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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 7.1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.13516#0112

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96

Der König verlangte einen Glockenthurm, der Künstler ging wi-
derwillig daran und trotz eines bedeutenden Kostenaufwandes mußte
das das Straßenpflastcr schon 80 Fuß überragende Bauwerk ab-
getragen werden. Neid und Mißgunst regten sich jetzt; eine ans
Eosander v. Göthe, Grünberg und dem Professor Leonh. Sturm
ans Frankfurt a. d. Oder bestehende Untersuchungs-Kommission
ward eingesetzt, bei der Eosander eine schlechte Rolle spielte und
den Künstler hämisch verfolgte. Schlüter verlor seine Stelle als
Schloß-Bau-Direktor und blieb nur, was er zuerst gewesen:
Hof-Bildhauer. Noch sechs Jahre lebte Schlüter in Berlin,
seine Werke bekundeten aber keinen Fortschritt mehr, besonders
die Sarkophage für Friegrich I. und Sophie Charlotte. Im
Jahre 1713 ging der Künstler nach St. Petersburg, wo er im
Frühling des folgenden Jahres starb. Der Redner würdigte
nun die Bau- und Bildwerke Schlüier's zur Beurtheilung der
künstlerischen Individualität desselben und wie Berlin gerade
die Stätte seines Wirkens gewesen. Lauter Beisall folgte dem
Vortrage. ______

Nach 9 Uhr begann das Festmahl, bei dem obscrvanzmäßig
nur ein Trinkspruch vorgeschrieben ist, der dein Andenken
Schinkel's gewidmet und diesmal von dem Baumeister Erb-
kam ausgebracht wurde. Quartett-Gesang wechselte mit ge-
meinschaftlich gesungenen Liedern. Während der Tafel waren
folgende zwei telegraphische Depeschen eingegangen; 1) Aus
Danzig: „Alt-Danzig grüßet von Schinkel's wegen — In Jung-
Bcrlin die Haupt-Kollegen. 45 Fcstgenossen." 2) Aus Wetz-
lar: „Auch in Wetzlar's trübem Gemäuer — Halten wir heute
Schinkel-Feier. 20 Bauer." Der Baumeister Koch verlas beide
Grüße und knüpfte daran ein Hoch aus die auswärtigen Kunst-
genossen. . In ungetrübter Freude verlief das Mahl.

Die in der Säulenhalle des älteren Museums ausgestellte
Bildsäule Schinkel's war an dem Geburtstage des Meisters,
wiederum wie seit 1855, durch die fürsorgliche Pietät des Bau-
Inspektors Kr eye, wohl des ältesten hiesigen Schülers Schin-
kel's, sinnig bekränzt.

Erklärung.

Der in Nr. 8 der Dioskurcu enthaltene Artikel „Düs-
seldorfer Künstlerzopf" veranlaßt mich zu der Erklärung:
„Daß zwischen dem hiesigen Künstlerverein und mir nie-
mals ein Vertrag geschlossen worden ist, nach welchem ich
in meinen Ausstellungsräumen nur solche Werke ansstellen
dürfte, welche von Düsseldorfer Künstlern, in Düsseldorf
wohnend, gemalt sind; daß zwar zwischen mir und den
hiesigen Künstlern über die Ausstellung ihrer Werke eine
Ücbereinknnft besteht, diese mir aber die volle Freiheit
läßt, Kunstwerke jeden Ursprungs in meinem Lokale ans-

zustellen, deren Ausstellung ich selbst für angemessen er-
achte; daß ich aber, weil laut Uebereinknnft die Werke
der Mitglieder des Künstler-Unterstützungsvereins vor Allen
den Vorzug haben, bei dem großen Andrang von Gesuchen
nur solchen Werken auswärtig er Künstler Raum in der
Ausstellung verstauen kann, welche als Meisterwerke
ein besonderes Interesse haben.

Ldnard Schulte,

Besitzer der Permanenten Kunstausstellung
der Düsseldorfer Künstler.

Liutaduug zur allgemeinen schweizerischen Kunstausstellung
im Zaljre 1862, [m]

welche in Lausanne am 15. Mai eröffnet und im Cyklus von Bern und Gens am
21. September zu Aarau geschlossen wird.

Meldungen von Kunstwerken müssen unter der Adresse „An das Comitö der
schweizerischen Ausstellung in Lausanne" bis spätestens zum 1. Mai gerich-
tet werden.

Prospekte mit den vollständigen Bedingungen sind der Epedition der Dios-
kuren zur Vertheilung übergeben worden und können in den Vormittagsstunden bis
10 Uhr daselbst in Empfang genommen werden.

Ausstellung

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Kunstfreunde und Kenner werde» zum
Besuch der in Bellmanns Hotel, Schadow-
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den. Täglich bis Ende d. M- von 11 bis
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Von auswärtigen Künstlern:
Prof. H. Gemmel in Königsberg: „Quer-
schiff der St. Marcuskirche in Venedig,
derselbe: „Kirchenruine.“

Alb. Kindler in Düsseldorf: „Gebirgs-
reisende bei Kegenwetter in einer Senn-
hütte“. (Eigenthum des Herrn Comnt.-
Rath R Lüvvenstein in Moskau.)

Prof. A. Zimmermann in Wien: „Hüh-
nerjagd.“

derselbe: „Mühle aus dem Oberinnthale“.
F. Kaulbach in Hannover: „Herren- u.

Damen-Portrait “.

Von hiesigen Künstlern:

Prof. Kretsehmar: „Herrenportrait“.

C. Maule: „ Wallensteiner auf dem

Marsch“.

derselbe: „Reiterstück“.

Rosa Petzei: „Damenportrait.“

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