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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 7.1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.13516#0433

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passende Verwunderung aus. Die andern Figuren, na-
mentlich die Mutter mit dem Kinde, leiden an bemerkbaren
Härten. — lieber das letzte Bild möchten wir am liebsten
schweigen, da es uns schwer wird, unsere wahre Ansicht
über dies traurige Machwerk eines unsrer renommirtesten
Künstler auszusprechcu. Wenn wir an dem bekannten Bilde
Feuerbach's „Iphigenie" das räucherige Gewand ta-
delten, so erschien es uns dock immer noch weist, wenn
auch schmutzig, wie die ganze Figur. Aber der „lichtver-
klärte" Christus Schrader's hat ein Gewand, gegen des-
sen Weiß die Feucrbach'sche Iphigenie sauber erscheint.
Was die Auffassung der Figur Christi betrifft, so entspricht
sic dem Titel „Triumph Christi" durchaus nicht, man
müßte denn das Triumphirende in der, beiläufig gesagt,
ziemlich geschmacklosen Siegesfahne erblicken. Denn Las
Gesicht ist ausdruckslos und die ganze Erscheinung ohne
Erhebung, ohne Begeisterung, seelenlos.

Wenn wir das Facit dieser unfern unbefangenen Ein-
druck wiedcrspiegelnden Bemerkungen ziehen, so will es uns

scheinen, als ob die heutige Zeit nicht dazu angethan sei,
Großes in der religiösen Malerei — wenigstens nach Seite
der Empfindung hin — zu leisten. Es niag einige wenige
Künstler geben, wie P sannen schmid t, K asclowsk'i,
Schubert, u. s. f., welche sich durch Vertiefung in den
Stil der alten Meister, bei nur geringen, dem modernen
Geschmack gebrachten Koncessionen, die naive Innigkeit
tieferer religiöser Empfindung bewahrten und sie auch in
mehr oder weniger gelungenen Weise — freilich meist ohne
die frappante Drastik der realistischen Manier — wiederzuge-
ben im Stande sind. Im klebrigen aber glauben wir es
dem Zweck dieser Ausstellung entsprechender, wenn mau
wieder zu der Reproduction der Werke älterer klassischer
Meister zurückkehren würde, die schließlich doch — trotz
mancher Geschmacklosigkeit (im modernen Sinn) — eine
Größe und Einfachheit des Stils und, was die Haupt-
sache ist, eine Kraft und Innigkeit der Empfindung haben,
welche unsre Realisten trotz allen Farbenglanzes und aller
naturalistischen Schönheit vergebens zu erreichen suchen.
-:- ' M- Sr.

Kunst-Institute und Kunst-Vereine.

Verbindung für Ijillorifdje Kunst-

Die nächste Hauptversammlung der Verbindung wird in der
Pfingstwoche des Jahres 1863 zu Prag stattfindcn. Für Ankäufe
ist wieder eine Summe von 4000 Th ater disponibel. Mit Rück-
sicht auf die gleichzeitig dort stattfindendc Kunstausstellung des
Kunstvereins für Böhmen werden daher die Herrn Künstler des
historischen Faches eingeladen, diejenigen Bilder, welche der Ver-
bindung zum Ankäufe angcboten werben sollen, sofern sic noch
nicht in andern Ausstellungen ausgestellt worden sind, mit ge-
nauer Bezeichnung des Preises an die Geschäftsleitung des Kunst-
vereins für Böhmen zu Prag zu senden. Für diejenigen Bilder,
welche vor dem 19. April in Prag anlangen, übernimmt der
Kunstverein für Böhmen die Transportkosten, wenn dieselben bis
zum Schlüsse der dortigen Ausstellung in derselben verbleiben
können. Später in Prag ciutreffcndc Gemälde sind au die ge
nannte Gcschäftsleitung mit dem ausdrücklichen Beisatze: „für die

Verbindung für historische Kunst" zu adressiren.

Für den Fall, daß die Verbindung ein ihren Zwecken ent-
sprechendes Bild nicht erwerben kann, dürfte die Bestellung eines
größeren historischen Bildes nach eingesandten Skizzen oder Car-
tons zur Berathung kommen. Auch für die an den Kunstverein
zu Böhmen mit der bcsondcrn Bezeichnung: „für die Verbindung
für historische Kunst" cinznsendenden Skizzen oder Kartons wer-
den die Transportkosten übernommen, sofern die Sendungen mit
der Eisenbahn geschehen. Sendungen smit der Post müssen franco
erfolgen. Bei den einzuscnden Kunstwerken ist ferner ausdrücklich
zu bemerken, wohin sie nach beendigter Kunstausstellung gesandt
werden sollen.

Zu näherer Auskunft sind die Beigeordneten, Herr Gras
Franz v. Thun in Prag und Herr Dr. Friedrich Eggers in Ber-
lin, solvie der Unterzeichnete Geschäftsführer gern bereit.

Langensalza, den 7. December 1862.

So off, Schnlrath,

Geschäftsführer der Verbindung für historische Kunst.

bis zum 11. Mai.

„ 5. Juni.

„ 1. Juli.

„ 30. Juli.

„ 28. August.

„ 23. September.

^veinijchcr Kunstvcrcin-

Ausstellungen des Jahres 1863.

Die in dem Rheinischen Gcsammtverein verbundenen
Kunstvercme zu Kar lsruhe.Darmstadt,Freiburg,Mai n z,
Abannhelin, Straf; bürg und Stuttgart werden auch in
dem Jahre 1863 ihre gewöhnliche Kunst-Ausstellung, die sieben-
undz>vanzigste feit dem Bestehen des Gcsammtvereincs ver-
anstalten, und zlvar wird dieselbe:

1) in Stuttgart vom 15. April

2) „ Freiburg „ 12. Mai

3) „ Karlsruhe „ 6. Juni

4) „ Straßburg „ 2. Juli

5) „ Mainz „ 31. Juli

6) „ D arm stad t „ 29. August

7) „ Mannheim „ 24. Sil

stattfindci,, so daß inzwischen

Kunstgegenständs von einer St
uöthigen Tage ansfallen werdci
Alle ausgezeichneten Künstle»
terlandes, werden eingetadei
eignenden und bereiteten Arbeite»
lich vor dem 1. April 1863 i
ter der Adresse des Kunstvere
Die Bedingungen, welche du
Kunstvereine für die nächste
Einsendern von Kunstwerken gcg
Stuttgart im November
^ Im Namen des Rhe __

Äerwaltungsrath des wj —

Der Vorstand:

Rümelin.

KB. Die Rcdaction crs —
stände, Programme und alle s -
fachen in zwei Exemplaren ^

Briefkasten.

Un den anoilyinen Korrespondenten der „AecenslonenZ.
Dank für die freundliche Belehrung, die »vir durchaus zu,wür-
digen wissen. Uebrigens ivird sich Ihr schließlicher Wunsch ja
»vohl mit Leichtigkeit erfüllen lassen. Wir heben den Handschuh
mit Vergnügen auf, sobald Sic Ihre Anonymität abgelegt haben.

D. R.

Hrn. %■ i» Dessau. Wir k
düng der französischen Journale!

Hrn. f Korrespondenten i

diesmal wie früher auf Ihre G
Verzeichnis! für Jahrgang 1862

An die Leser der „Dioskuren".

Der in die nächste Woche einfallenden Festtage wegen kann die letzte Nun
gangs erst am 30. December ansgegeben werden. — Zugleich werden die aij

rechtzeitige Erneuerung des Abonnements ersucht.

Dir ißipri

— co

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