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Fräulein „Ham ellhu mb in" verehrte
eine silberne Ampel, ein Fräulein
Katharina ein silbergestickteö Kelch -
tüchlei n und ein silbernes Aempelein,
Frau Barbara ein silbernes Rauch-
faß. Julia na v. Ehrenthal schenkte
einen schönen Nock und Mando in die
Kirche und »och viel Almosen, die Fürstin
Nagazin weiter ein schönes silbernes
Ziborium samt gesticktem Ziborium-
röcklein; Ihre Majestät die Kai-
serin stiftete in die Kapelle einen
Ornat mit silbernen und goldenen
Blumen, ein Ziborium, einen Kelch
und schenkte noch Almosen. Ihre
Majestät die verwitwete Königin
von Polen schenkte eine Monstranz
»nd einen schönen Kelch (1696). Alle
diese und andere Stiftungen winden dein
Kloster zu teil meist in den Jahren 1690
bis 1696, in welchen zwei Schwestern,
Maria Viktoria Stucklin und E l i -
sabetha Funkin, Almosen sammelten,
besonders zu Wien und Innsbruck.
So erhielt die Kapelle die nötige Aus-
rüstung und Schmuck, und alles noch
Fehlende konnte mit dem sonst noch ge-
spendeten Almosen leicht angeschafft werden.
Ueberhanpt ist die Zahl der Wohltäter
und Gönner des Klosters in jener Zeit
so groß, daß ihnen hier am besten ein
eigener Abschnitt gewidmet wird.
Guttätcr und Privilegien.
Wiederholt werden „G n t t ä t e r -
b ü ch e r" des Klosters Unlingen er-
wähnt. Dem Verfasser sind solche unter
diesem Titel nicht bekannt, in Unlingen
auch nicht zu finden. Dagegen enthält
dasselbe Buck, welches den Schwestern-
katalog, -Nekrolog und JahrtagSverzeichnis
in sich begreift, an vierter Stelle die
Namen vieler Wohltäter ans dem 17. und
18. Jahrhundert, jedoch nicht immer mit
Angabe der gemachten Stiftungen.
Einige Stiftungen stammen noch ans
der Zeit vor der Erbauung der Kapelle;
die Stifter wollten sich dadurch das Gebet
der Schwestern sichern. So stiftete der
am 3. April 1654 verstorbene Pfarrer
Abraham Joch er 40 sl. bar; auch
sollen die Schwestern an seinem Jahrtag
15 kr. erbalten, zwei sollen zu Opfer
gehen. 1661 starb Pfarrer Johann
Kienle (Kicllin), ebenfalls Beichtvater
der Klosterfrauen; er vermachte dem
Kloster sechs silberne Löffel und ein
messingenes Mörserle und empfahl sich
dem Gebet der Schwestern. 1661 (4. Febr.)
lliftete Petrus Nobbs, Doktor der
heiligen Schrift und Arznei, 25 fl., da-
mit die Schwestern seiner im Gebet ge-
denken. Der edle Johann Wolfgang
K ö n i g (Kinig), Doktor der Medizin, und
seine Frau Katharina schenkten dem Kloster
um Gottes willen 40 fl. (1677).
Auch liegende Güter kamen durch Ver-
mächtnisse ans Kloster, besonders aus der
Familie der Vorsteherin. Deren drei Ge-
schwister brachten ihre sämtlichen Güter
nach und nach an das Kloster. Schon im
Jahr 1656 vermachte Maria Her-
rn a n n tzin, Ehefrau des Hans Maichle r,
in Gegenwart des Pfarrers Kienle den
Schwestern alle - ihre liegenden Güter,
6 Jauchert Aecker, 1^2 Mannsmahd
Wiesen und V- Holzteil unter der Be-
dingung, daß ihr Gemahl, so lange er
lebe, Nutznießer der Güter sein solle; die
Stiftern, starb im gleichen Jahr. Sie
wurde dem Kloster deswegen als eine
Milschwester einverleibt und in alle guten
Werke eingeschlossen. Ihr anno 1659
vetstorbener Bruder Martin vermachte
dem Kloster die Erbgerechtigkeit am
Salma » sweilerhvf, 2Jauchert Aecker,
V2 MannSmahd Wiese, Gras- und Hanf-
garten. Endlich vermachte die anno 1677
verstorbene Schwester Barbara dem
Kloster 6 Jauchert Akcker, 1V- Wiesen
und V? Holzteit (nach einer anderen An-
gabe noch mehr); sie wurde ebenfalls als
eine Mitschwester einverleibt. Der Kon-
vent aber ließ für die ganzeHermanutzsche
Familie einen ewigen Jahrtag abhatte».
Diesem uralten Unlinger Geschlechte, ans
oem die berühmte Vorsteherin stammte,
verdankte das Kloster damals all' sein
Glück.
