Sommer-Ausstellung der Künstler- Vereinigung Dresden.
PROFESSOR ROBERT STERL.
GEMÄLDE »EISENWERK IIc
hängt ein großes Wandbild von Otto Hettner,
seit Jahren das erste große Werk wieder, das
man von diesem Maler hier sieht. Ein Parnaß
edler Gestalten, anPuvis und Marees orientiert,
aber leider im Dekorativen stecken geblieben.
Die Figuren mit ihren schönen Gesten leben
nicht. Viel feine Einzelheiten und ein ent-
schieden großer Zug im Entwurf vermögen doch
nicht die Stummheit zu lösen, inneres Erfüllt-
sein zu gestalten. In kleineren, in Stil und
Ausdruck sehr verschiedenartigen Bildern ist
der Künstler zum Teil glücklicher gewesen, so
vor allem in der Gestaltung der „Klagenden
Frauen". In Hettners Nähe erweisen zwei
innerlich starke Kompositionen von Artur
Hennig-Meißen ihre besondere Kraft.
Eine kleine Nachlaß-Ausstellung von Werken
des gefallenen Gustav Meyer-Buchwald
zeigt das Beste in lockeren flott hingestrichenen
Porträt-Impressionen. Cilio-Jensens schöne
Blumen erfreuen immer wieder durch ihre
innere Gesättigtheit; ein Blumenstück Arno
Dreschers hat die aparte Delikatesse seiner
feinen Aquarelle. Hans Nadlers einfache,
empfundene Landschaften, Ludwig v. Hof-
manns wohlklingende poetische Tafeln, Paul
Wilhelm, Fritz Winkler, Artur und Wilhelm
Rudolph, ein Kubist Hans Blanke, Karl
Schneider, Oskar Kokoschkas meisterliches
Porträt Else Kupfers; und schließlich Ludwig
Meidner, Otto Müller, E. L. Kirchner —
das bleibt noch in der Erinnerung.
Zuletzt die vier Dresdner Meister. Robert
Sterl zeigt außer einer herrlichen Impression
von seiner russischen Reise („Kasan") drei
Bilder aus einem Eisenwerk, von denen das um-
fangreichste, Arbeiter in der Glut des Dampf-
hammers, das stärkste gibt, was man seit langem
von dem Künstler sah. Die Intensität des rot-
brennenden Erlebnisses ist großartig. Das Bild
ist wie mit Feuer gemalt. Otto Gussmann
zeigt sich in mehreren Stilleben, einem Kinder-
bildnis und zwei größeren Figurenbildern in
sehr frischer jugendlicher Haltung. Eine leichte
Bizarrerie der Pinselzeichnung gibt diesen neuen
Tafeln des Fünfzigjährigen einen besonderen
Reiz. Schön und voll sind wieder drei Bildnisse
Paul Rößlers, sie leben alle in dem eigen-
PROFESSOR ROBERT STERL.
GEMÄLDE »EISENWERK IIc
hängt ein großes Wandbild von Otto Hettner,
seit Jahren das erste große Werk wieder, das
man von diesem Maler hier sieht. Ein Parnaß
edler Gestalten, anPuvis und Marees orientiert,
aber leider im Dekorativen stecken geblieben.
Die Figuren mit ihren schönen Gesten leben
nicht. Viel feine Einzelheiten und ein ent-
schieden großer Zug im Entwurf vermögen doch
nicht die Stummheit zu lösen, inneres Erfüllt-
sein zu gestalten. In kleineren, in Stil und
Ausdruck sehr verschiedenartigen Bildern ist
der Künstler zum Teil glücklicher gewesen, so
vor allem in der Gestaltung der „Klagenden
Frauen". In Hettners Nähe erweisen zwei
innerlich starke Kompositionen von Artur
Hennig-Meißen ihre besondere Kraft.
Eine kleine Nachlaß-Ausstellung von Werken
des gefallenen Gustav Meyer-Buchwald
zeigt das Beste in lockeren flott hingestrichenen
Porträt-Impressionen. Cilio-Jensens schöne
Blumen erfreuen immer wieder durch ihre
innere Gesättigtheit; ein Blumenstück Arno
Dreschers hat die aparte Delikatesse seiner
feinen Aquarelle. Hans Nadlers einfache,
empfundene Landschaften, Ludwig v. Hof-
manns wohlklingende poetische Tafeln, Paul
Wilhelm, Fritz Winkler, Artur und Wilhelm
Rudolph, ein Kubist Hans Blanke, Karl
Schneider, Oskar Kokoschkas meisterliches
Porträt Else Kupfers; und schließlich Ludwig
Meidner, Otto Müller, E. L. Kirchner —
das bleibt noch in der Erinnerung.
Zuletzt die vier Dresdner Meister. Robert
Sterl zeigt außer einer herrlichen Impression
von seiner russischen Reise („Kasan") drei
Bilder aus einem Eisenwerk, von denen das um-
fangreichste, Arbeiter in der Glut des Dampf-
hammers, das stärkste gibt, was man seit langem
von dem Künstler sah. Die Intensität des rot-
brennenden Erlebnisses ist großartig. Das Bild
ist wie mit Feuer gemalt. Otto Gussmann
zeigt sich in mehreren Stilleben, einem Kinder-
bildnis und zwei größeren Figurenbildern in
sehr frischer jugendlicher Haltung. Eine leichte
Bizarrerie der Pinselzeichnung gibt diesen neuen
Tafeln des Fünfzigjährigen einen besonderen
Reiz. Schön und voll sind wieder drei Bildnisse
Paul Rößlers, sie leben alle in dem eigen-