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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 15.1897

DOI Artikel:
Lupberger, Konrad: Beiträge zur Geschichte einzelner Pfarreien, [15]: Pfarrei Berg, Landkapitels und Oberamts Ravensburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.18487#0142

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134

N otar und Schreiber im niederländischen
Kabinette Kaiser Karls V. Pfinßing von
Gänsestett durch den päpstlichen und kaiser-
lichen Hof sich selbst zuwenden lassen
wollten?) Aus ähnliche Weise mochte
auch der Bambergen Dompropst in den
Besitz der Berger Pfründe gekommen sein.
Aber einmal Kirchherr von Berg geworden,
wollte er das ganze Pfründeinkommen
für sich in Beschlag nehmen und legte
darüber dem Papst Leo X. ein Bittgesuch
vor. „Lonndntur," heißt eS in einem
Faszikel des K. Staatsarchiv mit dem
Titel: „cnusn cteciirrnrum, monnsterio
Weingartens! eripere jus percipiencki
ctecnirrns iir clistrictu pnroclrine Ler§ et
soll pnroclro competere odlnto libello
supplici I^eoni X." Der Prozeß dauerte
bis 1523, wo er am 14. Dezember unter
dem Vorsitze des jolwurnes Ltnplr^IeuZ,
episc. Libuirtiuensis zu Ungnnsten Wel-
sers entschieden wurde; dieser, der den
mnZister Lureir zu seinem Sachwalter in
Nom bestellt hatte, mußte s. urkundlich
25. Februar 1524 verpflichte», s. mit der
bisher vom Kloster den Pfarrhcrren von
Berg gewährten Lon§run zu begnügen
und nichts weiter zu verlangen. (St.-A.)
Ein Jahr später machten die Berger
Bauern dem Kloster zu schassen. Die
fünf Gerichte „enen der Schüssen" waren
bis an den Ammann zu den Bauern der
Landvogtei und znm Rappertsweiler Haufen
nbergegangen. Der Weingartner Groß-
keller rühmt aber von ihnen, daß sie
niemanden beschädigt oder überlaufen,
sondern durchweg um ihren Pfennig ge-
zehrt haben. Aber, fährt er fort, alle
Bauern falle» zusammen wie die Vogel
„im kleb"?) Im Pfarrhause zu Berg
hatten die Hanptlente, Räte und Waibel
der Maicrschaft ihr Quartier aufgeschlagen,
zwischen Berg und Altdorf stunden an
3000 Bauern, welche, sobald Truchseß
Georg von Waldburg Anstalten machte,
sein Geschütz über die Aach bei Bayenfnrt,
zu bringen, gegen Weingarten vorrückten,
von diesem aber schwer beschädigt wurde».
Bevor es zu einer Schlacht mit der zu
12 000 Mann angewachsenen Bauernschaft
') Freib, D.-A. 18 S. 300 ff.
Bmniiaini, Akt. z. Gesch. des Bauernkriegs
S. 137 ff.

kam, gelang es dem Grafen Hng von
Montfort-Notenfels, dem Ritter Wolf
Gremlich von Jnngingen und einer Ravens-
burger Natsbotschaft, Frieden zu stiften.
Die Vorgänge bei dem Weingartner Ver-
trag vom 17. April 1525 sind in einer
gleichzeitigen Zeichnung des Abtes Jakob
Murer von Weifsenan der Hauptsache
nach wiedergcgeben; leicht erkennbar sind
daraus Kirche und Dorf Berg wie die
Brücke über die Schüssen?)
1533. Johannes Zembrot.
Diesen ließ das Kloster Weingarten
einen Revers ansstelle», daß er wegen der
Pfründeinkünfte keine weiteren Ansprüche
macken »volle ,,^uo6 pgroclrus Xeirrdrvt
sun piortione velit esse contentus et n
nronnsterio uil ultra petereT tlrk. vom
16. Okt. 1533. 6nt. Weingarten; Zeugen
dabei waren lVlartinus Ouetel etLnitlrns-
snr IVl^er cnpellnni iir T^Itclorl. (St.-A.)
1543.. Gangolf Metelzelt.
Ich fand diesen Namen nur einmal und
zwar in einer Urkunde der Pfarrregistratnr
vom Jahre 1543. Abt Gerwick Blarer
von Weingarten bekennt darin, „daß sich et-
lich Irrung und Ansprach von wegen unseres
Lehensgntes zu Dutenhofen, so jetzo Hans
Lublin von uns zu Lehen hat, einstheils
zwischen uns und den erber» Herrn Gang-
olfcn Metelzelt und Kaspar Merken und
Hannsen Wissenrietern als Pfarrherrn und
Pflegern der Pfarrkirchen zu Berg andcrn-
theils gehalten, also daß gemeinter Pfarrer
und Pfleger vermeint, eö sollte ledig und
dem Heiligen anheimgefallen sein und das-
selbe anderswo zu verleihen unterstehen
wollen. Der Irrtum ist aber durch uns
vertragen worden und auch zu halten von
allen Teilen angenommen."
1555. Gallus Diepoltshofen.
Am Montag nach DreikvnigStag 1555
bekennt Abt Gerwick von Weingarten, daß
Pfarrer Gallin Diepoltshofen, Gattin Keß-
ler zu Horb und Jorg Lochmayer znm
Hof ihn um Ausstellung eines Briefes für
das der Berger Kirche zehntpflichtige Gut
des Jörg Keßler und der Anna Gengin
von Dictenhofen gebeten. (Pfarrreg.) In
diesem Jahre schlug der Blitz in den Turm,
ebenso 1558?)

') Bamnami, Gesch. d. Atta. III. 70.
-) s 3 S. 93.
 
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