Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 62.1928

DOI Artikel:
Osborn, Max: Die Berliner Secession im neuen Hause
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.9251#0108

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Berliner Sccession im neuen Hause

98

KARL HOFER—BERLIN

MI T GKNKfiMlül'Ni; OKU GALKKIR FLl'X'H TIIKI-M

GEMÄLDE STILLEBEN«

auf Karussellpferden Attacke reiten, mit einem
Porträt Eugen d'Alberts, dessen phantastische
Gnomenerscheinung unheimlich gepackt ist, und
mit einer großen halbnackten Mädchengestalt,
die zu berücken weiß. Charlotte Berend, Co-
rinths Witwe (die übrigens, was einmal hervor-
gehoben werden mag, bei öffentlichem Auftreten
ihren Mädchennamen niemals durch den des
Gatten ergänzt — was ihr, wenn sie es täte,
niemand übelnehmen könnte) mit der inter-
essanten farbigen Auflockerung eines Bildes
zweier Beduinen und der leckeren Üppigkeit
einer enthüllten Schönen in der Hängematte.
Spiro, dessen Verdienste um die Sicherung der

Secession immer neu Anerkennung fordern,
übrigens auch den lebhaften Dank der Kollegen
ernten, mit der Halbfigur einer schlafenden Frau,
die seine malerische Erfahrung mit seltener Ver-
innerlichung sprechen läßt. Willy Jäckel mit
einem Mädchenakt von der meisterlichen Be-
herrschung plastischer Körperlichkeit, zu der
er herangereift ist. Mit Vergnügen bemerkt
man, daß einige jüngere Begabungen, die in
den letzten Jahren nachgelassen hatten, sich
wieder zu sammeln und zu festigen beginnen.
So Kohlhoff, der eine Zeit lang fast zu zerfließen
schien, jetzt aber wieder auf den Weg findet,
oder Krauskopf, der nach einer schwankenden
 
Annotationen