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das Kloster Weingarten Schloß und Dorf !
besaß. Ließ sich 1000 in die S. Ulrichs-
Priestcrbrndcrschaft zu Wange» anfnehmcn,
zeichnete sich eigenhändig im BrnderschaflS-
bnehe ein, wobei Pfarrer Kiene von Wangen
die Bemerkung macht: „eodeni nnno inc-
tus est parocirriZ in IlerA prope Wein-
Znrten". Nach dem Nodel der Heiligcn-
pflege vom Jahre 1602 wurde dem MeS-
ner Joh. Brielmayer und dem Peter von
Dicpolzhofen 5 Pfd. Pfg. Fnrlohn ge-
geben „als sie den neuen Pfarrherrn herab-
gesührt".
Löscher war vor der Ordination ver-
heiratet und zwar mit Katharina Clansin.
Für sie hat er im Verkündbnch pro 1632
eigenhändig einen Jahrtag verzeichnet, den
Pf. MagnnS Zürcher r>. 1656 also anf-
führt: „Circa. ksstunr 3. IZcrrllrolonrcrei
cclebratur nnniversrrriunr deß Ehrwür-
digen und wohlgelehrten Herrn niaZmtri
Lonradi I^ö8clrers diser löblichen pfarr
Berg pfarrherrn wie auch Kathar. Clansin,
deß erstgedachten Pfarrherrn, so er noch
im Ehestande war, ehelicher Hansfrawen
und Barbara Löscherin ihrer Tochter,
Andrea Keser von Hofsbengen und Hanns
Lochmayer von Berg der vorermelten Bar-
bara eheliche Männer". Letzterer war
Mesner zu Berg, wo er und seine Ehe-
wirtin Barbara 22. April 1613 in Gegen-
wart des viccrrius Oösclrer mit dem
Widdnmgnt und dein Soldhänslein belehnt
worden waren. (St.-A.)
Unter ihm wurden nach § 3 zwei neue
Glocken bei Lienhart Ernst in Lindau be-
stellt, dort besichtigt, in Buchhorn abgeholt
und gen Berg geführt, wo der Pfarrherr bei
der Ankunft wie bei der Weihe der Glocken
ein Frendenmahk halten ließ. Zweimal
wurde währ end seiner Amtsthätigkeil daS hei-
lige Sakrament der Firmung zu Weingarten
gespendet, daS erstemal am 30. und 31.
Mai 1612 durch den Konstanzer Weih-
bischof Pcod holr. iVlirZel, episc. Lebnstien-
3,8 an 281 Firmlinge aus der Pfarrei
Berg, darunter an drei Glieder der Familie
Lnpperger in Tobel, das zweitemal am
12. September 1627 durch den Weih-
bischos Jolr. /Art. Tritt de Wilderen,
episc. Tiberindis an vier Psarrgenossen,
welche bei der letzten Firmung wegen
Hochwassers nicht nach Weingarten hatten
kommen können. „Inundatio inrbriunr
et ncjncrrurn inrpedivit." Pkdb. I. Der
Weihbischvf war zur Weihe des neuen
Abtes Franz Dietrich nach Weingarten
gekommen?)
Eiiw trauriges Jahr war das von 1628.
Ringsum herrschte dir Pest und forderte
viele Opfer, so in der Pfarrei Altdorf 273
und zu Berg 81?) Von diesen letzteren
wurden nach Ausweis des TvtenregisterS
70 in ein Grab gelegt, das vor wenigen
Jahrzehnten noch zu sehen war. Dasselbe
war links beim Aufgange vom Schnlhanse;
ein schmiedeiserner Bogen über zwei Grab-
steine gespannt trug die Inschrift: „Ach, daß
Gott erbarm, 70 in einem Grab!" Löscher
starb 1633 am Pfingstsonntag: bei der
Beerdigung am Pfingstdienstag wie beim
30. wurden den Armen 2 fl. ansgeteilt,
ebenso am Jahrlage, der im August mit
einem Amte und sechs Nebenmessen gehalten
wurde.
