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Jahre 1868 errichtet. Die Entwicklung der
Landwirtschaft der letzten 150 Jahre ist
durch die Bauten der Hofstelle in der DORF-
STRASSE 57 dokumentiert. Das älteste Ge-
bäude, die Längsdurchfahrtsscheune aus
dem Jahre 1835, hat z.T. mit Lehmstakung
geschlossene Gefache. Das 1862 entstan-
dene Haupthaus in Vierständerbauweise
verfügt über das für diese Zeit typische
weitmaschige, sparsame Fachwerk. Das
bereits in unserem Jahrhundert entstande-
ne Wohnhaus, ein zweigeschossiger, auf
quadratischem Grundriß mit streng geglie-
derter Fassade errichteter Ziegelbau,
schließt die bauliche Entwicklung dieser
Hofstelle ab. In direkter Nachbarschaft,
ebenfalls an der Dorfstraße, liegt der trauf-
ständige, eingeschossige Ziegelbau der
Dorfschmiede DORFSTRASSE 59. Das klei-
ne Bauwerk aus dem Jahre 1861 unter Sat-
teldach, im Giebeldreieck z.T. in Fachwerk,
ist mit seiner Inneneinrichtung fast unverän-
dert erhalten. Die Veränderungen der land-
wirtschaftlichen Betriebe um die Jahrhun-
dertwende sind an drei weiteren Hofstellen
im Ortskern ablesbar. Die ehemaligen
Wohnwirtschaftsgebäude der Hofstellen
KAPELLENWEG 3, 4 und 5 wurden durch
zweigeschossige Ziegelwohnhäuser mit
symmetrischer Fassadengliederung durch
Gesimse, Lisenen und Fensterachsen er-
setzt. Eine Besonderheit ist das Wohnhaus
der Hofanlage KAPELLENWEG 4. Der
Wohnteil des alten Hallenhauses blieb er-
halten und nur der Wirtschaftsteil wurde
durch den zweigeschossigen Wohnhausan-
bau ersetzt.
Am südlichen Rand des Dorfkernes ent-
stand 1908 das zweigeschossige Hotel
DORFSTRASSE 63 in Ziegel unter Sattel-
dach mit kleinem Walm und straßenseiti-
gem Giebel. Die Traufseite ist durch sieben
Fensterachsen gegliedert.
Auf der Westseite der Dorfstraße steht das
alte Schulhaus DORFSTRASSE 50 aus dem
Jahre 1816, ein Wohnwirtschaftsgebäude
in Vierständerbauweise unter Halbwalm-
dach mit ausgemauerten Gefachen. Der
Wirtschaftsgiebel mit mittigem Dielentor ist
zweigeschossig mit quadratischen Gefa-
chen abgezimmert. Die Doppelstützen auf
der Traufseite und der Giebelseite des
Wohnteiles lassen vermuten, daß das Ge-
bäude z.T. in der zweiten Hälfte des 19. Jh.
verändert wurde.
Der alte Ortskern mit den locker um die
Kapelle gruppierten Höfen hebt sich klar
von den späteren Erweiterungen ab. Die
vermutlich planmäßige Siedlungserweite-
rung erfolgte entlang der heutigen Dorfstra-
ße. Hier hebt sich das Wohnhaus DORF-
STRASSE 18 durch seine Lage und Bauart
von der übrigen Bebauung ab. Der zwei-
stöckige Wandständerbau unter Halbwalm-
dach mit fünf Fensterachsen liegt von der
Dorfstraße weit zurückgesetzt. Er stammt
aus der ersten Hälfte des 19. Jh. und ist in
seinen wesentlichen Bauteilen fast unverän-
dert erhalten.
Ortskarte Seite 114/115

Hemmingen-Westerfeld, Verkoppelungskarte um 1850,
Amt für Agrarstruktur, Hannover


Hemmingen-Westerfeld, Gut 1, Gut



Hemmingen-Westerfeld, Gänsemarsch 2 A,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, um 1830

Hemmingen-Westerfeld, Kapellenweg 4,
Wohnhaus, 1858


Hemmingen-Westerfeld, Dorfstraße 59,
ehern. Schmiede, 1861


Hemmingen-Westerfeld, Dorfstraße 18,
Wohnhaus, frühes 19. Jh.


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