Ausstellung » Kunst des Jahres«. Darmstadt igig.
PROFESSOR FRITZ ERLER.
GEMÄLDE >AMAZONE« SKIZZE.
Nur auf Darstellung der reinen Oberfläche
der Dinge geht Kampf aus. Es bleibt ein Vir-
tuosentum wie das Violinespiel auf einer Saite.
Eberz sucht gerade das Gegenteil. Farben
und Formen sollen Seelisches zum Ausdruck
bringen. Hinter allen bunten Fetzen des Ar-
tistentums sucht er den Menschen. Darum
flackert es von Lichtern in den bunten Sphären
dieser Leinewand, darum neigen sich die Linien
leidvoll zueinander, sehen die Augen aus tiefen
Höhlen fragend in unbekannte Fernen.
Kay H. Nebel, die Entdeckung der Aus-
stellung, sandte zwei große Gemälde, „der
Ochse" und „Füllen". Wie im Ochsen durch
die grauen und bräunlichen Töne der steten
Varianten des Ochsens das Tierische zum Aus-
druck gelangt, so soll in den lichten Farben,
in der lustigen, oft gebrochenen Umrißlinie des
Füllens das Jugendliche seine Darstellung fin-
den. Hier ist Weg und Richtung, das Bedürfnis
des Tages klar erkannt, nur die Gefahr des
Dekorativen muß vermieden werden. Die
Schauer tiefer Erregung gesteigerter Natur
gegenüber führt die Modernen dem Religiösen
zu. Die Sinnbilder alten Glaubens werden wie-
der lebendig. Ich verglich ihre Naturauffassung
mit der Primitiver, sie wird ihnen ein Weg ins
Kinderländ. Karl Caspers „Auferstehung"
PROFESSOR FRITZ ERLER.
GEMÄLDE >AMAZONE« SKIZZE.
Nur auf Darstellung der reinen Oberfläche
der Dinge geht Kampf aus. Es bleibt ein Vir-
tuosentum wie das Violinespiel auf einer Saite.
Eberz sucht gerade das Gegenteil. Farben
und Formen sollen Seelisches zum Ausdruck
bringen. Hinter allen bunten Fetzen des Ar-
tistentums sucht er den Menschen. Darum
flackert es von Lichtern in den bunten Sphären
dieser Leinewand, darum neigen sich die Linien
leidvoll zueinander, sehen die Augen aus tiefen
Höhlen fragend in unbekannte Fernen.
Kay H. Nebel, die Entdeckung der Aus-
stellung, sandte zwei große Gemälde, „der
Ochse" und „Füllen". Wie im Ochsen durch
die grauen und bräunlichen Töne der steten
Varianten des Ochsens das Tierische zum Aus-
druck gelangt, so soll in den lichten Farben,
in der lustigen, oft gebrochenen Umrißlinie des
Füllens das Jugendliche seine Darstellung fin-
den. Hier ist Weg und Richtung, das Bedürfnis
des Tages klar erkannt, nur die Gefahr des
Dekorativen muß vermieden werden. Die
Schauer tiefer Erregung gesteigerter Natur
gegenüber führt die Modernen dem Religiösen
zu. Die Sinnbilder alten Glaubens werden wie-
der lebendig. Ich verglich ihre Naturauffassung
mit der Primitiver, sie wird ihnen ein Weg ins
Kinderländ. Karl Caspers „Auferstehung"