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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 23.1905

DOI Artikel:
Mayer, Franz Xaver: Die Chorvikare in Komburg, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18110#0172

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dencken »einen und eine -^.ciciiticm folgen
lassen". Als Antwort ist angefügt: „Wolle
mit 50 sl. an gelt od. frncht sich konten-
liren, sonst sei es vnmöglich". Daraus ist
zu entnehmen, daß der Pfarrer in Stein-
bach als Chorvikar am Gebet in der
Stiftskirche teilnehmen bezw. im Ver-
hinderungsfall ans seinen Teil der Präsenz
verzichten mußte. —
Dem SubknstoS unter den Chor-
vikaren komme, so wurde 12. Mai 1736
bestimmt, der Fnneral-Aklus (Begräbnis)
„Ehender (eher) alß dem Pfarrer Zn
Steinbach zn, maßen Zrrbcm8to8 Eigent-
lich der Chorpfarr, auch deswegen
Lurntus und approbirt sei". Der Sub-
kustos soll daher die drei Exequien-Aernter
halten nach dem Tode des Dekans Heinrich
von und zn Erthal.
Die Chorvikare hatten „Posse ß" beim
Stift, d. h. wohl freie Station, freie
Kleidung, 100 sl. Kompetenz beim Chvr-
herrenstist, bezogen die Jahrtagsgebühren,
die sehr zahlreich waren - darunter zwei
Tagesmesse», die 8 Uhr-Messe, gestiftet
vom 18. Dekan : W ilhelm Ulri ch von
Guttenberg, 1695—1736, mit120fl.
20/?. (—Schilling), im Schaltjahr 121 fl.
Gebühren jährlich, die 10 Uhr-Messe, ge-
stiftet von seinem Nachfolger: Ioh. Phil.
Heinrich von und zn Erthal, mit
dem gleichen Betrag. Ebenso kam ihnen
zn freie Wohnung, mit dem Notwendigsten
von Stifts wegen ausgestattet: d. i. Tisch
und Stuhl und Himmelbett (nach New-
Jnventarium von 1669).
Für außerordentliche Gottesdienste und
Chorgebete wurden sie besonders honoriert.
So erhielten die acht Vicnrii bei den
Exequien des 17. Dekans: Johann
Heinrich v. Ostein, 1674—1695,
ch 2. Februar, jeder 2 fl., dazu der
„stiffisprediger für leich-Sermon und drei
Messen" 4 fl., der Subkustos 3 fl. für
drei Aemler, der Diakon und Subdiakou
für dreimaliges Ministrieren 40 kr. —
Nach dem Tode des Dekans v. Gutten-
berg am 5. Mai erhielten sie für zwei-
maliges Wachen und Gebete am Sarg des
Verstorbenen von morgens 4 Uhr bis
10 Uhr nachts, Begleitung und Levitieren
bei der Beerdigung zusammen per Olrorum
14 fl. (— der ganze Chor); ebenso bei

der Beerdigung des Dekans zn Ertha
(ch 1770, 21. Dezember) 28 fl. 30 kr.
Anno 1795 erhielten die Chorvikare
eine Stiftung, welche das Präsenzbuch
also erzählt: „1795 Seynd von Sr.
Glorwürdigst regierenden hochfürstl. Gna-
den, Herrn Herrn Georg Carl, Fürst
Bischöfen zn Würzbnrg, aus der Neichs-
freyherrlichen hohen Familie vonFechen -
bach zn Lanterbach aus Höchst Jhro
hiesigen Nitter-Stifftischen 1796 Z-n.Oupi-
tuIun-Oompetcm^-ITevenuen 786 sl.
57 kr. Oupitulierr zn Höchst Dero un-
sterblichen Nuhm lind zur immerwährenden
unterthänigsten Danks-Verehrung der sambt-
ligen Nitter-Stifftischen Chorvikarien ohne
die mindeste Obli^ntion anher zur Prä-
senz gnädigst legiert worden, wo dann
von deren abfallenden Zinnsen unter die
Herrn Vicnrios jährlich 15 fl. 45 kr.
sollen außgetheilt werden, die übrigen
Zinnsen aber Von der Terz zur Bcyhülf
und Wachsthnm der Präsenz zur Remanenz
anheimfallen sollen".
Jeder Chorvikarmußte »ach den alten
Statuten pro Introitu 10 fl. ucl
kHmicum erlegen; dieses sei aber „nach-
geheudlS wegen geringen Einkommen denen-
selben nicht mehr erschwinglich gewesen;
alß (— so) ist deßwegen verabschiede:
worden, daß nachmahls jeder Vickmiu8,
so »6 poZsessionem gekommen ist, 3 st.
in die 1'i'uterrntllt erlegen mußte. Item
nachdem auchJhreGnadtenHerrD ecIrunt
) oernne 3 Ooclekrictn 3 von Asch-
Hansen 1604—12 (1612—19 Propst)
löblichen Vorhabens waren, ein besondere
Bruderschaft Omnium /inimemum (zum
Trost der Armen Seelen) allhier einzu-
richten, so haben hochdieselben Zum An-
fang dazu 40 sl., Herr v. Guttenberg
aber, Herr v. Lamers heim und Herr-
Hot d i n g e n jeder 20 fl. gnädig bewilligt
und erlegt, Bet-nebenS auch geordnet und ver-
abschiedet worden nnno 1606, daß jeder
0Lmonicu8 insKünfstrg aufsivenigste 6 fl.,
ein Olroi-vicnriu3 3 fl., ein Be-
ambter, Kantzter-Verwaudter oder Layen-
persohn aber einen Goldguldeu für Ein-
schreibgeld erlegen sollte. Wurde ader-
est nicht gefordert". Bei der Installation
eines Dekans erhielt jeder Vikar einen
Goldgulden (Präsenzordnung).
Heber die Präsenz, in welche alle Ge-
 
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