zeigt die schlichte Bausprache funktionaler,
untergeordneter Bauten - anstelle der üblichen
Knaggen zieren glatte Zwischenbretter den
ebenfalls holzausgefachten Giebeldrempel.
Schließlich markiert ein schlanker Meilenstein
an der Kreisstraße K 112 den ehemaligen Ver-
lauf der schon mehrfach erwähnten Poststraße
von Hannover nach Celle, die als stark frequen-
tierte Chaussee möglicherweise auch den
Kirchhorster Dörfern einen Nebenertrag auf-
grund der vorbeifahrenden oder logierenden
Fuhrwerke und Händler etc. sicherte. Wie fast
alle Markierungssteine des späten 18.Jh. so
weist auch dieser einen quadratischen Quer-
schnitt und eine sich verjüngende, obeliskenar-
tige Form auf.
ISERNHAGEN/NEUWARMBÜCHEN
Nicht nur der Name mit der Endung -büchen
grenzt diesen Ortsteil von der Gruppe der
Isernhagener Bauerschaften ab - auch das
historische, schon 1781 in gleicher Struktur
kartierte Wegesystem der kreisförmigen Kern-
siedlung lässt Neuwarmbüchen als Haufendorf
mit ringförmiger Binnenstruktur und nicht als
lang gestreckte Hagensiedlung erkennen.
Die Lage des sich auf einem welligen Rücken
der Burgwedeler Geest entwickelnden Ortes
wurde noch im späten 18.Jh. (Kurhannover-
sche Landesaufnahme 1781) von dem angren-
zenden Oldhorster Moor im Osten und der
westlich vorbeilaufenden Alten Poststraße von
Hannover nach Celle bestimmt, die auch den
zugehörigen sog. Lohnhof vom sog. Vorwerk
Lohne trennte. Auf der Königl.-Preußischen
Landesaufnahme 1898 wurde dieser einst so
wichtige Verkehrsweg nicht mehr gesondert
hervorgehoben, dafür weite, direkt an die Ort-
schaft angrenzende Waldgebiete kartiert, die
sich nun auch nördlich und westlich in Richtung
des Gutes Lohne erstrecken. Noch im 18.Jh.
grenzten hingegen weite Heideflächen nördlich
an, die eine florierende Schafzucht ermöglich-
ten - allein 178 Schafe wurden 1786 in Neu-
warmbüchen gezählt (1883: 231 Stk.) und
immerhin 54 Bienenstöcke als ein weiterer
Ertrag der nahen Heide und deren von intensi-
ver Schafweide angeregten „honigenden”
Jungtriebe. Mit der Aufforstung und der so zum
Niedergang gezwungenen Schafzucht büßte
auch die Bienenzucht zwangsläufig an
Bedeutung ein.
Die Nähe zum Moor ließ auch den Torfabbau
florieren. Anders als Altwarmbüchen, das vor-
nehmlich mit Hannover handelte, wurde der
Neuwarmbüchener Torf ortsnah von der Zie-
gelei Lohne abgenommen.
Seit 1901 banden Straßenbahnlinien Neuwarm-
büchen an Hannover an, das heute auch über
die südlich verlaufende Autobahn A 37 direkt zu
erreichen ist.
1781 noch mit elf Feuerstellen erfasst, lagerten
sich dem Ort erst in der 2. Hälfte des 20.Jh.
einige regelmäßig parzellierte Neubausiedlun-
gen an, die das Ortsgebiet vornehmlich gegen
Kirchhorst, Großhorst 2 d, ehern. Speicher von „1728"
A^tAr^w 11}
1
Neuwarmbüchen, Kurhannoversche Landesaufnahme, aufgen. 1781, Ausschnitt (Landesvermessung und Geo-
basisinformation Niedersachsen)
247
untergeordneter Bauten - anstelle der üblichen
Knaggen zieren glatte Zwischenbretter den
ebenfalls holzausgefachten Giebeldrempel.
Schließlich markiert ein schlanker Meilenstein
an der Kreisstraße K 112 den ehemaligen Ver-
lauf der schon mehrfach erwähnten Poststraße
von Hannover nach Celle, die als stark frequen-
tierte Chaussee möglicherweise auch den
Kirchhorster Dörfern einen Nebenertrag auf-
grund der vorbeifahrenden oder logierenden
Fuhrwerke und Händler etc. sicherte. Wie fast
alle Markierungssteine des späten 18.Jh. so
weist auch dieser einen quadratischen Quer-
schnitt und eine sich verjüngende, obeliskenar-
tige Form auf.
ISERNHAGEN/NEUWARMBÜCHEN
Nicht nur der Name mit der Endung -büchen
grenzt diesen Ortsteil von der Gruppe der
Isernhagener Bauerschaften ab - auch das
historische, schon 1781 in gleicher Struktur
kartierte Wegesystem der kreisförmigen Kern-
siedlung lässt Neuwarmbüchen als Haufendorf
mit ringförmiger Binnenstruktur und nicht als
lang gestreckte Hagensiedlung erkennen.
Die Lage des sich auf einem welligen Rücken
der Burgwedeler Geest entwickelnden Ortes
wurde noch im späten 18.Jh. (Kurhannover-
sche Landesaufnahme 1781) von dem angren-
zenden Oldhorster Moor im Osten und der
westlich vorbeilaufenden Alten Poststraße von
Hannover nach Celle bestimmt, die auch den
zugehörigen sog. Lohnhof vom sog. Vorwerk
Lohne trennte. Auf der Königl.-Preußischen
Landesaufnahme 1898 wurde dieser einst so
wichtige Verkehrsweg nicht mehr gesondert
hervorgehoben, dafür weite, direkt an die Ort-
schaft angrenzende Waldgebiete kartiert, die
sich nun auch nördlich und westlich in Richtung
des Gutes Lohne erstrecken. Noch im 18.Jh.
grenzten hingegen weite Heideflächen nördlich
an, die eine florierende Schafzucht ermöglich-
ten - allein 178 Schafe wurden 1786 in Neu-
warmbüchen gezählt (1883: 231 Stk.) und
immerhin 54 Bienenstöcke als ein weiterer
Ertrag der nahen Heide und deren von intensi-
ver Schafweide angeregten „honigenden”
Jungtriebe. Mit der Aufforstung und der so zum
Niedergang gezwungenen Schafzucht büßte
auch die Bienenzucht zwangsläufig an
Bedeutung ein.
Die Nähe zum Moor ließ auch den Torfabbau
florieren. Anders als Altwarmbüchen, das vor-
nehmlich mit Hannover handelte, wurde der
Neuwarmbüchener Torf ortsnah von der Zie-
gelei Lohne abgenommen.
Seit 1901 banden Straßenbahnlinien Neuwarm-
büchen an Hannover an, das heute auch über
die südlich verlaufende Autobahn A 37 direkt zu
erreichen ist.
1781 noch mit elf Feuerstellen erfasst, lagerten
sich dem Ort erst in der 2. Hälfte des 20.Jh.
einige regelmäßig parzellierte Neubausiedlun-
gen an, die das Ortsgebiet vornehmlich gegen
Kirchhorst, Großhorst 2 d, ehern. Speicher von „1728"
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Neuwarmbüchen, Kurhannoversche Landesaufnahme, aufgen. 1781, Ausschnitt (Landesvermessung und Geo-
basisinformation Niedersachsen)
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