Kooperator oder Helfer, lote die Nodel schrei-
ben, und zwar der erste der mit Namen genann-
ten, wäre» unter Pf. Löscher.
1606. Banhoffer; bekam von der Heillgcn-
pflege als JahreSbesoldnug 20 fl. war später i»
Ninggenweiler.
1608. Johannes Ottmar Walter.
1618. Johannes Spön; erhielt 45 fl. Salair
und 1623, 25. Mai „weil alles in hohem Gewt,
sussü rev. O. rwslri chddatls zu einer Kutten ge-
schenkt 30 fl."
1623. Jneobns Wahl.
1625. MarlinnS Roth; kam um Pfingsten
d. I. nach Baindt.
1630. Michael Nerlinger.
1633. Ia k obns Clcss clin, Pfa r r c >.
Derselbe mußte sich 1634 vor den
Schweden flüchten und hielt sich vom dritten
Sonntag nach Erscheinung bis Michaelis
in NavenSbnrg auf wie er selbst im Ver-
kündbuche schreibt: ,,?ridie testtim 3.
iVIiclrnelis /WclrcmZeli e§o )aco1>r>5 Liss-
8eiius plcdanns in I1er§ prope Vinens
ad nedeLirrens p>aroc1riaIe5 3aivu5 et in
columi3 n civitate llanenZpurAenm redii,
po3t(guLm 3uecu5 luAanr dedi35et.
Tnxit Oeu3, nt ab ecc1e5ia paroclriaii
plr>5 non coZar di5cedere, 3ed nt czueam
cuni ovibu3 rnei5 in pmce pcerinnnere".
Doch dieser Wunsch nach Frieden ging
nicht in Erfüllung. Nach der Schlacht
bei Nördlingen kam ein Teil der kaiserlich-
ligisiischen Soldaten nach Weingarten; sie
lless. eat.a.1. add. 4ZO.
2) ibici 4Z5.
das Kloster Weingarten Schloß und Dorf !
besaß. Ließ sich 1000 in die S. Ulrichs-
Priestcrbrndcrschaft zu Wange» anfnehmcn,
zeichnete sich eigenhändig im BrnderschaflS-
bnehe ein, wobei Pfarrer Kiene von Wangen
die Bemerkung macht: „eodeni nnno inc-
tus est parocirriZ in IlerA prope Wein-
Znrten". Nach dem Nodel der Heiligcn-
pflege vom Jahre 1602 wurde dem MeS-
ner Joh. Brielmayer und dem Peter von
Dicpolzhofen 5 Pfd. Pfg. Fnrlohn ge-
geben „als sie den neuen Pfarrherrn herab-
gesührt".
Löscher war vor der Ordination ver-
heiratet und zwar mit Katharina Clansin.
Für sie hat er im Verkündbnch pro 1632
eigenhändig einen Jahrtag verzeichnet, den
Pf. MagnnS Zürcher r>. 1656 also anf-
führt: „Circa. ksstunr 3. IZcrrllrolonrcrei
cclebratur nnniversrrriunr deß Ehrwür-
digen und wohlgelehrten Herrn niaZmtri
Lonradi I^ö8clrers diser löblichen pfarr
Berg pfarrherrn wie auch Kathar. Clansin,
deß erstgedachten Pfarrherrn, so er noch
im Ehestande war, ehelicher Hansfrawen
und Barbara Löscherin ihrer Tochter,
Andrea Keser von Hofsbengen und Hanns
Lochmayer von Berg der vorermelten Bar-
bara eheliche Männer". Letzterer war
Mesner zu Berg, wo er und seine Ehe-
wirtin Barbara 22. April 1613 in Gegen-
wart des viccrrius Oösclrer mit dem
Widdnmgnt und dein Soldhänslein belehnt
worden waren. (St.-A.)
