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Der alte Kirchplatz, der von ein- und zwei-
geschossigen Bauten begrenzt wird, ist mit
der Kirche, dem Luther-Denkmal, dem
Baumbestand und den umliegenden Bau-
ten als Gruppe baulicher Anlagen ausge-
wiesen. Das älteste Gebäude dieser Grup-
pe ist neben der Kirche der zweigeschossig
abgezimmerte Wandständerbau mit weiß
verputzten Gefachen AM KIRCHHOFE 3. Er
stammt, wie sein Fachwerk vermuten läßt,
aus der ersten Hälfte des 18. Jh. Im Gegen-
satz zu dem auf längsrechteckigem Grund-
riß erstellten giebelständigen Bau orientiert
sich der zweigeschossige Nachbarbau AM
KIRCHHOFE 2 unter Walmdach mit seiner
Längsseite zum Kirchhof. Das Fachwerkge-
füge des um 1830 entstandenen Wandstän-
derhauses wurde im Erdgeschoß durch Tür-
und Fenstereinbauten verändert. Die als
Hallenhäuser errichteten Bauten auf dem
Grundstück AM KIRCHHOFE 4, die sich
weiter nach Westen anschließen, stammen
ebenfalls aus dieser Zeit. Heute ist hier die
Gemeindeverwaltung untergebracht. Im
letzten Drittel des 19. Jh. wurden zahlreiche
der alten Bauten durch Ziegelbauten er-
setzt. Zu den neueren Bauten zählt der

zweigeschossige, recht mächtig wirkende,
giebelständige Ziegelbau unter Halbwalm-
dach AM KIRCHHOFE 5. Den nördlichen
Teil des Kirchhofes begrenzen drei trauf-
ständige Bauten, AM KIRCHHOFE 6, 7 und
8. Die Hausnummer 7, ein zweigeschossi-
ges Wohn- und Geschäftshaus, ist ein Dop-
pelhaus, dessen südliche Hälfte in Ziegel
um 1900 und dessen nördliche in Fachwerk
um 1870 entstanden. Die Hausnummern 6
und 8 sind eingeschossige Bauten aus der
Zeit kurz vor der Jahrhundertwende, deren
Traufseiten durch mittige Eingangsrisalite
gegliedert sind.
Die südöstliche Ecke des Kirchplatzes wird
durch den zweigeschossigen Schulbau AM
KIRCHHOFE 10 bestimmt, der in drei Bau-
abschnitten erstellt wurde. Der älteste Teil
ist der zweigeschossige Putzbau unter
Walmdach mit Risaliten auf der West- und
Nordseite, der um die Jahrhundertwende
entstand. Östlich schließt sich ein ebenfalls
zweigeschossiger, z.T. in Bruchstein errich-
teter, z.T. verputzter L-förmiger Baukörper
mit Rundbogenfenstern und turmartigem
ehemaligen Eingangsgebäude im Scheitel-

punkt an. Er ist bekrönt von einem zwölfsei-
tigen Helm mit drei Giebeln. Dieser Gebäu-
deteil stammt aus der Zeit um 1920. Die
restlichen Anbauten wurden nach dem
Zweiten Weltkrieg erstellt.
Südlich des Kirchplatzes entlang dem
Kirchtor, Am Weingarten und dem Mühlen-
rär finden sich zahlreiche Zeugen der Ver-
gangenheit, wie die Bruchsteinmauer AM
WEINGARTEN 2, der Brunnen, der in den
letzten Jahren wieder freigelegt wurde, und
der JUDENFRIEDHOF, der in der Zeit von
1845 bis 1933 belegt wurde.
Zu den letzten im alten Ortskern erhaltenen
Hallenhäusern in Vierständerbauweise ge-
hört das zu Wohnzwecken umgebaute
Haus ÜBER DEN BEEKEN 8A sowie der
kleine Vierständer, HINTER DEM DORFE 9,
mit kleinem abgeschleppten Anbau auf der
rechten Giebelseite. Das um die Jahrhun-
dertwende verbaute Dielentor ist datiert
1843. Einige wohl auch ältere Hallenhäuser
stehen an der Straße nach Empelde und am
Ihmer Tor. Sie sind jedoch in ihrer Ursprüng-
lichkeit durch Umbauten der letzten Jahre
gestört.

Ronnenberg, Am Kirchhofe 2 und 3, Wohnhäuser


Ronnenberg, Am Kirchhofe 10,
Schule, Jahrhundertwende


Ronnenberg, Am Kirchhofe 8,
Gemeindehaus, um 1870



Ronnenberg, Über den Beeken 8 A,

Wohn-Wirtschaftsgebäude, Mitte 19. Jh.

Ronnenberg, Über den Beeken 13, Heimatmuseum, 1868


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