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dieser Zeit wurde das eingeschossige
Wohnhaus HAUPTSTRASSE 43 auf recht-
eckigem Grundriß unter Satteldach mit Er-
kerhaus in Ziegel errichtet. Die Fassaden
sind durch Geschoß- und Dachgesims, Li-
senen und regelmäßige Fensteraufteilung
mit Gewänden gegliedert. Der nördlich an-
gebaute Nebenflügel wird über eine Torein-
fahrt mit Korbbogen erschlossen.
Das eingeschossige, traufständige Wohn-
haus in Ziegel unter Halbwalmdach mit kräf-
tig vorspringendem Erkerhaus von zwei
Fensterachsen ebenfalls unter abgewalm-
ten Dach in der HAUPTSTRASSE 51 fällt
durch seine aufgeputzten Schmuckelemen-
te, wie breite Fenstergewände, umlaufende
Geschoß- und Fensterbankgesimse, und
vor allem wegen der auf runde Scheiben
modellierten Tierköpfe auf. Datiert ist das
Gebäude 1899.
In der Einmündung des alten Weges, der
heutigen Lönsstraße, in die Eckerder Straße
gegenüber den schon erwähnten Kreuzstei-
nen liegt die Hofanlage LÖNSSTRASSE 5,
die ebenfalls um die Jahrhundertwende ent-

stand. Die Geschlossenheit der Anlage aus
Wohnhaus und Wirtschaftsgebäuden wird
gestützt durch die einheitliche Verwendung
des roten Ziegels für alle Bauwerke, das
Ineinandergreifen der einzelnen Baukörper
und durch die Anwendung der gleichen
Schmuckelemente. Das zweigeschossige
Wohnhaus ist durch kleine Erker mit
Sprengwerk, Glasurziegel und die symme-
trische Gliederung der Fassaden durch die
Fensterachsen besonders hervorgehoben.
Die kleine FRIEDHOFSKAPELLE an der
ECKERDER STRASSE stammt aus dem
Jahre 1908. Beide Giebel des Ziegelbaues
unter Satteldach sind abgetreppt und durch
Putzfelder gegliedert.
Im Süden am Großgolterner Mühlenbach
steht die GRIMSMÜHLE. Der dreigeschossi-
ge Ziegelbau mit eingeschossigem Anbau
stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jh.
Teile der Stauanlagen aus riesigen Sand-
steinplatten sind noch vorhanden.
Ortskarte Seite 96/97

BARSINGHAUSEN-GROSS MUNZEL

Groß Munzel wird bereits um 900 in einer
Aufstellung für das Kloster Corvey als Mu-
muslo erwähnt. Die Siedlung ist zu den älte-
ren Gründungen des Landkreises Hannover
zu rechnen, die aus der Zeit der Sachsen
stammen. Die Bebauung dürfte sich zu-
nächst in Ost-West-Richtung an einer klei-
nen Anhöhe parallel zu den Bachläufen
erstreckt haben. Unmittelbar südlich an die
Höfe grenzte das Weideland des Bachtales,
im Norden jenseits des Weges lagen die
fruchtbaren Lößäcker. Westlich des Ortes
erstreckten sich noch bis ins 19. Jh. größe-
re Waldgebiete. Bis ins 16. Jh. lassen sich
für Groß Munzel eine Reihe von Meierhöfen
nachweisen, deren Lehnsherr der Bischof
von Minden oder das Kloster Loccum wa-
ren.
Mit dem Erwerb des Biomeschen Hofes
durch den Kanzler des Fürstentums Calen-
berg im Jahre 1568, der wesentlich an der
Einführung der Reformation beteiligt war,
wurde das heutige Gut WESTERHAGEN 19
gegründet. Seit 1713 befindet sich das Gut

Großgoltern, Hauptstraße 51,
Wohnhaus, 1899


Großgoltern, Lönsstraße 5, Wohnhaus, Hofanlage, um 1900


Groß Munzel, Am Steinhof, Kirche, 1801-04


Groß Munzel, Westerhagen 19, Gut


Groß Munzel, Am Steinhof 4,
Pfarrhaus, Mitte 19.Jh.


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