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Zeit um 1800 stammt das Haupthaus der
Hofanlage Im GRAULAND 8. Das kräftige
Fachwerk mit quadratischen Feldern ist in
roten Ziegeln ausgemauert. Einige der
Scheunengebäude zählen mit zu den älte-
sten Bauten Lohndes. Die Längsdurch-
fahrtsscheunen der Hofstellen Im GRAU-
LAND 11 und AM WALL 4 stammen aus der
zweiten Hälfte des 18. Jh. Neben ihrer
Bedeutung als Nutzungs- und Konstruk-
tionstyp sind sie wegen ihrer städtebaulich
hervorgehobenen Lage von denkmalpflege-
rischem Interesse.
Der zweistöckig abgezimmerte Wandstän-
derbau in der BEEKESTRASSE 11 ist als
Baudenkmal ausgewiesen. Der kleine Fach-
werkbau liegt am südlichen Rande des
alten Ortskernes direkt an der Beeke. Das
Gebäude stammt aus der ersten Hälfte des
19. Jh. und wird nach gründlichen Restau-
rierungen als Wohnhaus genutzt.
Ortskarte Seite 144/145

SEELZE

Man nimmt an, daß der Bereich der heuti-
gen Ortschaft Seelze oberhalb der Leine
schon um 800 v.Chr. besiedelt war. Eine
erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1031.
Die Grundherren waren die Grafen von
Roden. 1276 ging die Lehnshoheit über das
durch Zusammenlegung entstandene Gut
auf die Grafen von Wölpe über. 1303 kauf-
ten die Welfen das Gut, die hier ab 1446
Grundherren waren. Das seitdem als Ritter-
gut geführte Anwesen wurde von den Her-
ren von Seelze verwaltet. Als 1480 dieses
Geschlecht ausstarb, kam das Gut nach
mehrfachem Wechsel 1705 in Besitz der
Familie von Hugo. Es wurde 1935 aufgelöst.
Das alte Gutshaus wurde im 19. Jh. abge-
rissen und durch ein kleines Fachwerkge-
bäude An der Junkernwiese 7 in Vierstän-
derbauweise 1856 ersetzt.
Im Mittelpunkt des alten Dorfes, in der MAR-
TINSKIRCHSTRASSE, steht die ev. St. Mar-
tin Pfarrkirche, ein in verputztem Bruch-
steinmauerwerk erstellter Saalbau aus dem
Jahre 1767 mit rechteckigem Sakristeian-



Lohnde, Im Grauland 11,
Scheune, spätes 18. Jh.

Seelze, Hannoversche Straße,
Obentrautdenkmal, 1630, Bildhauer Sutel

Lohnde, Lohnder Straße 20, Hofanlage

bau im Osten. Der auf quadratischem
Grundriß erstellte Westturm wurde 1876 im
oberen Bereich nach Plänen von Hase reno-
viert. Der Innenraum mit Putzdecke ist über
je fünf flachbogige Fenster mit Sandstein-
gewänden belichtet. Der hölzerne Kanzelal-
tar wurde im Jahre 1767 von dem Hofbild-
hauer Johann Friedrich Zieseniß angefer-
tigt. Wohl aus dem 13. Jh. stammt ein Grab-
stein an der Ostwand der Kirche.
An den Tod des Generalleutnant Michael
Obentraut, der als „Deutscher Michel“ be-
kannt wurde, erinnert das Obentraut-Denk-
mal in der HANNOVERSCHE STRASSE. Die
Pyramide, von einer Kugel mit Eisenkreuz
bekrönt, wurde in den achtziger Jahren
unseres Jahrhunderts durch einen Stiefel
als Hinweis auf den Vorgang beim Tode
Obentrauts ergänzt. Die Pyramide aus
Sandstein von 1630 stammt von dem Bild-
hauer Jeremias Sutel (1587-1631).
Mehrere Bauten bilden um die Kirche einen
als Gesamtheit baulicher Anlagen ausge-
wiesenen Bereich. Hierzu gehören das alte
Pfarrhaus MARTINSKIRCHSTRASSE 10, ein
zweistöckiger Wandständerbau aus dem

Seelze, Martinskirchstraße,
Kirche St. Martin, 1767


Lohnde, Im Grauland 8,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1819


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