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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 15.1897

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Beck, Paul A.: Oberschwäbische Kupferstecher (und Zeichner) des 18. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.18487#0186

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178

stellende» in der Zeit zwischen den Jahren
1684—1696 entstandenen Kupferstich von
I. U. Kraus.
6. Prestel, Johann Georg, in Ra-
vensburg um das Jahr 1729, von
welchem sich im Knopfe einer Windfahne des
dortigen katholischen Stadtpfarrkirchentnrms
eine 41 cm hohe, 23 cm breite zusam-
mengerollte, im „Oberschwäb. Anzeiger"
Nr. 159 vom 16. Juli 1889 in ihrem
Inhalte bezw. Inschrift reproduzierte
Kupfertafel, unten bezeichnet „Joh. Gg.
Prestel Lcrüp." vorfaud. Es wird dies
derselbe Prestel sein, welchen BuSla. a. O.
S. 44 aus den Weisfenauer Bauakteu als
Bildhauer von Ravensburg an-
führt, welcher alle Schmied- und Bild-
Kauerarbeit in der Klosterkirche von Weis-
senau machen sollte. P. wird wohl in
erster Linie Bildhauer gewesen sein und
bloß nebenher in Kupfer gestochen haben.
7. Ziegler, Johannes, geboren in
Ulm 1717, gestorben daselbst 1789, Bau-
inspektor und Zeichner (Weyermann ec. II.
S. 640).
8. Wocher, Theodor, geboren 1728
in ? (wahrscheinlich irgendwo in Ober-
schwaben), gestorben 1805, tüchtiger
Bildnismaler und Radierer in der Art
Rembrandts, welcher auch nach Ober-
schwaben arbeitete (Huber-Rost-Martini,
„Handbuch für Kunstliebhaber" rc. II.). —
9. Dessen Sohn Wocher, Marqnard,
geboren in Säckingen a. Rh. 1758 (alias
1766), gestorben 1825 zn Basel, Zeichner
und Radierer (namentlich der von ihm
selbst gezeichneten Schwarzwaldpartien).
10 n. 11. Die Gebrüder Tobias (geboren
1730 in Ulm, gestorben 1759 als Pfarrer von
Grimmelfingen) und Jakob (geboren 1731
daselbst, gestorben in Ulm 1811) Neu-
brvnner, Zeichner- und Maler-Dilet-
tanten. Von ersterem sind u. a. folgende
Federzeichnungen bekannt: Grundriß der
Stadt Ulm, Stuck- oder Kanonenlänfe,
verschiedene Baurisse. Von letzterem,
welcher eine große Sammlung von Ulmen-
sien aller Art besaß: die Bildnisse der
Ulmer Bürgermeister Sebastian und Georg
Besserer; des Reformators Blarer und
des Ulmer Oberbaumeisters Leonhard Bnch-
miller. Seine bedeutende Ulmer Münzen-
sammlung kam im Verlause an Ober-
jnstizrat Wollaib in Ulm, welcher sie im

Jahr 1827 an den Kaufmann und Mün-
zenhändler Binder in Stuttgart um 350
Gulden (!) verkaufte (Weyermaun ec. II.
S. 360/361 und 364).
12. ?. Konrad (alias Georg) Mül-
le r , O. Uraemorrstrat. in Obermarchthal,
geboren 1731 in Riedlin gen, gestorben
im Kloster Ende des vorigen Jahrhun-
derts, eine Zeit lang Pfarrer von Hausen
a. B., um das Jahr 1770 Anna-
list und Obersänger im Stifte, Zeichner,
fertigte n. a. den Plan des genannten
Klosters in das „Jubilierende Mareb-
thal" von Sebastian Sailer: ,,?ro-
spectus mericlionalis inip. Lanoniae
Narclrtlrallensis, U. Lonrack Müller
äeliin, O02 sc. 7O V." (einen klei-
neren Stich fertigte hernach: „Hütter
sc. Augsburg).
13. Wieland, Thomas Adam, ge-
boren am 13. Dezember 1735 zu Bibe-
rach als Sohn des protestantischen Pre-
digers Matthäus Wieland, jüngerer und
einziger Bruder des noch zu Oberholz-
heim bei Lanpheim am 5. September 1733
geborenen Dichters Christoph Martin Wie-
land, Goldarbeiter und Kupferstecher in
Biberach, vielleicht ein Schüler SchanppS,
gestorben frühzeitig daselbst am 8. Mai
1764 an einem vieljährigen Brnstleiden
(Engbrüstigkeit). Er war seit 1759 ver-
ehelicht mit Marie Katharine Angelin,
Tochter des KunstglaSmalers (!), auch
Kirchen- und Kapellenglasers, Johann
Jakob Angelin in Biberach. Man hat
u. a. von Th. A. Wieland einen (jetzt sehr
seltenen) Kupferstich von Biberach im
Jahr 1761 sowie: „Neue Zeichnungen
für angehende Goldarbeiter, Titel und
vier Blätter, PendelocgneS, Ringe, Nadeln,
Broschen mit Brillanten verziert". Augs-
burg bei Gottfried Bock. 1762. Quer-Fol.
(von Antiquar Jakob Rosenthal im
Katalog 7, S. 164, Zisf. 1290 zn 120 M.
mit dein Vermerk ausgeschrieben: „Titre
et 4 leuillets avsc tres jolis clesseins cle
joaillerieN D. Guilmard in seinen
„maitres ornemanistes (ecoles Irancaise-
italienne-allemande et cles ?a)/s — Las).
Nspertoire general etc. 4, Taris 1880"
u. a. kennen diesen Künstler nicht. Herr-
liche Ornamentvvrlageu für Goldarbeiter
und Juweliere). Vielleicht hat dieser (hier
erstmals nachgewieseue) zn früh gestorbene
 
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