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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 7.1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.13516#0244

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kommt, sind derartige Photographien fco» höherem Werth, als
die durch den Geist und die Hand des «techers oder des Litho-
graphen hindurchgegangencn Vervielfältigungen.

Wenn also die nach den Originalbildern angesertigtcu Pho-
tographien vorzugsweise filr den Kenner und den Kunsthistoriker
von Bedeutung sind, so folgt daraus, daß am meisten diejenigen
Werke zn photographiren sind, deren Werth für den Kenner
und Forscher hoch anzuschlagen ist. Daß in dieser Beziehung
die Kunstanstalt von Piloty u- Loehle in den bis jetzt vorliegen-
den Blättern Fehlwahlen getroffen hätte, können wir nicht be-
haupten; sic bringt grade solche Werke der Pinakotheken, aus
denen die künstlerische Richtung und Bedeutsamkeit, der fünft
lerische Stil der einzelnen Meister zum Theil ganz, zum Theil
nur für eine bestimmte Periode ihrer Entwickelung klar hervor-
leuchtet, und diese Werke bringt sie fast sämmtlich in einem ho-
hen Grade der Vollendung. Aber eben weil es hier mehr als
bei den gewöhnlichen lithographischen Reproductionen auf eine
kunsthistorisch richtige Wahl'ankommt, hätten wir gewünscht, daß
der dem Unternehmen beigefügte Prospektus das Verzeichniß der
sämmlichen 50 Blätter, welche die erste Sammlung bilden sollen,
mitgetheilt hätte. Wahrscheinlich würde sich die Mehrzahl der
wirklichen Kenner mit solchem Verzeichniß fast durchweg einver-
standen erklären, denn wir zweifeln nicht, daß außer den in der
Ucberschrist des Prospektus genannten älteren Meistern, Raphael,
Rubens, van Dyck, Dürer, Holbein, Murillo, Wouvermans, auch
solche Bilder gebracht werden sollen, die zum Theil nur in dem

älteren Boissereeschen Galeriewerke in Lithographien vorhanden,
für die Geschichte der Kunst von besonderer Bedeutung sind, wie
z. B. die beiden ächten Bilder des Meister Wilhelm, „die Ge-
fangenuehmung Christi" unbekannten Urhebers, Memling's „sieben
Freuden der Maria" und andere aus der deutschen und nieder-
ländischen Sämle, ebenso mehrere Italiener aus der vorraphael'-
scken Zeit. Weniger schwierig scheint uns die Auswahl aus den
Meisterwerken der neuen Pinakothek zu sein, in welcher seit der
Eröffnung des Gebäudes eine Reihe von Bildern die hervor-
ragenden Lieblinge sowohl des größeren Publikums wie der
wirklichen Kunstkenner geworden sind. Daß die Herausgeber
auch hierin das Nichtige treffen werden, dafür bürgen die bis jetzt
vorliegenden Blätter; es sind „die Grablegung Christi" von Jo-
seph Anton Fischer, „Jobs im Examen" von Hasenclever,
der „Einzug des Königs Otto in Nauplia" von Peter Heß,
das „Portrait des Königs Ludwig" von Kaulbach, „die heilige
Familie" von Overbeck, „Scene vor Wallensteins Leiche" von
Karl Piloty, „Judith" von Riedel, „die Sündfluth" von
Schorn und „die Testamentseröffnung" von Wilkie. Man
sieht, daß einzelne dieser Blätter schon früher als Photo- und
Lithographien existirten, während dagegen die bis jetzt gebrachten
Bilder der alten Pinakothek, mir Ausnahme der „Madonna del
Tempi,“ unsers Wissens bisher inedita waren.

Die Photographien, sämmtlich auf Cartons nach Art des
Bristol-Papiers gezogen, haben durchschnittlich eine Größe von
160 — 180 Quadratzoll.

Briefkasten.

Herrn Dr. in Kalbcrstadt. Mit Dank erhalten, aber
wegen Nnleserlichkeit vieler Namen nicht zu verwenden. Wir
bitten für künftige Fälle stets um Mitsendung des Katalogs.

Herrn Fs. S. in obisenach. Wir werden Ihrer geschätzten
Mittheilung(bie Druckschrift war uns schon früher direkt zuge-
kommen) gern Raum geben, bemerken jedoch, daß wir eigentlich
damit von unserem Princip, nur solche kritischen Beurtheilungen
aufzunehmen, die der Redaction selbst zur Ansicht vorliegen, ab-
gewichen sind. Eine Detailkritik der einzelnen Blätter wenigstens

würde nur unter dieser Bedingung möglich sein, und bitten wir
Sie daher, dies den Leitern des Unternehmens gelegentlich no-
tificiren zu wollen. Die gewünschte» Exemplare werden Sie
sowie überhaupt von jetzt ab das Journal regelmäßig unter Kreuz-
band erhalten. Ihre Empfehlung an Herrn D. v. C. ist aus-
gerichtet.

Herrn K. in Kaffes. Erhalten und wird benutzt werden.

D. Red. d. Dioskuren.

Den Theilnehmern an der Privat-Gemälde-Berloosung zu Gunsten des

verunglückten Hinterseewirths

zur Nachricht, daß das königliche Polizei-Präsidium das Gesuch der Unterzeichneten um Ertheilung der Erlaubniß zu
einer öffentlichen Verloosun g zwar abschläglich beschieden, zugleich aber bemerkt hat, daß „wenn die beab-
sichtigte Berloosung nur in einem Privatcirkel veranstaltet werde, es hierzu einer besonderen
Genehmigung nicht bedarf."

Es ergeht daher an alle Theilnehmer dieser Privatvcrloosung die Aufforderung, die für sie reservirten
und noch nickt abgeholten Loose bis spätestens zum ersten Angust in dem Expeditionslokal der Dioskuren
(Wilhelmstr. 25) in Empfang zu nehmen. Zugleich wird ihnen mitgetheilt, daß die von hiesigen und mehreren
Düsseldorfer Künstlern für diese Berloosung zur Disposition gestellten Gemälde, sowie je ein Exemplar der
von der Redaktion der Dioskuren dazu beigesteuerten 75 Kunstblätter „Christuskopf nach Correggio" und
„Mühle am Wasser nach Hoguct" vom 20. bis 27. Juli in der Permanenten Gemäldeausstellung des Herrn
Kommcrzienraths Sachse, später in dem Bureau des Herrn Banquiers Bl um b erg (Friedrichsstraße 75) zur Ansicht
aufgestellt sein werden. - Die Redaktion der „Dioskuren" (Wilhelmstr. 25).

Berlin, den 17. Juli 1862.

Permanente Gemälde - Austeilung

von Sachse &. Comp., Jiigerstr. 30.

E. Ockel, Berlin: „Das Thal von Tou-
ques (Normandie).“ [108]

Miller: „Das jüngste Brüderchen.“

E. Ihlee, Frankfurt a. M.: „Kopie nach
Titian’s Frauenbildniss in der Galerie
Pitti zu Florenz“.

Cf. Deicker, Carlsruhe: „Hirschbrunst-
Scene“.

Fs. Krause, Berlin: „Landschaft aus
Thüringen“.

A. Sukkert, Berlin: „Bei Brunnen“.

E. Jacobs, Gotha: „Des Friedens Segen
Des Krieges Fluch.

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