Franz Mehner f.
PROFESSOR
F. METZNER t.
»BAUERNFRAUt
Herzen als die Form. Die Ausdrucksplastik
spannt die Ausdrucksfähigkeit der Handlungen
aufs äußerste. Und die Form wird mitge-
rissen und lebt nur an der Oberfläche des be-
wegten Ganzen. Auch hier ist sein bildhaue-
risches Empfinden nach der malerischen Seite
des Barocks orientiert. Man gefällt sich oft im
akademischen Purismus bildhauerische Eigenart
als ein rein konstruktives, tektonisches Emp-
finden zu postulieren. Hiernach wäre Metzner
kein spezifisch empfindender Bildhauer. In der
Tat hat sein anschauliches Erlebnis starke male-
rische Komponenten, so daß man sagen kann,
daß bestimmte Silhouettenwirkungen für die
Bewegung bei ihm ausschlaggebender sind, als
ihre Dynamik aus dem Knochengerüst heraus.
Seine Emotion sieht die Bewegung als am Ende
ihrer Kraft, sei diese nun freudigster Jubel oder
dumpfester Schmerz. Nicht als ein flüchtiger
Akzent, nicht als ein momentanes Leuchten,
das ganze Nächte des Daseins aufhellt wie in
der Gotik oder Rodin, faßt er die Bewegung,
sondern als die beherrschende Form eines
Willens, als Geberde. So sind Reflexe selten
bei ihm und kontrastieren selten mit dem Willen
wie bei Michelangelo, dem er oft nachgeht in
seinen Bewegungsakzenten. Doch ist bei
Metzner die Bewegung der Figur auch zugleich
die Masse der Figur, während sich bei Michel-
angelo und Rodin die Bewegung der Masse
PROFESSOR
F. METZNER t.
»BAUERNFRAUt
Herzen als die Form. Die Ausdrucksplastik
spannt die Ausdrucksfähigkeit der Handlungen
aufs äußerste. Und die Form wird mitge-
rissen und lebt nur an der Oberfläche des be-
wegten Ganzen. Auch hier ist sein bildhaue-
risches Empfinden nach der malerischen Seite
des Barocks orientiert. Man gefällt sich oft im
akademischen Purismus bildhauerische Eigenart
als ein rein konstruktives, tektonisches Emp-
finden zu postulieren. Hiernach wäre Metzner
kein spezifisch empfindender Bildhauer. In der
Tat hat sein anschauliches Erlebnis starke male-
rische Komponenten, so daß man sagen kann,
daß bestimmte Silhouettenwirkungen für die
Bewegung bei ihm ausschlaggebender sind, als
ihre Dynamik aus dem Knochengerüst heraus.
Seine Emotion sieht die Bewegung als am Ende
ihrer Kraft, sei diese nun freudigster Jubel oder
dumpfester Schmerz. Nicht als ein flüchtiger
Akzent, nicht als ein momentanes Leuchten,
das ganze Nächte des Daseins aufhellt wie in
der Gotik oder Rodin, faßt er die Bewegung,
sondern als die beherrschende Form eines
Willens, als Geberde. So sind Reflexe selten
bei ihm und kontrastieren selten mit dem Willen
wie bei Michelangelo, dem er oft nachgeht in
seinen Bewegungsakzenten. Doch ist bei
Metzner die Bewegung der Figur auch zugleich
die Masse der Figur, während sich bei Michel-
angelo und Rodin die Bewegung der Masse