Jubiläumsfeier der Wiener Werkstättc
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durch Lina Loos lebendig, dann gab es noch eine
Qroteskpantomime von Mathilde Flögl, Gesang-
vorträge von Frau Nagel und athletische Vorfüh-
rungen durch Anita Neuber — ein reiches Kaba-
rettprogramm, das wie vor fünfundzwanzig Jahren
auch jetjt wieder stürmischen Beifall fand."
■
Wir haben dieser Skizze der Festlichkeiten
und der bei ihnen zum Ausdruck gelangten Ge-
fühle und Gedanken zum Schlüsse nur noch
unseren eigenen Glückwunsch anzufügen. In
welcher Gesinnung er erfolgt, geht aus unseren
einleitenden Bemerkungen hervor. Professor
Alfred Roller hat im Laufe seiner kurzen An-
sprache beim Festakt die Frage gestellt: „Wai
ist, kurz gesagt, das eigentlichste Werk der
Wiener Werkstätte?" Und er hat darauf
geantwortet: „Sie hat einem Kulturkreis, der
vor entscheidenden Wandlungen steht, unserem
Kulturkreis, jene letzte, höchste Ausdrucksform
zu schaffen gewußt, unter der ihn alle Nachwelt
begreifen wird." Dürfen wir in diesem Aus-
spruch das Wort „Ausdrucksform" als die im
engeren Sinne kunstgewerbliche Ausdrucks-
form verstehen, so gibt er genau die hohe
Würdigung wieder, die auch wir der „Wiener
Werkstätte" freudig entgegenbringen. Darin
liegt vor allem die Anerkennung, daß das Institut
den Kunstgeist der jüngst vergangenen Jahr-
zehnte in der schönsten Weise ausgewirkt hat.
Darin liegt aber auch die Zuversicht, daß es den
sich wandelnden Aufgaben und Gesinnungen
der Zeit mit gleichem Können entsprechen wird.
»STANDUHRc L. JALKOTZY. AUSFÜHRUNG: ERZGIESSEREI A.-G.—WIEN
AUSSTELLUNG »DIE NEUZEITLICHE WOHNUNG« WIEN 1928
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durch Lina Loos lebendig, dann gab es noch eine
Qroteskpantomime von Mathilde Flögl, Gesang-
vorträge von Frau Nagel und athletische Vorfüh-
rungen durch Anita Neuber — ein reiches Kaba-
rettprogramm, das wie vor fünfundzwanzig Jahren
auch jetjt wieder stürmischen Beifall fand."
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Wir haben dieser Skizze der Festlichkeiten
und der bei ihnen zum Ausdruck gelangten Ge-
fühle und Gedanken zum Schlüsse nur noch
unseren eigenen Glückwunsch anzufügen. In
welcher Gesinnung er erfolgt, geht aus unseren
einleitenden Bemerkungen hervor. Professor
Alfred Roller hat im Laufe seiner kurzen An-
sprache beim Festakt die Frage gestellt: „Wai
ist, kurz gesagt, das eigentlichste Werk der
Wiener Werkstätte?" Und er hat darauf
geantwortet: „Sie hat einem Kulturkreis, der
vor entscheidenden Wandlungen steht, unserem
Kulturkreis, jene letzte, höchste Ausdrucksform
zu schaffen gewußt, unter der ihn alle Nachwelt
begreifen wird." Dürfen wir in diesem Aus-
spruch das Wort „Ausdrucksform" als die im
engeren Sinne kunstgewerbliche Ausdrucks-
form verstehen, so gibt er genau die hohe
Würdigung wieder, die auch wir der „Wiener
Werkstätte" freudig entgegenbringen. Darin
liegt vor allem die Anerkennung, daß das Institut
den Kunstgeist der jüngst vergangenen Jahr-
zehnte in der schönsten Weise ausgewirkt hat.
Darin liegt aber auch die Zuversicht, daß es den
sich wandelnden Aufgaben und Gesinnungen
der Zeit mit gleichem Können entsprechen wird.
»STANDUHRc L. JALKOTZY. AUSFÜHRUNG: ERZGIESSEREI A.-G.—WIEN
AUSSTELLUNG »DIE NEUZEITLICHE WOHNUNG« WIEN 1928