Unter ihm wurden nach § 3 zwei neue
Glocken bei Lienhart Ernst in Lindau be-
stellt, dort besichtigt, in Buchhorn abgeholt
und gen Berg geführt, wo der Pfarrherr bei
der Ankunft wie bei der Weihe der Glocken
ein Frendenmahk halten ließ. Zweimal
wurde währ end seiner Amtsthätigkeil daS hei-
lige Sakrament der Firmung zu Weingarten
gespendet, daS erstemal am 30. und 31.
Mai 1612 durch den Konstanzer Weih-
bischof Pcod holr. iVlirZel, episc. Lebnstien-
3,8 an 281 Firmlinge aus der Pfarrei
Berg, darunter an drei Glieder der Familie
Lnpperger in Tobel, das zweitemal am
12. September 1627 durch den Weih-
bischos Jolr. /Art. Tritt de Wilderen,
episc. Tiberindis an vier Psarrgenossen,
welche bei der letzten Firmung wegen
Hochwassers nicht nach Weingarten hatten
kommen können. „Inundatio inrbriunr
et ncjncrrurn inrpedivit." Pkdb. I. Der
Weihbischvf war zur Weihe des neuen
Abtes Franz Dietrich nach Weingarten
gekommen?)
Eiiw trauriges Jahr war das von 1628.
Ringsum herrschte dir Pest und forderte
viele Opfer, so in der Pfarrei Altdorf 273
und zu Berg 81?) Von diesen letzteren
wurden nach Ausweis des TvtenregisterS
70 in ein Grab gelegt, das vor wenigen
Jahrzehnten noch zu sehen war. Dasselbe
war links beim Aufgange vom Schnlhanse;
ein schmiedeiserner Bogen über zwei Grab-
steine gespannt trug die Inschrift: „Ach, daß
Gott erbarm, 70 in einem Grab!" Löscher
starb 1633 am Pfingstsonntag: bei der
Beerdigung am Pfingstdienstag wie beim
30. wurden den Armen 2 fl. ansgeteilt,
ebenso am Jahrlage, der im August mit
einem Amte und sechs Nebenmessen gehalten
wurde.
Kooperator oder Helfer, lote die Nodel schrei-
ben, und zwar der erste der mit Namen genann-
ten, wäre» unter Pf. Löscher.
1606. Banhoffer; bekam von der Heillgcn-
pflege als JahreSbesoldnug 20 fl. war später i»
Ninggenweiler.
1608. Johannes Ottmar Walter.
1618. Johannes Spön; erhielt 45 fl. Salair
und 1623, 25. Mai „weil alles in hohem Gewt,
sussü rev. O. rwslri chddatls zu einer Kutten ge-
schenkt 30 fl."
1623. Jneobns Wahl.
1625. MarlinnS Roth; kam um Pfingsten
d. I. nach Baindt.
1630. Michael Nerlinger.
1633. Ia k obns Clcss clin, Pfa r r c >.
Derselbe mußte sich 1634 vor den
Schweden flüchten und hielt sich vom dritten
Sonntag nach Erscheinung bis Michaelis
in NavenSbnrg auf wie er selbst im Ver-
kündbuche schreibt: ,,?ridie testtim 3.
iVIiclrnelis /WclrcmZeli e§o )aco1>r>5 Liss-
8eiius plcdanns in I1er§ prope Vinens
ad nedeLirrens p>aroc1riaIe5 3aivu5 et in
columi3 n civitate llanenZpurAenm redii,
po3t(guLm 3uecu5 luAanr dedi35et.
Tnxit Oeu3, nt ab ecc1e5ia paroclriaii
plr>5 non coZar di5cedere, 3ed nt czueam
cuni ovibu3 rnei5 in pmce pcerinnnere".
Doch dieser Wunsch nach Frieden ging
nicht in Erfüllung. Nach der Schlacht
bei Nördlingen kam ein Teil der kaiserlich-
ligisiischen Soldaten nach Weingarten; sie
lless. eat.a.1. add. 4ZO.
2) ibici 4Z5.