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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 15.1897

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Etwas von der Verwaltung der Stadt Ellwangen im Jahre 1492
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https://doi.org/10.11588/diglit.18487#0131

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123

x

Item inan ght einem Bntcl") von yeder
Stnir hnzebringen x /S hllr /
Im aber xif hllr für seine vfmal
an der Stnir,/
Im aber x ^ hllr ze oppfer gelt vff
wyhennacht /
Item wann der Schnlthaiß die zweit
Stnir Schryber vnd Bntel mitt einander
umbgangen vnnd die Hertstett") besehen sv
ght man ir Hedem ü ^ Heller für ein mal /
Item man tuet die Kw (Kuo, Knh)
vnd gaiß imJar ze dry malen hn"). Näm-
lich das erst male zu sant Jörgen tage als
dann svll vnd muvß ein heglichs vichs-
hanpt vnserm gnädigen Herren von Elwang
geben vier Pfennig vnd den Hirten einen wen
Pfennigs) /
Das ander male zuo santt Veitstage,
alsdann geht man den Hirten von Hedem
Haupt vis Pfennig zelon / vnd das dritt
male zu sant Gallen tag und so ght man
den Hirten aber von Hedem Haupt vis
Pfennig zelon /
Item wann sich ein kuo jungt") vnd
man die wider fürschlecht") so mnoß man
dem Hirten ein wen Pfennig davon geben /
Item wann sich einem ein kuo vff dem
Feld jüngt vnd im der Hirt das Kalb
hayme tregt . so geht man im einen Pfennig
zelon /
Item von einer frömden kuo die man
für vnnd vnder schlecht") vnd die vor")
uit vnder dem vich ist gangen, ght man
dem Hirten ein wen Pfennig von") /
Item man tuot die schwein eins Jars
zwür") nott") hu . nämlich das erst male
zuo sant Snlpitzen tage^) . alsdann muoß
man den Hirten von Hedem schwein vis
Pfennig zelon vnd einen wen Pfennig /
Das ander male zuo saunt Michels
tage vnd so ght man den Hirten von hedenn
Schwein aber vis Pfennig zelon /
Item man ght einem Turner") ein Jahr
xüis gnldin zelon, Vnd wann er sunst ein
tag vff dem Stain hütt so geit man Im
is hllr zelon /
Item man geit Hedem Torwarten in
besonder") ein Jar vüs gnldin zelon /
Item man halt bißher In das Qxxxxis
Jar einem Vmbgeuger") ein Jar geben
xs gülden zelon /
Item man halt einem von den prunnen
bißhere ze warten geben vüs Pfund hllr /

Item man geit einer hebain an ein Jar
is gnldin zelon /
Ir aber s gnldin vff wyhennacht ze-
oppfergeltt /
Ir aber s ort") eins gnldin für holtz,
vnd darzuv Herberg /
Item man geit einem nachriehter den man
besteltt von eim Menschen zerichten s gülden
vnd x /? Heller ze oppfergelt vff whhen-
nacht.
Item unser gnädiger Herre von Ell-
wang ghtt ehm nachriehter s Pfund hllr
ze oppfergelt vff wyhennacht /
si 25. Juli.
2) Ered, schwäbisch st. Ernte.
3) Dieses wäre 492, es ist aber ein Ll zu
ergänzen, also 1492.
4) Steuereinnehmer.
ch abermals, wiederum.
°) 12 Schilling Heller. Ein Pfund Heller
— 20 Schilling. 1 Schilling — 12 Heller oder
Pfennig. Um das Jahr 1500 war 1 Gulden
ungefähr 7 Mark unseres heutigen Geldes.
„für seine Vfmnl an der Stnir"? (wohl
für seine Kmalige Bemühung?)
ch Wohl — Remuneration, Geschenk ans
Weihnachten, wo der Nachrichter auch vom
Propst e>u solches von 1 Pfund Heller erhielt.
Opfergeld mag davon Herkommen, daß das
Volk am Weihnachtsfest zum Opfer ging. Frag-
liche Remuneration hieß man nicht unfein einen
Beitrag zu diesem Opfer, wie man sonst weniger
fein, aber echt deutsch, von dgl. kleinen
Gaben den Ausdruck: Trinkgeld gebraucht.
Nach Grimm, Wörterbuch, bezeichnet auch Opfer -
geld eine kleine Gabe, wie mau sie insbesondere
an Weihnachten und Neujahr (an Dienstboten
und dgl.) verabreicht, und kommt das Wort in
Verbindung mit Trinkgeld vor.
2) Büttel, verwandt mit bieten, niederer Ge-
richtsdiener.
Herdstätte, mhd. Herdstatt — Herd. Feuer-
schau scheint hier gemeint zu sein,
eintun — ausschreibe»?
") „tuen Pfennig" kommt dreimal vor,
immer beim Hirten. Sollte es für „won" stehen,
ivas mittelhochdeutsch Gewohnheit bedeutet, so
wäre hier Wvhnpfennig — Pfennig nach Ge-
wohnheit oder Herkommen. „Wan," „men"
heißt mhd. „nicht voll"; also vielleicht nicht
vvllwährige Pfennige?
») kalbt.
") „fürschlecht", vorschlägt, wieder auf die
Weide treibt?
'ch „under schlecht" unter oder mit dem
übrigen Vieh auf die Weide gehen läßt? Vgl.
nachher „nit vnder dem vich ist gangen".
*°) vor — vorher.
") von — davon,
zweimal.
") notwendig, von Rechts wegen.
2°) 2g. Mai nach Ellwanger Kalender.
Türmer, mhd. tnrnäre.
 
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