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vom Mitteldeutschen Ernhaus beeinflußten
Bauten aus der Zeit des 19. Jh. bemerkbar.
Hier ist als besonders gut erhaltenes Bei-
spiel das Pfarrhaus in der DORFSTRASSE
33 zu nennen. Der zweistöckig abgezim-
merte Wandständerbau mit verputzten Ge-
fachen auf hohem Bruchsteinsockelge-
schoß ist auf der Traufseite über eine vor-
gelegte zweiläufige Treppe erschlossen. Er
ist datiert 1826. Der östliche, als Wirt-
schaftsraum genutzte Gebäudeteil war
durch ein heute leider in Fachwerk ge-
schlossenes Dielentor zugänglich. Weitere
queraufgeschlossene Bauten entstanden
entlang der Dorfstraße und dem Beck-
mannsweg in der ersten Hälfte des 19. Jh.
Sie bestimmen im Wechsel als traufständi-
ge oder giebelständige, ein- oder zweige-
schossige einfache Wandständerbauten,
die z.T. verkleidet sind, das Straßenbild. Ein
langgestreckter Wandständerbau mit Quer-
diele steht in der KOHLENBERGSTRASSE 8.
Der eingeschossige flache Bau stammt aus
der Zeit um 1830.
Die Ziegelarchitektur löste seit Mitte des
19. Jh. die bis zu diesem Zeitpunkt vorwie-

gend verwendete Fachwerkbauweise ab.
Eines der frühesten Beispiele ist das zwei-
geschossige Wohnhaus der Hofanlage in
der Dorfstraße 3. Der streng symmetrisch
auf rechteckigem Grundriß über hohem
Sockel erbaute Ziegelbau unter Halbwalm-
dach ist durch Geschoßgesimse mit Form-
steinen, durch Lisenen und rundbogige
Fenster gegliedert.
KLOSTER WÜLFINGHAUSEN
Das ehemalige Augustinerinnenkloster wur-
de 1236 am Nordosthang des Osterwaldes
gegründet und 1240 durch Bischof Konrad
von Hildesheim geweiht. 1378 vernichtete
ein Brand das Kloster. Die heutige Kirche
stammt aus der Wiederaufbauzeit um 1400.
Der Konvent der damals recht armen Non-
nen nahm 1543 die Lutherische Lehre an
und wurde 1593 säkularisiert. Anfang des
18. Jh. brannte das Konventsgebäude ab,
dessen Wiederaufbau 1740 beendet war.
Zusammen mit dem Klostergut und den
dazugehörigen Nebengebäuden bildet die
Anlage eine geschlossene Einheit. Sie liegt


Holtensen, Kloster Wülfinghausen, 1748,
Hauptstaatsarchiv Hannover, 12 h Wülfghs.33 pm



Holtensen, Dorfstraße 31,
Kirche St. Marien, 1803-04

Holtensen, Dorfstraße 33,
ehern. Pfarrhaus, 1826

Holtensen, Klostergut Wülfinghausen, Luftbild, Freigabe durch
Bez.-Reg. Braunschweig, Nr. 5686/872


Holtensen, Kohlenbergstraße 8,
Querdielenhaus, um 1830


Holtensen, Freimannstraße 2,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, um 1820


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