Das badische Land im Bild.
ADOLF HILDENBRAND.
RADIERUNG » OBERRHEIN <
Werken eines U. Krauß bis zu Trübner und
noch Jüngeren wie Goebel und Blanke führt.
Freilich hat die etwas weiche Landschaft Hei-
delbergs moderne Künstler nicht mehr in dem
Maße angeeifert, wie es heute etwa der indu-
strielle Anblick einer Stadt wie Mannheim tut.
Dasselbe gilt von Baden-Baden, das zwar
eine reiche graphische Vergangenheit hat, die
durch C. Frommel, Scheuchzer, Kuntz u. a. re-
präsentiert wird, wo aber die modernen Litho-
graphien von Hans Meid ziemlich isoliert stehen.
Die Gruppe Karlsruhe war mit älteren Dar-
stellungen in nur geringem Maße vertreten.
Dagegen boten überraschend frische Frühwerke
von Künstlern wie Klinger, Bracht, Kallmorgen
und Kalckreuth besonderen Reiz. Der Nach-
wuchs besitzt reiche und vielversprechende Be-
gabungen in Hermann Goebel, A. Grimm, den
Graphikern H. Kupferschmid und E. Pfefferle.
Es ist beinahe selbstverständlich, daß die
landschaftlich reizvollsten Gegenden des Bad-
nerlandes, der Schwarzwald und der Boden-
see, auch in der künstlerischen Produktion den
hauptsächlichen Akzent tragen. Die Kunst des
Schwarzwaldes findet ihren Brennpunkt in dem
Schaffen Hans Thomas. In ihm sammeln sich,
und von ihm aus gehen alle Strahlen. Sein Ge-
burtsort Bernau ist allein imstande, an der
Hand der um diesen Ort entstandenen Werke
eine Entwicklungsgeschichte und eine Übersicht
der badischen Landschaftskunst in den letzten
sechs Jahrzehnten zu geben. Haben doch dort
neben Hans Thoma Künstler wie Lugo, Bracht,
Stäbli, Roth, Bizer und neuerdings Albert Hau-
eisen und Adolf Hildenbrand gemalt, nicht alle
zwar in gleich wertvoller Art und eigener Kraft
des Ausdrucks. Von dem Übergang des Ge-
birges in die Rheinebene zeigte Schönleber eine
große Arbeit; Hermann Daur, längst ein viel-
versprechender Schüler Hans Thomas, zeich-
nete und malte in zahlreichen Landschaften die
oberrheinische Tief ebene; die Gegend von Basel
wurde neben deutschen besonders auch von
schweizer Künstlern wie C. Th. Meyer-Basel,
B. Mangold, Emil Anner und Fritz Völlmy häufig
in innig empfundenen Graphiken geschildert.
Wie in den alten Stichen vom Schwarzwald,
so kamen auch in der graphischen Tradition
des Oberrheins und des Bodensees viele zu
Unrecht in Vergessenheit geratene Kleinmeister
ADOLF HILDENBRAND.
RADIERUNG » OBERRHEIN <
Werken eines U. Krauß bis zu Trübner und
noch Jüngeren wie Goebel und Blanke führt.
Freilich hat die etwas weiche Landschaft Hei-
delbergs moderne Künstler nicht mehr in dem
Maße angeeifert, wie es heute etwa der indu-
strielle Anblick einer Stadt wie Mannheim tut.
Dasselbe gilt von Baden-Baden, das zwar
eine reiche graphische Vergangenheit hat, die
durch C. Frommel, Scheuchzer, Kuntz u. a. re-
präsentiert wird, wo aber die modernen Litho-
graphien von Hans Meid ziemlich isoliert stehen.
Die Gruppe Karlsruhe war mit älteren Dar-
stellungen in nur geringem Maße vertreten.
Dagegen boten überraschend frische Frühwerke
von Künstlern wie Klinger, Bracht, Kallmorgen
und Kalckreuth besonderen Reiz. Der Nach-
wuchs besitzt reiche und vielversprechende Be-
gabungen in Hermann Goebel, A. Grimm, den
Graphikern H. Kupferschmid und E. Pfefferle.
Es ist beinahe selbstverständlich, daß die
landschaftlich reizvollsten Gegenden des Bad-
nerlandes, der Schwarzwald und der Boden-
see, auch in der künstlerischen Produktion den
hauptsächlichen Akzent tragen. Die Kunst des
Schwarzwaldes findet ihren Brennpunkt in dem
Schaffen Hans Thomas. In ihm sammeln sich,
und von ihm aus gehen alle Strahlen. Sein Ge-
burtsort Bernau ist allein imstande, an der
Hand der um diesen Ort entstandenen Werke
eine Entwicklungsgeschichte und eine Übersicht
der badischen Landschaftskunst in den letzten
sechs Jahrzehnten zu geben. Haben doch dort
neben Hans Thoma Künstler wie Lugo, Bracht,
Stäbli, Roth, Bizer und neuerdings Albert Hau-
eisen und Adolf Hildenbrand gemalt, nicht alle
zwar in gleich wertvoller Art und eigener Kraft
des Ausdrucks. Von dem Übergang des Ge-
birges in die Rheinebene zeigte Schönleber eine
große Arbeit; Hermann Daur, längst ein viel-
versprechender Schüler Hans Thomas, zeich-
nete und malte in zahlreichen Landschaften die
oberrheinische Tief ebene; die Gegend von Basel
wurde neben deutschen besonders auch von
schweizer Künstlern wie C. Th. Meyer-Basel,
B. Mangold, Emil Anner und Fritz Völlmy häufig
in innig empfundenen Graphiken geschildert.
Wie in den alten Stichen vom Schwarzwald,
so kamen auch in der graphischen Tradition
des Oberrheins und des Bodensees viele zu
Unrecht in Vergessenheit geratene Kleinmeister