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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 7.1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.13516#0364

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348

Schwarzes Mett-

Wiederholte Erfahrungen der allerbedauerlichsten Art
veranlassen die Unterzeichnete Expedition, gegen diejenigen
an dem Journal betheiligten Herren, welche seit mehreren
Jahren ihren Verpflichtungen nachzukommen nicht nur
unterlassen, sondern auch die Mahnungen der Expedition
sogar in rücksichtslosester Weise erwiedert haben, durch die
Einrichtung eines „Schwarzen Bretts" eine Maaßregel zu
ergreifen, zu der sie sich nur schwer entschlossen hat. Die
Expedition fühlt ihren anderen geehrten Abonnenten, sowie
dem ganzen lesenden Publikum gegenüber die Verpflichtung,
sich im Voraus über diesen Entschluß zu rechtfertigen. Sie
ist sich sehr wohl bewußt, daß grade die Verwaltung eines
Knnstjonrnals, dessen größte Zahl von Abonnenten dem
Künstlerstande angehört, mit besonderer Nachsicht verfahren
muß, und sie hat diese — wie sie vielfältig beweisen kann
— mehr als vielleicht irgend ein anderes Blatt geübt.
Leider sind nur wenige unserer deutschen Künstler so sitnirt,
daß sie int Stande wären, noch andere als niit ihrer Le-
bensstellung mit ihrem Beruf nothwendig verbundenen
Ausgaben zu bestreiten. Andrerseits liegt es vielleicht auch
in der mit geschäftlichen Dingen sich nur ungern befassen-
den Natur der Künstler, solchen Dingen keinen allzugroßen

Werth beizulegen. Gewinnt aber diese „ Ungeschäftlich-
keit" einen so großen Umfang, daß schließlich das Jour-
nal, dem sie sich verbindlich gemacht haben, dadurch selber
in die Lage geräth, seinerseits die ihm obliegenden Ver-
pflichtungen nicht mehr erfüllen zu können, steht mit andern
Worten die Existenz des Journals selbst zuletzt auf dem
Spiel, so hört selbstverständlich die Möglichkeit einer wei-
teren Rücksichtnahme auf. Es ist Niemand gezwungen,
aus unser Journal zu abonniren. Wer aber abonnirt, d. h.
wer verlangt, daß für ihn mitgedruckt und expedirt wird,
der muß auch der diesem beanspruchten Recht entspre-
chenden Pflicht genügen, d. h. sein Abonnement entrichten.
Wir könnten eifrige Leser der „Dioskuren" nennen, die seit 2,
ja 3 Jahren dieser Verpflichtung nicht nachgekommen sind.
Aber dies allein würde uns nicht bestimmen, gegen sie in
der angegebenen Weise vorzugehen. Wo es nicht am guten
Willen fehlt, werden wir wie früher gern Nachsicht üben.
Wenn man aber unsere Nachsicht mit einer unhöflichen
Rücksichtslosigkeit erwiedert, so können auch wir uns wohl
mit Recht jeder weiteren Rückfichtsnahme enthoben fühlen.

Die Expedition der „Dioskuren".

Kcrr Tand schaftsmaler Aaron H. Kund von Kafftcn wird
hiermit in seinem eignen Interesse dringend ersucht, uns

sofort seinen Aufenthaltsort anzuzeigen oder sich persönlich in un-
fern Geschäftslokal einfindeu zu wollen.

_Die Expedition der „Dioskuren."

Aufruf zu Beiträgen für Errichtung des Kermann's-Aenkmals.

