 14. und 15. Jahrhunderts
regierten, haben sich keine Grabdenkmäler
erhalten; nnr von einigen weiß man, daß
solche verbanden waren, z. B. von Abt
Friedrich II., ch 1428 und seinem Nach-
folger Wolfram Maiser 1428 — 1460.
Dieser soll im vollen bischöflichen Ornat
dargestellt gewesen sein. Die auf ihn be-
zogene Inschrift, welche verschiedene Chro-
nisten mittcilen, besteht sich nicht ans ihn,
sondern ans einen Verwandten, welcher in
Hirsau starb. Die jetzt nicht mehr vor-
handene Inschrift lautete: ,,-Vnno clomini
N LL LC XD III kenn cgunrtn pcmk Do-
mbstcnm pentecostes obiit Wolfs Vom
Berg, genannt Maiser, subm nistmn re-
c;uis3sat in snncta pass."
Der Abt Maiser starb aber am 20. August
1400 und nicht 1443, wie hier steht;
außerdem kann sich die ganze Fassung der
Inschrift nicht ans einen Abt beziehen?)
Erst mit Abt Johann II. (Hanßmann
ans Calw) beginnt wieder eine Reihe
Denkmäler. Dieser Abt ist der Erbauer
der Marienkapelle und sein wohlerhaltener
Grabstein wurde vor einigen Jahren an-
läßlich der Restauration der Kirche wieder
anfgefnnden und im Chor ausgestellt.
Die Umschrift lautet: T^mro Dmst
lVlCdCCXXIlll XVI. Xnlenst. stellst
obiit j,) Lbrmto Ur. Dum. stonnnsm
llmmxmnn sts Cnbvn Irrstem. Noncmtsrn.
Globus, erstem, nistmn. Deo. Islisiter. in.
eterirum. vivnt. amen. Der Abt ist im
vollen Ornat mit Mitra und Krnmmstab,
in welchem ein Hirsch, das Wappen von
Hirsau, angebracht ist, dargestellt. Unten
befindet sich das auch an der Decke des
Bibliotheksaalcs angebrachte Wappen : An-
dreaskreuz mit den Buchstaben I und -V.
(stobnnns3 Globus.)
Seinem Nachfolger Johann III. Lsest-
tstus (Schultheiß), regierte 1524 — 1556,
') s. Klemm in Lit. Beilage.zum „Staats-
anzeiger 1886 S. 249 ff.
ch linier den im ehemaligen Biblwtheksaal
des Klosters nufbewahrten Skulpturen befindet
sich auch der Kopf eines Abts mit der Mitra
(Abbildung bei Paulus S. 44). Dieses Bruch-
stück gehört ohne Ziveifel einem zerstörten Grab-
denkmal au und dürfte einem der Aebte aus
dem Ende des 15. Jahrhunderts angehören.

machte man folgende Grabschrift: ,,/V
Domini IVlD.DVI. obiit piem in Lbrmto
Unter, stobnnns3 Lcbulteti, ?cbbn8 bestem
Noncmtsrii, nate>3 sie Lieti^bsim: qui
rsAnnvit tri^inta nnni5. Dt 3ub illo
picturn lieiie>3 Dsmpb inceptn et bnitn
S3t. Dunstem S5t mortuu5 st 8SpuItU3,
bis in mestio Dccle3ine. Luiem nnimn
rec^uisLSnt in 3nnctn pass?emsn. Die
i z. Dscsmb."
Abt Neldcrer hatte ebenfalls einen Denk-
stein iti der Kirche gegenüber der Kanzel.
Die Inschrift lautete nach CrnsiuS: ,,Xs-
verenstem bestem lVlonemtsrst ödstem, Do-
inine>3 Dustovicu3 Vslstsrer, LtuttAurtiees
nntem pnrentibu5 bone8tis3imi3, OeorFio
Vslstsrer, st lVInrcrnretbn Leebnsbin: iti
Cbri3to moritur TVnno IV1.D.DX. clis
XVIII. 7W>§. nstnti8 Leins DXXXIII.
Dem ersten lutherischen Abt Heinrich
Weickersrenter war an einer Säule, nicht
weit von der Kanzel, folgendes Denkmal
anfgerichtet: CInrmstmo Viro. D. Ilsin-
rico Wsicbelmreutero. Doctori Dbeo-
loAins st b1onn5terii bestuZ Abbati Di^-
ni3simo, anno bl.D.DXIX.Vlll. TVpiril
pie mortuo. D. D. b. Dabei war noch
in lateinischen Distychen sein Leben ver-
herrlicht (s. Christmann S. 271 nach
Crnsins Th. 3. B. 12 Kap. 6. 14).
Auch dessen Nachfolger Parsimonins
(Karg), welcher durch seine hinterlassenen
Manuskripte über die Geschichte des Klosters,
welche sich jetzt in Wolfenbnttel befinde»,
einen Namen gemacht hat, hatte zweifellos
ein Denkmal in der Kirche, doch ist die
Inschrift uns nicht aufbewahrt. Dagegen
ist noch das Fragment vom Grabstein
eines Sohnes des Abts Namens Johann
Michael erhalten, welcher den 12. Oktober
1578, 19 Jahre alt, starb. Auch die
Eltern des AbtS, Herr Michael Karg,
ch 10. Mai 1577, dessen Ehefrau Felicitas,
ch 10. Februar 1586, und ein weiterer
Sohn Christoph, ch 10. Mai 1586, ferner
der Präzeptor in Herrenalb, Christoph
Karg, ch 15. November 1585 und die
Schwiegermutter des Abts, Frau Ottilie
Buck von Augsburg, waren hier begraben.
Die Grabschrist der letzteren lautet: ,,/Heno
Domini 1587 11 Tag Februaris starb
die ehrsame Frau Ottilie Bnckin, Herrn
Johann Parsimonins Abts des Klosters
liebe Schwieger, als sie mit ihrem Ehe-
 
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