Nach Auszählung der schon genannten
Wohltäter beim Klosterban folgt nun eine
Liste von „noch lebenden Gnttätern und
Gnttäterinnen", welche mit dem Namen
des Prälaten von Schnssenried, Ti-'
berins (Mangold, 1683—1710), be-
ginnt. Demnach stammen die von diesen
gemachten Stiftungen ans dem Ende der
80er und den 90er Jahren, also auö der
Fräulein „Ham ellhu mb in" verehrte
eine silberne Ampel, ein Fräulein
Katharina ein silbergestickteö Kelch -
tüchlei n und ein silbernes Aempelein,
Frau Barbara ein silbernes Rauch-
faß. Julia na v. Ehrenthal schenkte
einen schönen Nock und Mando in die
Kirche und »och viel Almosen, die Fürstin
Nagazin weiter ein schönes silbernes
Ziborium samt gesticktem Ziborium-
röcklein; Ihre Majestät die Kai-
serin stiftete in die Kapelle einen
Ornat mit silbernen und goldenen
Blumen, ein Ziborium, einen Kelch
und schenkte noch Almosen. Ihre
Majestät die verwitwete Königin
von Polen schenkte eine Monstranz
»nd einen schönen Kelch (1696). Alle
diese und andere Stiftungen winden dein
Kloster zu teil meist in den Jahren 1690
bis 1696, in welchen zwei Schwestern,
Maria Viktoria Stucklin und E l i -
sabetha Funkin, Almosen sammelten,
besonders zu Wien und Innsbruck.
So erhielt die Kapelle die nötige Aus-
rüstung und Schmuck, und alles noch
Fehlende konnte mit dem sonst noch ge-
spendeten Almosen leicht angeschafft werden.
Ueberhanpt ist die Zahl der Wohltäter
und Gönner des Klosters in jener Zeit
so groß, daß ihnen hier am besten ein
eigener Abschnitt gewidmet wird.
Guttätcr und Privilegien.
Wiederholt werden „G n t t ä t e r -
b ü ch e r" des Klosters Unlingen er-
wähnt. Dem Verfasser sind solche unter
diesem Titel nicht bekannt, in Unlingen
auch nicht zu finden. Dagegen enthält
dasselbe Buck, welches den Schwestern-
katalog, -Nekrolog und JahrtagSverzeichnis
in sich begreift, an vierter Stelle die
Namen vieler Wohltäter ans dem 17. und
18. Jahrhundert, jedoch nicht immer mit
Angabe der gemachten Stiftungen.
Einige Stiftungen stammen noch ans
der Zeit vor der Erbauung der Kapelle;
die Stifter wollten sich dadurch das Gebet
der Schwestern sichern. So stiftete der
am 3. April 1654 verstorbene Pfarrer
Abraham Joch er 40 sl. bar; auch
sollen die Schwestern an seinem Jahrtag
15 kr. erbalten, zwei sollen zu Opfer
gehen. 1661 starb Pfarrer Johann
Kienle (Kicllin), ebenfalls Beichtvater
der Klosterfrauen; er vermachte dem
Kloster sechs silberne Löffel und ein
messingenes Mörserle und empfahl sich
dem Gebet der Schwestern. 1661 (4. Febr.)
lliftete Petrus Nobbs, Doktor der
heiligen Schrift und Arznei, 25 fl., da-
mit die Schwestern seiner im Gebet ge-
denken. Der edle Johann Wolfgang
K ö n i g (Kinig), Doktor der Medizin, und
seine Frau Katharina schenkten dem Kloster
um Gottes willen 40 fl. (1677).
Auch liegende Güter kamen durch Ver-
mächtnisse ans Kloster, besonders aus der
Familie der Vorsteherin. Deren drei Ge-
schwister brachten ihre sämtlichen Güter
nach und nach an das Kloster. Schon im
Jahr 1656 vermachte Maria Her-
rn a n n tzin, Ehefrau des Hans Maichle r,
in Gegenwart des Pfarrers Kienle den
Schwestern alle - ihre liegenden Güter,
6 Jauchert Aecker, 1^2 Mannsmahd
Wiesen und V- Holzteil unter der Be-
dingung, daß ihr Gemahl, so lange er
lebe, Nutznießer der Güter sein solle; die
Stiftern, starb im gleichen Jahr. Sie
wurde dem Kloster deswegen als eine
Milschwester einverleibt und in alle guten
Werke eingeschlossen. Ihr anno 1659
vetstorbener Bruder Martin vermachte
dem Kloster die Erbgerechtigkeit am
Salma » sweilerhvf, 2Jauchert Aecker,
V2 MannSmahd Wiese, Gras- und Hanf-
garten. Endlich vermachte die anno 1677
verstorbene Schwester Barbara dem
Kloster 6 Jauchert Akcker, 1V- Wiesen
und V? Holzteit (nach einer anderen An-
gabe noch mehr); sie wurde ebenfalls als
eine Mitschwester einverleibt. Der Kon-
vent aber ließ für die ganzeHermanutzsche
Familie einen ewigen Jahrtag abhatte».
Diesem uralten Unlinger Geschlechte, ans
oem die berühmte Vorsteherin stammte,
verdankte das Kloster damals all' sein
Glück.
Nach Auszählung der schon genannten
Wohltäter beim Klosterban folgt nun eine
Liste von „noch lebenden Gnttätern und
Gnttäterinnen", welche mit dem Namen
des Prälaten von Schnssenried, Ti-'
berins (Mangold, 1683—1710), be-
ginnt. Demnach stammen die von diesen
gemachten Stiftungen ans dem Ende der
80er und den 90er Jahren, also auö der