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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 62.1928

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Born, Wolfgang: Angela Stadtherrs neue Plastiken
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H. R.: Plastiken von Professor Josef Wackerle
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https://doi.org/10.11588/diglit.9251#0054

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den Kamingittern im Grabenhotel) sind
es vor allem die Verkleidungen der
Ventilationsanlagen im Cafe Greilinger
in Wien, die ihre neueste Entwicklung
zeigen. Auf Pilastern von profiliertem
und durchbrochen ornamentiertem
Messing erheben sich Köpfe aus dem
gleichen Material, durch abstrakte
Schmuckformen dem architektonischen
Gebilde organisch verbunden — eine
Idee, die ebenso selbständig und mo-
dern, wie zutiefst dem Geist der Gotik
verwandt ist. Das menschliche Antlitz
ist nicht dekorative Floskel, sondern
als Summierung bildnerischer Möglich-
keiten zum Gipfelstück einer Konzep-
tion von überzeugender Reinheit der
Gesinnung erkoren.

Nun hat soeben Peter Behrens
ihre Mitwirkung für die Fassade eines
Berliner Geschäftshauses in Anspruch
genommen und damit den Anfang ge-
macht, einem Zweig neuer Werkkunst,
der bisher auf die Heimat seiner Schöp-
ferin beschränkt war, die Bahn frei-
zumachen. Angela Stadtherr ist sehr
jung: wir dürfen ihren Aufstieg zu
höchsten Möglichkeiten erwarten, w. b.
*

PLASTIKEN von Professor Josef
Wackerle. In diesen Bronzen
von Josef Wackerle sieht man das
Momentane einer Bewegung mit ruhig-
statuarischer Haltung fein zusammen-
gefaßt — etwas Augenblickliches und
etwas Dauerndes, etwas atmend Le-
bendiges und etwas bildhaft Entrück-
tes ist in diesen Gruppen zu spüren.
Antikischer Geist klingt im ganzen Ge-
füge durch; nicht vielleicht zu „stiller
Größe", aber doch zu „edler Einfalt"
führend. Man kann hier bemerken,
wie weitgehend sich Wackerle in den
letzten Abschnitten seines Schaffens
beruhigt und gedämpft hat. Hier er-
innert nichts mehr an seine roman-
tischen Anfänge, außer vielleicht dem
einen, daß er nicht aufgehört hat, von
der Plastik eine echte Belebtheit, dieses
ewige romantische Element, zu fordern.
So haben seine Formen auf der einen
Seite volle Wahrheit der Natur, auf der
anderen Seite aber eine gesteigerte,
schwungvolle Haltung, einen gehobenen
Stil. Es ist nicht Prosa, was sie spre-
chen, sondern gebundene Rede von ge-
lassenem Fließen. Auf zwei Treppen-
wangen erhebt sich dieses Paar von
Jünglingen, wachend und grüßend, wie
ein Sinnbild der Kraft, die imstande
wäre, Unerwünschtes abzuwehren, h.r.

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