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dem Speicher des benachbarten Grund-
stückes ZUM OBERNTOR 4, das früher wei-
ter südlich dichter an dem Hauptgebäude
gestanden hat.
In der vorwiegend von giebelständigen Bau-
ten gesäumten Straße Zum Niederntor
steht das ehemalige Rathaus ZUM NIE-
DERNTOR 26, ein zweistöckig abgezimmer-
ter Fachwerkbau auf Sandsteinsockel. Der
auf längsrechteckigem Grundriß um 1780
als Poststelle errichtete siebenachsige sym-
metrische Verwaltungsbau ist in östlicher
Richtung um zwei Fensterachsen verlän-
gert. Das zentrale Treppenhaus wird durch
die mittige, barocke Eingangstür über vor-
gelegter Treppe erschlossen. Seit 1885 ist
hier das Rathaus untergebracht. Die Post
siedelte damals in die Bahnhofstraße 5 um.
Der nördlich gelegene Bereich entstand
erst in den letzten zehn Jahren durch groß-
flächige städtebauliche Maßnahmen neu.
Von Veränderungen weitestgehend ver-
schont geblieben ist die ehemalige Scheu-
ne ZUM NIEDERNTOR 7, ein Wandständer-
bau unter Satteldach aus der Zeit um 1800,
die heute als Geschäftshaus genutzt wird.

In diesem Bereich vor dem Stadttor standen
früher vier Hirtenhäuser.
Die nach Süden hin leicht abfallende Burg-
straße wird in ihrem Verlauf vorwiegend von
giebelständigen Bauten bestimmt. Die ehe-
maligen Ackerbürgerhäuser in Fachwerk
wurden jedoch nach dem Zweiten Welt-
krieg durch massive zweigeschossige
Wohn- und Geschäftshäuser ersetzt. Trotz
der Veränderungen im Obergeschoß und
des Ladeneinbaues im Erdgeschoß, der
vermutlich schon um 1900 erfolgte, ist der
zweigeschossige Wandständerbau in Fach-
werk aus dem Jahre 1768 in der BIJRG-
STRASSE 12 als ehemaliges Ackerbürger-
haus mit dem zweimal kräftig vorkragenden
steilen Straßengiebel von besonderer Be-
deutung. Der traufständige, zweistöckig
abgezimmerte Wandständerbau aus dem
18. Jh. in der BURGSTRASSE 1 mit ehema-
liger Querdurchfahrt steht im oberen Verlauf
der Burgstraße. Das Gebäude wird heute
als Wohn- und Geschäftshaus genutzt.
Außerhalb der Stadtbefestigung lag die
ehemalige Burg der Grafen von Hallermund,
die 1626 abbrannte. Hier weitet sich die

Burgstraße in ihrem südlichen Verlauf. Auf
der Anlage der Burg AUF DEM BURGHOF 1
war der Amtshof untergebracht. Seit 1884
werden die Bauten als Sitz der Verwaltung
des Altkreises Springe und seit 1974 von
der Stadtverwaltung genutzt. Die Wirt-
schaftsgebäude der späteren Domäne sind
heute dem Heimatmuseum zur Verfügung
gestellt. Auf dem noch z.T. erhaltenen Erd-
geschoß aus der Zeit um 1500 wurde im
18. Jh. das Obergeschoß aufgesetzt. In der
ersten Hälfte des 19. Jh. wurde der Ostflü-
gel erweitert und in unserem Jahrhundert
ein Teil des Nordflügels. Die in den letzten
Jahren erneuerten zwei- und dreigeschossi-
gen Bauten, wie der ehemalige Kornspei-
cher unter Halbwalmdach, wurden z.T.
massiv auf Resten der ursprünglichen Anla-
ge aufgemauert und später verputzt oder
wie der rechtwinklig anschließende Baukör-
per im Obergeschoß mit sparsamen Fach-
werk in der zweiten Hälfte des 19. Jh. auf-
gestockt. Von der ursprünglichen Anlage
sind Teile der Umfassungsmauer und der
Wassergräben vorhanden, die heute in den
städtischen Volkspark integriert sind.

Springe, Zum Niederntor 7, Springe, Innenstadt, Luftbild, Freigabe durch Bez.-Reg.
Scheune, 1789 Braunschweig, Nr. 5686/867


Springe, Auf dem Burghof 1, Heimatmuseum Springe, Auf dem Burghof 1,
Rathaus


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