Die Wiedererweckung des Wandbildes.
kühler ist eine apokalyptische Vision von
Erich Waske: „Anbetung der Ältesten vor
dem Stuhle des Einen". Eine Anordnung in
strenger Kreisform; alles in einem einzigen
Akkord: violett-gelb, gehalten. Der einheitliche
Griff ist unverkennbar, nur mischt sich ein thea-
termäßiger Klang ein, der von der mystischen Lei-
denschaft der Offenbarung Johannis nichts weiß.
Und schließlich zwei ganz aus jungem Geist
geborene Gemälde. Einmal eine leichte Im-
provisation von Georg Walter Rössner,
etwas preziös „Wiedersehen mit Amerika" be-
titelt, ein freies rhythmisches Spiel beschwing-
ter Linien und zarter Farbentupfen, die mit
feinem Gefühl über die helle Fläche versfreut
sind. Alles nur schwebende Andeutung. Das
Ganze ein wenig geschmäcklerisch - bewußt,
aber eine Versprechung. Sodann eine Arbeit
vom stärksten Eindruck: „ Zusammenbruch " von
Magnus Zeller. Hier ist wirklich das Abbild
eines Erlebens in großen, selbständigen Vortrag
gehoben. Kraftvoll zufassende Spiegelung —
ein Reiter auf sich bäumendem Roß, das gleich
stürzen wird; ein zweites Pferd dahinter, das
schon zu sinken scheint; Umrisse entsetzter
Menschen; niederwallende blaue Fahnen;
Häuser, die zu wanken beginnen. Ein Erd-
beben, ein grauenvoller plötzlicher Untergang.
Alles ist nur summarische Andeutung, die das
Einzelne dem Gesamtwillen des Werkes unter-
ordnet; auch kubistisch - futuristische Anleh-
nungen sind vorhanden. Also in manchem Be-
tracht ein schulmäßiges Beispiel. Aber von
hinreißender Innerlichkeit.
So schließt sich ein Kreis, der den Betrachter
mit Experimenten und Bekenntnissen, mit
Zweifeln und Widersprüchen, mit Überraschun-
gen und Hoffnungen ununterbrochen in seinem
Bann hält. Die meisten seiner Glieder sind
nicht für die Dauer geschaffen. Aber ihre Ge-
samtheit wird in der Erinnerung bleiben und
Geltung behalten............ max osborn.
kühler ist eine apokalyptische Vision von
Erich Waske: „Anbetung der Ältesten vor
dem Stuhle des Einen". Eine Anordnung in
strenger Kreisform; alles in einem einzigen
Akkord: violett-gelb, gehalten. Der einheitliche
Griff ist unverkennbar, nur mischt sich ein thea-
termäßiger Klang ein, der von der mystischen Lei-
denschaft der Offenbarung Johannis nichts weiß.
Und schließlich zwei ganz aus jungem Geist
geborene Gemälde. Einmal eine leichte Im-
provisation von Georg Walter Rössner,
etwas preziös „Wiedersehen mit Amerika" be-
titelt, ein freies rhythmisches Spiel beschwing-
ter Linien und zarter Farbentupfen, die mit
feinem Gefühl über die helle Fläche versfreut
sind. Alles nur schwebende Andeutung. Das
Ganze ein wenig geschmäcklerisch - bewußt,
aber eine Versprechung. Sodann eine Arbeit
vom stärksten Eindruck: „ Zusammenbruch " von
Magnus Zeller. Hier ist wirklich das Abbild
eines Erlebens in großen, selbständigen Vortrag
gehoben. Kraftvoll zufassende Spiegelung —
ein Reiter auf sich bäumendem Roß, das gleich
stürzen wird; ein zweites Pferd dahinter, das
schon zu sinken scheint; Umrisse entsetzter
Menschen; niederwallende blaue Fahnen;
Häuser, die zu wanken beginnen. Ein Erd-
beben, ein grauenvoller plötzlicher Untergang.
Alles ist nur summarische Andeutung, die das
Einzelne dem Gesamtwillen des Werkes unter-
ordnet; auch kubistisch - futuristische Anleh-
nungen sind vorhanden. Also in manchem Be-
tracht ein schulmäßiges Beispiel. Aber von
hinreißender Innerlichkeit.
So schließt sich ein Kreis, der den Betrachter
mit Experimenten und Bekenntnissen, mit
Zweifeln und Widersprüchen, mit Überraschun-
gen und Hoffnungen ununterbrochen in seinem
Bann hält. Die meisten seiner Glieder sind
nicht für die Dauer geschaffen. Aber ihre Ge-
samtheit wird in der Erinnerung bleiben und
Geltung behalten............ max osborn.