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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 44.1919

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Michel, Wilhelm: Bildersturm
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https://doi.org/10.11588/diglit.9120#0354

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Bildersturm.

über den aufgewirbelten Menschengemütern in das tut der Geist in der intellektuellen Sphäre,

ihrer großen Neutralität verharrte. Aber ge- Er errichtet den neutralen Wert, der in Ab-

rade diese wortlose, gütige Ataraxie der Natur geschiedenheitbleibenmuß,umwahrhaft„tätig"

ist das Köstlichste, was sie dem Menschen werden zu können. Er errichtet, als formende

bieten kann. Gerade daß sie an der mensch- Kraft in der Kunst, buchstäblich jedes mögliche

liehen Erregung nicht teilnimmt, macht sie zu „Paradies", um dessen Erkämpfung Kurt Hiller

der nie versagenden Trösterin. Gerade ihre Form und Kunst einstweilen beiseitestellen

Stummheit, ihr vormenschlicher Gleichmut be- will. Halten wir es diesem Irrtum gegenüber

fähigt sie, den individualisierten und bewegten fest: Form ist das erkämpfte Paradies, und

Menschen in die elementare, paradiesische Ur- wehe der Menschheit, die sich den Zugang da-

heimat zurückzuführen und ihn durch Dämpfung zu sperren ließe, sei es auch nur für die kurze

seines Geistes im Tiefsten zu erfrischen. Spanne einer in allen Tiefen erschütterten

Was Natur im Bereich des Gemütes leistet, Zeit.................. Wilhelm michel.

PROFESSOR FRANZ METZNER t. »GRABMAL-ENTWURF«
 
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