So wenig günstig die Zeit-Verhältnisse erscheinen, um bei der fortdauernden
Zerspaltung Deutschlands die Vollendung eines großen nationalen Werkes anzustreben,
so ist man doch von der Ansicht ausgegangen, daß eben gerade ein wahrhaft volksthüm-
lichcs Unternehmen zu hoch über den Strömungen der Parteien stehe, als daß man
nicht zu allen Zeiten suchen solle, dasselbe zu fördern. Es ist deßhalb von dem unten
bczcichncten, in Berlin zusammengetretenen Comitö der nachfolgende Aufruf beschlossen:
Das großartigste und volksthümlichste Monument, das Deutschland je besitzen
möchte, ist unstreitig das kolossale Denkmal Hermann's des Cheruskers, des Befreiers
Deutschlands, wie schon Tacitus ihn nannte, ohne welchen vielleicht kein Deutschland
mehr bestände. Ueberaus genial aus dem ehrwürdigen Teutobcrge bei Detmold begon-
nen, harrt es zur Schmach Deutschlands noch immer der Vollendung. Die riesige Statue
des Helden, so sinnreich von dem talentvollen Bildhauer von Bändel entworfen, schmückt
noch immer nicht den gewaltigen, tempelartigen Unterbau. Jetzt aber dürfte nicht län-
ger gesäumt werden, endlich den Dank des Vaterlandes abzutragcn und das herrlich
begonnene Werk zu vollenden. Jetzt endlich sollen alle deutschen Stämme sich um das-
selbe schaaren, und, allen Hader vergessend, dieses großartige Monument als Symbol
der Eintracht zur Ausführung bringen. Von den meisten Fürsten Deutschlands, ja selbst
aus der Havannah, ans Brasilien und Australien sind bereits viele Gaben cingelaufen,
möchten die Brüder aller deutschen Gauen nicht zögern, ihre Scherflcin beiznsteueru,
damit die noch fehlende, nicht unbedeutende Summe von etwa 30,000 Thlr. baldigst
erzielt werde. Die Unterzeichneten sind ihrerseits zu einem Comitö für Berlin zusammen-
getretcn, um selbst und durch Zweig - Vereine das nationale Werk zur Vollendung zu
bringen. Möchten alte deutschen Patrioten sich beeilen, in ihrer Heimath gleichfalls
Vereine zu gründen und uns durch Beiträge zu unterstützen. Die Herren Geheimer
Rechnungs-Rath Foß, Hinter dem Gießhause 2., Kommerzien-Rath Volckart, Breite
Str. 24., und der Kreis-Justizrath Straß, Hausvoigteiplatz 9., haben sich freundlichst
bereit erklärt, Beiträge, auch die geringsten, dankbar entgegenzunehmen. Auch die
vcrehrlichen Expeditionen aller deutschen Blätter werden ergebenst ersucht, diesen Aufruf
aufzunehmen und sich der Annahme von Beiträgen zu unterziehen. Seiner Zeit tvird
über dieselben öffentlich Rechnung gelegt werden. Berlin, den 21. September 1862.

Die Mitglieder des Berliner Comitös zur Vollendung des Hermann's-Denkmals.

Di-. E. F. August, Gymnasial-Dircktor. Borbstaedt, Oberst z. D. Brüstlein,
Geh. Kommcrzicnrath. Dr. Dicterici, Professor an der Universität. Foß, Geheimer
Rechnungs-Rath. Dr. Fried heim, Geh. Sanitäts-Rath. Graf Henkel von Don-
nersmark, General-Lieutenant z. D. Dr. Lauer, Leibarzt Sr. Majestät des Königs.
Dr. Lieber, Sanitäts-Rath, von O l b e r g, General-Major. P o ch h a m m e r, Oberst-
Lieutenant ;. D. Dr. Straß, Kreis-Justiz-Rath a. D., Rechts-Amvalt. Dr. Vehse-
meyer, Geh. Sanitäts-Rath und Prinzlicher Leibarzt. Voitns, Ober-Tribnnalö-
Rath. Louis Volckart, Kommerzien-Rath. Dr. Wcstphal, Geh. Sanitäts-Rath.

S. Norders in Merlin

Zink-KomPosttions Schreib- u. Zeich-
nenfedern, die nie rosten, spritzen oder
in Papier cinschneidcn.

Meiscourant. [102]

Architekten-Zeichnenfedcr pro Groß 2 Thlr.
Feinste Zeichnenfeder bronce - i

Amalgama-Zeichnenfeder pro Gr. I Thlr.

Amalgama-Adler E.F.F.M. - 1 -

Schütze'« Schreibfeder E.F.F.M. -

Nr. 6. Zink F.M.B. - £ -

Diese Federn sind das Beste, was bisher
geliefert werden konnte, und übertreffen
solche den Gänsekiel sowohl an Elasticität
wie an Dauer.

?6i'iNLneuk6 Gemälde - Austeilung

von Sachse &. Comp., Jiigerstr. 30.

Der Aetzdruck des Stiches von Ballin
nach dem jetzt bei uns ausgestellten Mei-
sterwerke von L, Knaus; „Nach der
Taufe “ ist so eben aus Paris angekom-
men. Indem wir hierdurch zur geneigten
Ansicht desselben ergebenst einladen, be-
merken wir, dass die Subskribenten Ab-
drücke auf chin. Papier ohne Preiserhö-
hung erhalten.

L. Sachso u. Co.

Kupferstich-Auktion.

Berlin, 10. November 1862.

Soeben wird ausgegeben:
Verzeichniß von Kupferstichen rc.,
welche am 10. November und folgende
Tage von 0^—2 Uhr in der Kunst-
handlung von Amsler & Ruthardt,
Charlottenstraße 48, versteigert werden.
(Grabstichel-Blätter in avant la lettre-
Drucken; Cbodowiecki — Hollar —
G- F. Schmidt; eine große Anzahl
Portraits rc.) [134]

W. A. Lantz & Co.

Depositeurs des couleurs de Mss. Clienal
ä Paris et Windsor & Newton äLondres.
— 22. Leipziger-Straße 22. —

empfehlen ihr aufs Beste assortirtes Lager
von Maler- und Zeichnen-Utensilien, Bu-
reau- und Luxus-Gegenständen, sowie
aller auf die Kunst bezüglichen Artikel,

[105] Commission & Exportation.

Kommissions-Verlag der Nicolai'schen Verlags-Buchhandlung (G. Parthcy) in Berlin. — Druck von G. Bernstein in Berlin.
 
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